Braskem
Biopolymere aus Braslilien überzeugen auch P&G
Quelle: Tadeu Fessel/Unica www.unica.com.br
Als größter Hersteller von thermoplastischen Kunststoffen der amerikanischen Länder eröffnet Braskem eine neue Anlage, die 200.000 Tonnen biobasiertes Polyethylen pro Jahr produzieren soll. Nachdem das brasilianische petrochemische Unternehmen auf der K-Messe vor drei Jahren das erste Projekt zur Gewinnung der Biopolymere aus Ethanolen auf Basis von Zuckerrohr vorgestellt hatte, setzt Braskem das Projekt jetzt um. Im September wurde die Produktion aufgenommen.
Die Anlage befindet sich in Triunfo, für ihren Bau wurden R$ 500 Mio. (entspricht ca. 271 Mio. EUR) investiert. Nach Aussage des Unternehmens soll das biobasierte PE die gleichen Eigenschaften aufweisen und vergleichbare Leistung wie die herkömmlichen Kunststoffe erzielen. Einsatzgebiete werden daher auch die bekannten Branchen sein: Automobil- und Kosmetikindustrie, Werkzeuge, Haushaltsgeräte, industrielle Lebensmittelverpackungen, bis hin zur Spielzeugherstellung.
"Braskem ist fest entschlossen, seine Position ganz oben zu konsolidieren und plant bereits neue Investitionen in die Produktion von Kunststoffen auf Basis nachwachsender Rohstoffe, und baut dabei auf Brasiliens hoch entwickelte Zuckerrohr- und Ethanolindustrie", sagt CEO Bernardo Gradin.
Namhafte Kunden aus Brasilien und internationalen Märkten, die sich für den Einsatz von Biopolymeren interessieren, haben laut Firmenaussage bereits Kaufverträge mit Braskem abgeschlossen: beispielsweise Toyota Tsusho, Tetra Pak, Procter & Gamble, Shiseido und Johnson & Johnson. Dazu kommen große brasilianische Unternehmen wie Natura, Brinquedos Estrela, Cromex, Acinplas und weitere internationale Unternehmen wie Petropack in Argentinien und Sphere in Frankreich.
In einer Pressemitteilung von P&G hat das Markenartikelunternehmen seinerseits die Pläne für den Einsatz erneuerbarer und umweltschonender Kunststoffe auf Zuckerrohrbasis angekündigt. Diese Verpackungen sollen zunächst bei den Marken Pantene Pro-V®, COVERGIRL® und Max Factor® zum Einsatz kommen.
"P&Gs Anspruch, Biokunststoffe für die Verpackung seiner weltweiten Schönheits- und Körperpflegeprodukte zu verwenden, ist ein großer Fortschritt bei den Bemühungen des Konzerns, das Umweltprofil seiner Produkte zu verbessern," so Dr. Jason Clay, Senior Vice President Market Transformation des World Wildlife Fund in den Vereinigten Staaten. "Wir begrüßen diese Ankündigung, die P&Gs erklärten Willen demonstriert, innovative und nachhaltige Lösungen für die Umweltherausforderungen zu entwickeln, denen wir uns heutzutage gegenüber sehen."
Die neuen Verpackungen sollen über die nächsten zwei Jahre sukzessive weltweit eingeführt werden und dürften voraussichtlich erstmals 2011 in den Supermärkten erhältlich sein.
"Diese Innovation wurde maßgeblich vom Verbraucher getrieben. Bei unseren Gesprächen mit Frauen rund um den Globus haben wir festgestellt, dass Frauen Wert auf Schönheit legen, aber möglichst nicht auf Kosten der Umwelt", erklärt Gina Drosos, Group President, Global P&G Beauty.
Zusätzlich zu den PE-Aktivitäten strebt Braskem auch an, Polypropylen auf Basis nachwachsender Rohstoffe zu entwickeln. Bereits heute stellt das Unternehmen in seinen Labors "grünes PP" her und sucht nach weiteren wettbewerbsfähigen Produktionswegen. Um diesem Ziel näher zu kommen, hat Braskem technologische Partnerschaften mit dem dänischen Unternehmen Novozymes geknüpft, weltweiter Marktführer in der Enzymproduktion, sowie mit der Unicamp (die Universität von Campinas, Brasilien).
K 2010: Halle 6, Stand 6D27
(st)