VERPACKEN-AKTUELL

Informationen aus der Verpackungsbranche

Veredelung von Selbstklebe- und Nassleimetiketten

Glanzvoller Auftritt am Produkt

30. August 2010, von Sabine Flachsmann

Trotz der Wirtschaftskrise hat sich die Produktvielfalt am POS kaum verringert. Auch an der Verpackungsgestaltung wird wenig gespart. Das ist das Ergebnis einer Umfrage bei verschiedenen Schweizer Herstellern von Etiketten.

Im Trend: kleine, kompakte Pagomedia-Etiketten, die z.B. Loacker einsetzt.

Quelle: Pago AG

Mit der Verpackung Kaufanreize schaffen gilt in besonderem Masse für das Etikett. Es ist in der Lage, neutralen Behältern ein individuelles Gesicht zu geben und damit das Produkt aufzuwerten. Das gilt für Selbstklebe- und Nassleimetiketten wie auch für die In-Mould-Labels. Mit neuen haptischen Materialien, Druckfarben mit Pigmenten, der Kombination verschiedener Druckverfahren oder raffinierten Veredelungen lassen sich immer wieder neue attraktive Effekte erzielen. Mit der Kaltfolientechnik hat sich das Spektrum der Designmöglichkeiten zudem deutlich erweitert.

Verkaufsförderung am Produkt

"Die Wirtschaftskrise der letzten Monate scheint auf die Gestaltung von Selbstklebeetiketten einen kaum spürbaren Einfluss zu haben. Die Kunden sind nach wie vor innovativ, setzen neue Ideen um und realisieren geplante Relaunche", erklärt Peter Kamm, Product Manager Druck/Etiketten beim führenden Schweizer Systemspezialistin für Etiketten und Etikettiertechnik Pago. Insbesondere im Food-Bereich stellt er tendenziell eher eine Zunahme von Neuentwicklungen, vor allem bei den Eigenmarken fest. Obwohl bei den Ausführungen nicht gespart werde, kaufen die Kunden noch preisbewusster ein. Immer mehr Produkthersteller nutzen zudem die Möglichkeiten, die Selbstklebeetiketten als Verkaufsförderungsinstrument bieten. Pago bietet hier eine grosse Palette verschiedener Varianten für Onpack-Promotions an. So sind Pagomedia-Etiketten in unterschiedlichen Ausführungen, z.B. als Leporello zum Auseinanderziehen, als Booklet zum Blättern oder in Form eines Kreuzbruchfalzes für sehr grosse Formate und mit verschiedenen Beilagen wie Stickers, Tattoos, Rubbelfelder, SMS-Codes und vielen anderen mehr erhältlich. Für Promotionen eignen sich auch Neckhanger-Etiketten, die direkt am Flaschenhals angebracht werden und mehrere Seiten für verschiedene Informationen enthalten. Besondere Eycatcher sind Wobbler-Etiketten, die durch die Bewegung der Sujets auffallen. "Generell stellen wir fest, dass die Kunden sehr viele Anstrengungen unternehmen, um den Umsatz anzukurbeln. Dafür sind Onpack-Promotions mit Etiketten ein sehr effizientes Mittel", weiss Peter Kamm. Vor allem die Lebensmittel-, Getränke- und Genussmittel-Hersteller nutzen diese Medium für die Verkaufsförderung, um den Absatz ihrer schnelllebigen Verbrauchsprodukte zu steigern.

Grafische Elemente statt Fotos

Im Kosmetik- und Körperpflegebereich setzen die Hersteller nach wie vor auf hochdekorative und aufwendig veredelte Etiketten. Unabhängig von der Branche fällt jedoch ein genereller Trend beim Design von Dekorationsetiketten auf. So werden statt Fotos zunehmend grafische Elemente als Gestaltungsmittel verwendet. Solche Elemente haben den Vorteil, dass die Etikettengestaltung sehr effektiv auf die unterschiedlichen Zielgruppen ausgerichtet werden kann. Das Marketing achtet zunehmend auch beim Etikettendesign auf die verschiedenen Vorlieben und Anforderungen ihrer Kunden. Auch das ein neuer Trend im Etikettenbereich. Vor allem im Kosmetiksektor für Damen sind ein hoher Veredelungsgrad sowie Druckbilder bis zu 10 Farben gefragt. Etiketten für Babyprodukte fallen mit feinen Verläufen und Druckbilder unter Verwendung von bis zu 7 Farben auf. Bei der Herren-Kosmetik zieren vielfach einfachere Druckbilder die Etiketten. Zurückhaltung in Bezug auf Prägungen und Lackierungen kennzeichnen Etiketten für Lebensmittel. In diesem Bereich werden jedoch höchste Anforderungen an Rasterverläufe und Fotoreproduktionen gestellt.

Einheitlicher Produktauftritt

Nassleimetiketten werden vor allem im Getränkebereich eingesetzt. Winzer, Brauereien und Süssgetränkeabfüller zählen nach wie vor zu den Abnehmern von grossen Mengen an Nassleimetikette. Auch bei deren Gestaltung werden längst alle Register gezogen. Dazu haben u.a. auch technologische Entwicklungen wie die Kaltfolierung beigetragen. "Die verschiedenen Veredelungsmöglichkeiten werden von unseren Kunden rege genutzt", bestätigt Erich Lerch, Verkaufsleiter, Läser AG. Das grafische Unternehmen produziert neben Nassleimetiketten auch Kartonagen. Die Art der Etikettengestaltung hänge dabei hauptsächlich von der Produktpositionierung ab. Im Trend liegen Matt-Glanz-Effekte mittels Lackierungen, Kaltfolienprägungen mit Überdrucken von Farben sowie Kombinationen verschiedener Veredelungstechniken. Die Läser AG ist in der Lage, für Kartonagen-Umverpackungen sowie POS-Material aus Vollkarton die gleichen Veredelungstechniken wie für Etiketten einzusetzen, sodass ein einheitlicher Auftritt gewährleistet ist. Das trägt zu einer hohen Wiedererkennung am POS bei. Verkaufsförderung ist auch im Nassklebeetikettenbereich ein Thema. Lerch nennt hier den Rückseitendruck als Anwendungsmöglichkeit. "Für die Anbringung auf Glas werden die Etiketten von uns so behandelt, dass sie peelbar sind und damit einfach von der Flasche abgelöst werden können. Für Promotionszwecke werden solche Nassleimetiketten u.a. codiert, mit mehreren Sujets untermischt, rubellackiert, fluoreszierend- oder thermolackiert.

Neue Anwendungsmöglichkeiten für Kaltfolierung

Nassklebe-Etikett mit Matt-Glanz-Lackierung sowie Gold-Kaltfolienprägung. Der Umkarton ist identisch veredelt. Die Wasertropfen sind zusätzlich mit einer Hochprägung versehen.

Quelle: Läser AG

Die auf Kunststoffdruck spezialisierte P'Auer AG im schweizerischen Fällanden verfügt seit 2008 über ein Inline-Modul für die Kaltfolierung, das u.a. auch für die Veredelung von In-Mould-Labels (IML) eingesetzt wird. In-Mould-Labels sind Kunststoffetiketten, die in das Spritzgusswerkzeug eingelegt werden. Danach erfolgt der Einspritzvorgang. Das Etikett verbindet sich dadurch mit der spritzgegossenen Kunststoffverpackung und dies ohne jeglichen Klebstoff. Für Hans Auer, Geschäftsführer und Inhaber, lassen sich mit der Kaltfolierungstechnik besonders bei Kosmetik- und Pharmaverpackungen äusserst attraktive Akzente setzen. Bei hochpreisigen Kosmetik- und Pflegeprodukten sind Gold- und Silbereffekte ein Thema, weil diese der Verpackung eine hochwertige Anmutung verleihen. Mittels Kaltfolierung können Metallic-Effekte kostengünstiger als mit der Heissfolienprägung erzielt werden, argumentiert er. Er nennt als Beispiel den goldenen/metallic- Schriftzug für eine Wimperntusche. Dieser Schriftzug kann gleichzeitig in mehrfachem Nutzen und diversen Ausführungen (Sorten) auf einen einzigen Druckbogen gedruckt, kaltfoliert und gestanzt werden. Damit besteht die Möglichkeit, mit wesentlich weniger Aufwand und geringerem Abfall in einem einzigen Produktionsgang "Druck /Folienprägung / Stanzung" von hunderten solcher Schriftzüge zu erstellen. Darüber hinaus bietet die Dekoration mit Kaltfolien eine Reihe von neuen Anwendungsmöglichkeiten, die derzeit noch gar nicht genutzt werden. Auer führt hier als Beispiel Computertastaturen oder Computergehäuse an, die mit IML ein individuelles und attraktives Outfit erhalten. Vielleicht in Gold, mit Holz- oder Steinstruktur, je nach Geschmack des Benutzers. Als weiterer Vorteil ergibt sich im Oberflächenschutz mit IML-Dekoration die Möglichkeit, Labels zusätzlich mit Nanopartikeln mit extrem hohem Kratzschutz zu versehen. Für stark beanspruchte Teile wie Computertastaturen oder Bedienelementen für Maschinen ein unschätzbarer Vorteil. Es können damit Beschichtungen erstellt werden, welche eine quasi "selbstheilende" Eigenschaft haben und Kratzer verschwinden lassen.

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