VERPACKEN-AKTUELL

Informationen aus der Verpackungsbranche

PVC-freier Compound findet in den Markt

Vakuumdrehverschlüsse mit Provalin*+®+*

11. Oktober 2010, von Susanna Stock

Mit Hilfe der Extrusion aufgeschmolzenes Provalin*+®+* im Deckel löst lebensmittelrechtliche Probleme und hilft einigen ölhaltigen Produkten, gültige Migrationslimits einzuhalten.

Quelle: Actega DS GmbH

In enger Zusammenarbeit mit Maschinenherstellern, Verschlussherstellern, z.B. der Pano Verschluss GmbH, mit der Schwester Actega Rhenania sowie der Firma Reichold Feinkost (Feinkost Dittmann) wurde Provalin® erstmals in Metalldeckel ein- und die ersten Produkte in den Markt gebracht.

Mit auf den Weg gibt Actega DS den Produkten Prüf- und Testergebnisse des Instituts Nehring:

Institut Nehring, Auszug Prüfbericht vom 30.4.09: "Unter Testbedingungen wurde keine Globalmigration festgestellt, die zu Bedenken Anlass gibt. Aufgrund der Untersuchungen der Dichtungsmasse sind keine Anhaltspunkte dafür gegeben, dass gesundheitlich bedenkliche Anteile aus der Dichtungsmasse in die betreffenden Lebensmittel übergehen können. Die Dichtungsmasse entspricht somit den Anforderungen gemäß Art. 3 Verordnung EG Nr. 1935/2004, § 30 und 31 Abs. 1 LFGB und 21 CFR 177.1210 der US FDA Regulations.

Das Provalin® zugrunde liegende TPE (thermoplastisches Elastomer) verzichtet auf Phthalate und PVC und ist für eine breite Palette von Metallverschlüssen einsetzbar. Neben den unverzichtbaren Eigenschaften einer Dichtungsmasse - gute Verarbeitbarkeit, Pasteurisationsfähigkeit, Gesetzeskonformität - gewährleistet dieser PVC-freie Compound die Einhaltung der gültigen Migrationsgrenzwerte auch bei längerer Haltbarkeit von ölhaltigen Lebensmitteln (z.B. Antipasti). Dies wurde in mehreren individuellen Tests bestätigt. Damit stellen Vakuumdrehverschlüsse mit Compound-Dichtung von Actega DS die bevorzugte Lösung für migrationsarme Aufbewahrung von Nahrungsmitteln dar und helfen Kunden aus der Lebensmittelindustrie, ihre Produkte aus der Problematik um gesundheitsschädliche Verpackungen herauszuhalten. Darüber hinaus wurde auch den Aspekten des gesicherten Vakuums bis zur Erstöffnung des Verschlusses sowie des verbraucherfreundlichen Wiederverschlussverhaltens in hohem Maße Rechnung getragen.

Provalin® gibt es inzwischen in drei Varianten. Eine weitere, noch leistungsfähigere Lösung (Provalin® 1288) ist noch in der Prüfphase. Mit Blick auf hoch öl-/ fetthaltige Produkte und Pasteurisationsfähigkeit ist die Variante 1241 entwickelt worden. Diese entspricht den strengsten Migrationsgrenzwerten für den direkten Kontakt mit diesen Lebensmitteln. Sie enthält keinerlei Weichmacher und ist deshalb äußerst migrationsarm. Das Migrationspotential gegenüber herkömmlichen PVC-Compounds konnte um ein Hundertfaches reduziert werden. Für hoch öl- und fetthaltige Füllgüter ist dieses neue TPE-Material deshalb so wichtig, weil sich die fettlöslichen Weichmacher, die herkömmliche PVC-Verschlüsse enthalten, mit der Zeit herauslösen und in das Füllgut hineingelangen können (migrieren). Je länger die Lagerdauer, desto mehr.

Der Markt besteht nicht nur aus hoch fett- und ölhaltigen Produkten in Gläsern mit Twist-Off®-Verschlüssen. Von daher sind auch andere Anforderungen durch die Provalin®-Reihe erfüllt worden. Die Variante 1231 steht als weiche, elastische sterilisationsfähige Lösung für alle nicht oder nur leicht fetthaltigen (Fett nicht flüssig, sondern im Füllgut emulgiert) Lebensmittel zur Verfügung, die in Behältern mit Twist-Off®- und Press-Twist-Verschlüssen (P/T) angeboten werden.

Außerdem wurde für Metall-Kunststoff-Verbundverschlüsse ein TPE-Material für Composite-Verschlüsse (Bandguard®) konzipiert und ist als Variante 1631 erhältlich.

Nächste Hürde: Sterilisation

Quelle: Actega DS GmbH

Das noch in abschließenden Tests befindliche Provalin® 1288 soll die Lösung für alle Füllgüter und Temperaturanforderungen werden. Dieses TPE-Material ist sowohl für hoch fett- und ölhaltige Füllgüter geeignet als auch für den Sterilisationsprozess. Es enthält wie 1241 weder PVC noch Weichmacher und bietet daher die gleiche äußerst migrationsarme Performance.

Die Entwicklung geht weiter. Die nächste Provalin®-Generation ist bereits in Vorbereitung mit dem Ziel der weiteren Optimierung der Rohstoffbasis. Auch für den P/T-Verschluss, der größtenteils für Baby-Food verwendet wird, wird an einer perfekten Lösung aller gestellten Anforderungen und Aufgaben mit Hochdruck gearbeitet.

In diesem Zusammenhang wurde auch durch die Fabes-Forschungs-GmbH, München, die über weitreichende Expertise im Bereich Babynahrung verfügt, bestätigt, dass Provalin® 1231 und 1241 keine Stoffe enthalten, die in der Ausschlussliste eines führenden Herstellers für Babynahrung genannt werden.

Die Technologie

Im Unterschied zur früheren Technologie, in der flüssige PVC-Compounds im Einspritzverfahren in die Verschlusskappen eingebracht und danach mittels hoher Temperatur ausgehärtet werden mussten, wird bei der TPE-Technologie das Granulat mittels Extrusion verflüssigt und in den Deckel appliziert. Es wird geformt, aber nicht mehr ausgehärtet. Dadurch wird Energie gespart, die CO2-Bilanz reduziert und die Produktionskosten gesenkt. Schon bei der Herstellung des Granulats ist der Energieaufwand geringer als bei Plastisolen. Das Arbeiten mit Granulat ist sauberer, die Abfallmenge geringer. Zudem können keine Viskositätsprobleme auftreten, wie dies bei Plastisolen der Fall ist. Weil kein flüssiger Weichmacher für die Flexibilität/Elastizität von PVC gebraucht wird, wird beim TPE-Granulat das Potential für die Migration unerwünschter Substanzen minimiert.

Entscheidend für den Durchbruch der Dichtungsmaterialien war es, die maschinentechnische Seite so weiter zu entwickeln, dass die Extrusion der TPE´s möglich wird. Wie es heißt, haben zwei namhafte Maschinenbauer entsprechende Lösungen zur Marktreife gebracht.

Erfolgreiche Partnerschaft

Mit Produkten von Feinkost Dittmann kommen jetzt die ersten Gläser mit den neuen Deckel-Dichtungsmassen auf den Markt.

Quelle: Actega DS GmbH

Der PVC-freie Twist-Off®-Verschluss ist ein Beispiel für gelungene Kooperationen und den Willen unterschiedlicher Partner, in eine neue Technologie zu investieren.

Es galt nicht nur, geeignete Maschinen zu entwickeln und Deckelproduzenten zu finden, die mit dem TPE-Granulat arbeiten konnten, sondern auch, einen Abfüller zu überzeugen, der bereit war, Produkte mit Deckeln mit Provalin® zu verschließen und in den Markt zu bringen. Außerdem erfordern die neuen Dichtungsmaterialien die Verwendung neuer Lacksysteme.

Neben der engen Kooperation mit zwei Maschinenherstellern und der Schwester Actega Rhenania wurden schließlich mit der Pano Verschluss GmbH und Reichold Feinkost (Feinkost Dittmann) die richtigen Wegbereiter und kompetenten Partner gefunden.

Die Pano Verschluss GmbH stellt seit mehr als 70 Jahren Vakuum-Metallverschlüsse für Glasverpackungen her und ist heute einer von vier großen deutschen Herstellern für den deutschen und europäischen Markt.

Mit "Blue Seal powered bei Provalin®", so der Eigenname, bietet die Pano Verschluss GmbH als erster Hersteller Verschlüsse mit einer PVC-freien Dichtung an, mit der Gläser wie bisher sicher verschlossen werden können.

Feinkost Dittmann stellt seit fast 100 Jahren Feinkostprodukte her. Marken sind u.a. Feinkost Dittmann, Ajolix, La Traparia, Casa Deliziosa, Olyssos, La Espanola, Rossini Aceto Balsamico, ChiWan. Bereits im Februar wurden in einer Testphase die ersten 10.000 Gläser mit PVC-freien Twist-Off®-Deckeln verschlossen. Inzwischen sind es 300.000 Gläser, die von Feinkost Dittmann als erstem Abfüller in den Markt gebracht wurden.

(st)

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