Verbrauch ungebremst / Zukunft liegt in Asien und den Schwellenländern
BOPP-Folien
26. Mai 2010, von Dieter Müller
Nach Erhebungen der anerkannten Marktforscher von Applied Market Information (Bristol, GB, www.amiplastics.com) wurden im vergangenen Jahr weltweit 5,4 Mio t BOPP-Folien produziert. Das entspricht vor dem Hintergrund der globalen Wirtschaftskrise einer Steigerung gegenüber 2008 von 6 Prozent. Damit liegen die Hersteller dieser dünnen biaxial verstreckten Folien ganz weit vorn. Und nach Meinung von AMI soll der Verbrauch an BOPP-Folien rund um den Globus in den nächsten drei bis vier Jahren weiter um jährlich 6 bis 7 Prozent zulegen. Insbesondere Asien, Osteuropa, Russland und Brasilien seien die Triebkräfte.
Distribution Of Global Demand For Bopp Film 2009
Quelle: AMI Consulting, 2010
Als dämpfende Wermutstropfen benennen die Briten aber weiterhin Preiskämpfe und schwache Margen. Diese seien vor allem weltweiten Überkapazitäten aufgrund zu optimistischer Investitionstätigkeit wegen zu großer Wachstumserwartungen geschuldet. China bleibt nach AMI-Angaben global der größte Produzent und Verbraucher. Jedoch sei dieser Markt weitgehend nur lokal relevant. Etwas anders sieht es dagegen mit dem Nahen Osten aus. Hier werden bei kostengünstiger Rohstoffbasis zunehmend BOPP-Folien für den europäischen Markt hergestellt. Als weiteren Wachstumsmotor macht AMI Indien aus. Hier würden momentan bei vergleichbarer Bevölkerungszahl nur rund 10 Prozent von Chinas Menge an BOPP-Folien verbraucht. Der Optimismus sei dennoch berechtigt, da die aufstrebende Mittelschicht zunehmend bessere Verpackungen fordere, heißt es aus Bristol dazu.
In den Industrieregionen Westeuropa, Nordamerika und Japan fällt dagegen das BOPP-Wachstum erheblich geringer aus. Während Verpackungsinnovationen, Material- und Verarbeitungsentwicklungen noch zumeist von hiesigen Playern ausgingen, haben diese zu gewärtigen, dass das Marktwachstum, aber vor allem die Produktionskapazitäten längst in anderen Regionen der Welt ansässig seien. Neben den Überkapazitäten und den damit einhergehenden Implikationen stellt dies alle weit entwickelten BOPP-Marktteilnehmer vor große Herausforderungen.
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