IVV / TU München
Zukunftskongress - Lebensmittel, Ernährung und Gesundheit
Die Lebensmittelindustrie ist mit einem Umsatz von 149,1 Mrd. Euro ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor in Deutschland. Gesellschaftliche Trends und der demographische Wandel stellen die Industrie vor neue Herausforderungen. Welche Bedürfnisse und Verzehrgewohnheiten werden mit den neuen Lebensstilen geschaffen? Wie können Unternehmen die künftigen Anforderungen bewältigen? Mit welchen Fragestellungen beschäftigt sich die Wissenschaft?
Erstmalig präsentiert das Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Ernährungsphysiologie der Technischen Universität München sowie der Z I E L-TUM-Akademie am 1. und 2. Dezember 2011 in Freising-Weihenstephan einen Zukunftskongress. Die Grundlage für die Veranstaltung liefert die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in Auftrag gegebene Innovationssektorstudie Ernährung, deren Ergebnisse vor Ort in konzentrierter Form dargestellt werden. Experten aus den Ernährungswissenschaften, der Lebensmitteltechnologie, der produzierenden Industrie und des Handels geben einen Einblick in aktuelle Trends und Forschungsfelder und zeigen dabei, dass eine Steigerung der Innovationskraft eine enge Verzahnung von Forschung und Industrieerfordert:
"In Forschung und Entwicklung investiert die Ernährungsindustrie nur etwa 0,21 % des Umsatzes, das ist viel zu wenig im Vergleich zu anderen Branchen", sagt Frau Prof. Dr. Hannelore Daniel, Lehrstuhl für Ernährungsphysiologie der Technischen Universität München. Zu Beginn der Veranstaltung erhalten die Teilnehmer zunächst einen Überblick über die Ergebnisse und Handlungsempfehlungen aus der Innovationssektorstudie Ernährung. Der mit 90 Prozent sehr hohe Anteil an kleinen und mittelständischen Betrieben ist charakteristisch für die Ernährungsbranche. Dr. Volker Häusser vom Forschungskreis der Ernährungsindustrie, FEI e.V., wird ein Kooperationsmodell vorstellen und auf die Frage eingehen, wie viel Innovation sich der Mittelstand überhaupt leisten kann. Abschließend steht eine kontroverse Diskussion mit Verbraucherschützern und den Machern der ARD-Themenwoche Ernährung zum Thema: "Der Konsument- Steigerung von Wertschätzung und Vertrauen durch richtige Kommunikation" auf dem Programm.
"Steigende Rohstoff- und Energiepreise stellen für die Lebensmittelindustrie neben der stetig wachsenden Bevölkerung eine wichtige globale Herausforderung dar", sagt Dr. Peter Eisner, Leiter der Verfahrensentwicklung pflanzliche Rohstoffe und Lebensmittel am Fraunhofer Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV. Wie lässt sich eine nachhaltige Lebensmittelproduktion für immer mehr Menschen organisieren? Am zweiten Tag stellt hierzu Prof. Dr. Dr. Joachim von Braun vom Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF), Bonn, die damit verbundenen Herausforderungen für Innovation und Politik vor.
Die Referenten Dr. Claus Günther von der Dr. Oetker GmbH und Hans Georg Maier von EDEKA Südbayern geben einen Ausblick darauf, was Forschung und Handel dafür tun müssen, um Produkte von morgen erfolgreich auf den Markt zu bringen. Dr. Peter Eisner sagt: "Damit die mittelständischen Unternehmen aus Deutschland langfristig im Wettbewerb mit internationalen Konzernen bestehen können brauchen wir dringend eine Innovationskultur in der Branche, die eine enge Kooperation aller Akteure und neue Strukturen in der wissenschaftlichen Forschung beinhaltet. Diese Botschaft und die für die Zielerreichung erforderlichen Schritte möchten wir im Rahmen der Veranstaltung den Teilnehmern vermitteln."
Eine Kurzfassung der Innovationssektorstudie steht zum download bereit unter: www.akademie.ziel.tum.de
Das Tagungsprogramm mit Anmeldeformular ist sowohl unter www.ivv.fraunhofer.de und unter www.akademie.ziel.tum.de zu finden.
(st)