VERPACKEN-AKTUELL

Informationen aus der Verpackungsbranche

Flexo- und Schmalbahn-Tiefdruck im Vergleich

Kostenschere schließt sich zunehmend

20. September 2010, von Susanna Stock

Stefan Beilenhoff, print.con Beilenhoff Consulting

Quelle: Beilenhoff

Das ist auf Marktforderungen zurückzuführen. Markenartikler und Verantwortliche für Handelsmarken verlangen nach höherer Druckqualität für Verpackungen - auch für Privat Labels, die in unterschiedlich hohen Auflagen nachgefragt werden. Aus Anlass der bevorstehenden Tagung "2. Europäische Tiefdruck-Tagung - Kleinauflagen effizient produzieren" spricht verpacken-aktuell.de mit Stefan Beilenhoff, print.con Beilenhoff Consulting (Hamm/Westfalen) über die aktuellen Trends in diesen konkurrierenden Verfahren.

Verpacken-aktuell.de: Wie entwickelt sich die Kostenschere Flexo-/Tiefdruck in einem Zeitfenster bis 2011?

Stefan Beilenhoff: Der Kostenvorteil im Flexodruck resultiert im Wesentlichen aus der geringen Anlaufmakulatur, den geringeren Maschinenstundensätzen und den im Vergleich zum Tiefdruck geringeren Kosten für Verbrauchsmaterialien und Reinigung. Hinzu kommt der deutliche Beschaffungskostenvorteil für photopolymere Platten gegenüber Tiefdruckzylindern.

Während sich die zuerst genannten Produktionskosten unter Verwendung der gleichen Druckmaschinen nur durch Standardisierung und Prozessoptimierung senken lassen, was für beide Verfahren gleichermaßen zutrifft, ist im Bereich der Druckformkosten deutliche Bewegung erkennbar. Der Preis für Photopolymer Klischees ist in jüngerer Vergangenheit als verhältnismäßig stabil zu bezeichnen. Dem gegenüber setzen sich photopolymere und elastomere Endlosdruckformen mehr und mehr durch, da diese deutliche Qualitätsvorteile für verschiedene Anwendungen ermöglichen. Diese Druckformen sind allerdings deutlich teurer als photopolymere Platten. In der Beschaffung von Tiefdruckzylindern sind die Preise in den letzten 12 Monaten nach einer längeren Ruhephase wieder gesunken.

Insofern man also Neuentwicklungen auf dem Druckmaschinenmarkt außer Acht lässt, schließt sich die Kostenschere zwischen Tief- und Flexodruck in beiden Richtungen.

Verpacken-aktuell.de: Welche Anwender flexibler Verpackungen sind die treibenden Kräfte pro Tiefdruck in 2010/2011?

Stefan Beilenhoff: Natürlich setzen auch weiterhin die Markenartikler mit ihren Premium-Brands auf den Tiefdruck. Das tun sie auch bei teilweise sinkenden Auflagengrößen, welche sich durch die steigende Vielfalt der Markenfamilieln begründen. Doch haben auch die meisten Handelsunternehmen für sich und ihre Kunden einen gesteigerten Qualitätsbedarf entdeckt bzw. Premium-Eigenmarken entwickelt. Ob nun bewusst vorgegeben oder drucktechnisch bedingt, eine Vielzahl dieser Handelsmarken sind im Tiefdruck zu finden.

Verpacken-aktuell.de: Welche Grundsatzentscheidungen muss ein Drucker/Veredler treffen, um in das Tiefdruck-Geschäft einzusteigen oder zu erweitern?

Stefan Beilenhoff: Diese Frage umfangreich zu beantworten, dürfte den Rahmen eines Interviews deutlich sprengen. Im Grunde verhält es sich hier wie bei jeder anderen Investitionsentscheidung. Die Kernfragen sind: Ist kundenseitig ausreichend Bedarf vorhanden sowie welche Anlagentechnologie ist für das geplante Produkt aus qualitativer Sicht notwendig und besitzt die höchste Kosteneffizienz? Sicherlich werden viele mögliche Lösungen hierzu während der "2. Europäischen Tiefdruck-Tagung - Fokus: Kleinauflagen effizient produzieren" im Oktober 2010 in Osnabrück nachhaltig beantwortet.

Verpacken-aktuell.de: Wie bewertet der Markt bis hin zu den Endkunden die Qualitätsunterschiede zwischen Flexo- und Tiefdruck für Flexibles?

Stefan Beilenhoff: Das ist eine gute Frage an jemanden, der jede Verpackung akribisch seziert. In Puncto Qualitätsanspruch hat Nord-Europa und hier explizit die D-A-CH-Region wohl eine Sonderstellung. Nirgendwo sonst ist der Qualitätsanspruch an gedruckte Verpackungen so hoch. Marketingstudien zufolge tragen Design und Druckqualität maßgeblich zur intuitiven Kaufentscheidung am POS bei.

Natürlich gibt es in beiden Verfahren Beispiele für schlecht oder mittelmäßig gut gedruckte Verpackungen. Vergleicht man jedoch die hochwertig gedruckten Verpackungen miteinander, dürfte wohl neben Markenimage und Bekanntheitsgrad des Produktes ausschließlich das Design und weniger das Druckverfahren auf das Produkt aufmerksam machen. Der Laie kann in diesem hoch qualitativen Segment nicht mehr unterscheiden. Weder weiß er, worauf er achten müsste, noch hat er eine Motivation dieses zu tun.

Verpacken-aktuell.de: Vielen Dank für Ihre Antworten.

Das Gespräch führte Susanna Stock.

(st)

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