VERPACKEN-AKTUELL

Informationen aus der Verpackungsbranche

Produktrückruf Teil 2

Einhaltung der Sorgfaltspflicht

15. September 2015, von Daniela Verhaeg

Die X36 Serie von Mettler-Toledo Safeline X-ray ist fünf mal empfindlicher als herkömmliche Röntgeninspektionssysteme.

Quelle: Mettler Toledo

Auch wenn man proaktiv vorgeht und einen Produktrückruf schnell einleitet, bleibt eine negative Medienresonanz oft nicht aus. Zudem werden die Behörden für Lebensmittelsicherheit untersuchen, wie es zu dieser Verunreinigung gekommen ist. Um die Sicherheit im Falle einer Verunreinigung und eines Produktrückrufs zu erhöhen, werden viele Informationen über die Arbeitsleistung der Produktionslinie und der darauf verarbeiteten Produkte benötigt, einschließlich Produktkontrolldaten zur Verunreinigung, zur Unversehrtheit von Versiegelungen und anderen Qualitätsprüfungen. Dies macht den Ermittlern der Behörden für Lebensmittelsicherheit die Arbeit so einfach wie möglich und hilft dem Hersteller zu beweisen, dass die Sicherheitsrichtlinien eingehalten wurden.

Die Installation fortschrittlicher Röntgeninspektionstechnologie in Produktionslinien, die lokalen und internationalen Sicherheitsanforderungen und denjenigen von Einzelhändlern entspricht, kann dafür sorgen, das Risiko physischer Verunreinigungen auf ein Minimum zu reduzieren. Damit lassen sich nicht nur verschwindend kleine Fremdkörper während der Produktion erkennen und entfernen, sondern auch die Unversehrtheit von Versiegelungen im letzten Verpackungsschritt prüfen, sodass die Produkte frei von Verunreinigungen und nicht dem Risiko zufälliger Verunreinigungen ausgesetzt sind, nachdem sie das Produktionsgelände verlassen haben. Entscheidend ist, dass diese Technologien auch zur Erleichterung des Nachweises der Einhaltung der Sorgfaltspflicht beitragen können.

Systeme mit innovativen Datenüberwachungsfunktionen können wesentliche Informationen in Bezug auf die Erkennung von Fremdkörpern und die Prüfung der Unversehrtheit von Versiegelungen aufzeichnen und speichern, so auch die Anzahl der den Vorgaben entsprechenden Packungen und der fehlerhaften Produkte, die alle mit Chargen- und Losnummern verknüpft werden. Auf diese Weise lässt sich möglichst einfach nachweisen, dass jeder Bestandteil der Produktionslinie den Standards für Lebensmittelsicherheit entsprechend gearbeitet hat. Da Produkte über die gesamte Produktionslinie hinweg zurückverfolgt werden können, erleichtern es diese Systeme, die Quelle der Verunreinigung aufzufinden oder sogar nachzuweisen, dass der Verunreinigungsvorfall nicht hier aufgetreten sein kann.

Es ist möglich, moderne Röntgeninspektionssysteme an ein größeres Datenüberwachungsnetzwerk anzubinden, wodurch noch größere Speichermöglichkeiten für die Archivierung von Aufzeichnungen für einen längeren Zeitraum bereitgestellt werden können – dies ist etwa für Produkte mit langer Haltbarkeit wie Konserven von Bedeutung. Diese Systeme ermöglichen, dass über die gesamte Produktionslinie hinweg erfasste Leistungskennzahlen (KPIs) zur Lebensmittelsicherheit unbegrenzt an einem leicht zugänglichen Ort gespeichert werden. Sollte ein Rückruf für Produkte erforderlich sein, die bereits Jahre zuvor die Produktionslinie verlassen haben, erleichtert dies die spätere Analyse.

In den aktuellen Sicherheitsrichtlinien wie den British Retail Consortium (BRC) Global Standards Version 7, die in Großbritannien in Kraft ist, oder dem IFS Standard (International Featured Standards) Version 6, der in Frankreich, Deutschland und anderen wichtigen europäischen Ländern gilt, ist keine Mindestdauer für die Aufbewahrung von Aufzeichnungen festgelegt. Durch eine Archivierung von Datensätzen für einen möglichst langen Zeitraum kann jedoch sichergestellt werden, dass die relevanten Details nachvollzogen werden können.

Eine weitere Möglichkeit ist die Optimierung der Nachverfolgbarkeit der Produkte in der gesamten Lieferkette. Die mit den Röntgeninspektionssystemen verbundene Track- und Trace-Technologie kann die Losnummern der einzelnen Produkte während des Durchlaufs erfassen und verbindet sie so mit Chargen und relevanten Inspektionsdaten. Eine Installation dieser technologischen Systeme am Ende der Produktionslinie kann dazu beitragen, dass die Produkte zu dem Zeitpunkt, an dem sie die Fabrik verlassen und an den Einzelhändler gehen, die höchstmögliche Qualität haben und keine Fremdkörper aufweisen.

Um das Nachverfolgen von Packungen innerhalb des Produktionsprozesses zu erleichtern und die Ursache aller Verunreinigungsvorfälle zu identifizieren, sollte an jedem kritischen Kontrollpunkt in der Produktionslinie ein Produktinspektionssystem installiert sein. Das sind die Schritte in der Produktionslinie, bei denen mit höchster Wahrscheinlichkeit Verunreinigungen auftreten können und die bei der Gefahrenanalyse und einem Audit der kritischen Kontrollpunkte der Prozesse (Hazard Analysis and Critical Control Point, HACCP) ermittelt werden können. Die Überprüfung des Produkts an jedem kritischen Kontrollpunkt erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Fremdkörper erkannt werden. Dadurch kann man die Ursache für einen Fremdkörper besser feststellen und Korrekturmaßnahmen ergreifen. Der wichtigste Punkt dabei: Auf diese Weise kann den Behörden für Lebensmittelsicherheit zweifelsfrei gezeigt werden, dass die Verunreinigung nicht während eines Schritts in der Produktionslinie sondern später aufgetreten ist, entweder unter der Aufsicht des Handels oder des Verbrauchers, der sich beschwert hat.

Im 3. Teil geht es darum, wie die Marke nach einem Produktrückruf wieder etabliert werden kann.

Die Autorin, Daniela Verhaeg, ist Marketing Managerin bei Mettler-Toledo Safeline X-ray

Erster Teil des Artikels: Produktrückruf Teil 1

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