Schwimmfähige Oberfolien machen Mono-APET-Unterfolien zu einem recyclingfähigen Gesamtkonzept
Tiefzieh- und MAP-Verpackungen im Blick
Mit neuen PET-Oberfolien mit geringer Dichte wird der Recyclingprozess von Wurst-, Fleisch- oder Käseverpackungen optimiert.
Quelle: Südpack
Schon im Vorfeld der FachPack 2024 stellte der Folienhersteller Südpack die PET floatable Deckelfolien vor. Die auf Mono-APET-Schalen siegelfähigen Oberfolien lassen sich aufgrund ihrer geringeren Dichte im Recyclingprozess vom Materialstrom der APET-Unterfolie trennen, der damit sortenrein recycelt und den entsprechenden Wertstoffströmen zugeführt werden kann. Somit steht eine nachhaltige Alternative für das sichere Verpacken von Wurst-, Schinken- und Käseaufschnitt in peelfähigen Tiefzieh- und MAP-Verpackungen im Markt zur Verfügung. In Bezug auf Performance und Verarbeitung sind die PET floatable Deckelfolien mit anderen üblichen Deckelfolien gleichzusetzen.
Die Produktfamilie beinhaltet neben einer peelfähigen Version auch eine Oberfolie, die mit Multipeel ausgestattet ist und ein hervorragendes Öffnungs- und Wiederverschlussverhalten aufweist. Somit trägt Multipeel® PET floatable durch eine Verlängerung der Lebensmittelhaltbarkeit in einer recyclingfähigen Verpackung gleich zweifach zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks des Produktes bei.
Die mit 45 µm sehr dünne Deckelfolie siegelt auch bei Kontamination mit Fetten sicher gegen PET. Sie lässt sich leicht von der Schale abziehen, reißt beim Öffnen nicht ein und rollt sich nicht auf. Für einen optimalen Produktschutz sorgt auch die hohe Sauerstoffbarriere. Zudem verhindern die guten Antifog-Eigenschaften das Beschlagen der Deckelfolie – ein Aspekt, der am POS eine hohe Attraktivität verspricht und vom Verbraucher als Qualitätsmerkmal bei Produkt und Verpackung angesehen wird.
„Durch die gute Trennbarkeit wie auch den geringen Gewichtsanteil der Oberfolie an der Gesamtverpackung können wir von einer Recyclingfähigkeit von über 80 % sprechen. Erste Kundenanwendungen sind bereits in der Umsetzung“, betont Valeska Haux, Vice President Strategic Marketing & Sustainability bei Südpack. Das Unternehmen ist in Nürnberg auf Stand 220 in Halle 4 vertreten.
Mit den PurePP-Folien bietet Südpack Lösungen zur Verpackung von Kaffee (Doypacks) an, die PET-/Alu-Verbundfolien ersetzen können.
Quelle: Südpack
Ein hohes Besucherinteresse erwartet Südpack wie schon bei vorhergehenden Fachmessen im Bereich der recyclingfähigen Einstofflösungen auf Basis von PP und PE. Die recyclingfähigen Hochleistungsfolien der Pure-Line zeichnen sich u.a. durch einen deutlich niedrigeren CO2-Fußabdruck im Vergleich zu konventionellen Konzepten aus und sind vielseitig einsetzbar.
Neben den Verpackungslösungen für frische Lebensmittel wird beispielsweise ein PP-basiertes Konzept für das Verpacken von Kaffee in Doypacks, als Substitution der üblichen PET/Alu-Verbunde, vorgestellt. „Damit verringern wir den CO2-Fußabdruck einer Kaffee-Verpackung gemäß unseren internen LCA-Berechnungen um über 30 %“, konkretisiert Valeska Haux.
Seit Ende 2023 ist es das neue LCA-Tool EcoTrace ein Baustein bei der Bewertung der Ökobilanz von Verpackungslösungen. Mit diese Werkzeug analysiert Südpack den gesamten Lebenszyklus von eigenen Produkten wie auch von Kundenkonzepten in Bezug auf deren Umweltauswirkungen – und ermöglicht so eine faktenbasierte Entscheidung, die neben Treibhausgasen (CO2e) u.a. auch den fossilen Ressourcenverbrauch sowie die Öko- und Humantoxizität berücksichtigt. Für bestimmte Produktgruppen realisiert der Hersteller zudem ISO 14040/44-Zertifizierungen seiner LCA‘s, beispielsweise für die Flow Pack PurePP Folien.
Neben der frühzeitigen Entwicklung nachhaltiger Produktlinien ist es dem Unternehmen gelungen, mit einem fortschrittlichen Verfahren im Rahmen des chemischen Recyclings neue Perspektiven zu eröffnen. Das Ziel: Die eigene Zukunftsfähigkeit durch zirkuläre Geschäftsmodelle erweitern und echten Mehrwert für die Stakeholder bieten. Durch den Erwerb der Mehrheitsanteile an carboliq ist zudem der Zugriff auf eine Schlüsseltechnologie gesichert, die Südpack mit viel Engagement weiter vorantreibt. Auf der Messe in Nürnberg wird es daher auch eine wesentliche Aufgabe sein, die Fachbesucher für gemeinsame Projekte zu begeistern, wie es aus dem Unternehmen heißt. Nach den erfolgreichen Pilotprojekten in den vergangenen Monaten jedenfalls mehrten sich die Anfragen aus Kundenkreisen spürbar. Valeska Haux: „Ich denke, wir werden in Nürnberg mit etlichen Interessenten die verschiedenen Optionen einer Zusammenarbeit anreißen können. Denn durch carboliq sind wir in der Lage, Kunststoffabfälle durch Direktverflüssigung in einem einstufigen Verfahren in ein Erdölersatzprodukt umzuwandeln und so fossile Ressourcen einzusparen.“ Die gewonnene Flüssigressource ist für die Herstellung von neuen, leistungsstarken Folien geeignet, die sich für das Verpacken anspruchsvoller Produkte mit hohen Qualitäts- und Hygieneanforderungen einsetzen lassen.
(st)