Bio ist auf dem Vormarsch
Quelle: Stora Enso
Die interpack, die Düsseldorfer Leitmesse der Verpackungsbranche, ist ein guter Beleg für die wachsende Akzeptanz der neuesten Verpackungsvariante. 2005 erhielten dort die Biokunststoffe erstmals einen eigenen Auftritt, der drei Jahre später deutlich ausgebaut wurde. 2011 soll das dem Vernehmen nach erneut der Fall sein. Doch auch im Jahr vor der Messe gibt es einige interessante Neuheiten im Markt.
Ein Beispiel ist die kürzliche Erweiterung des Sortiments an Biopolymerbeschichteten Verpackungskartons des Herstellers Stora Enso. Die Finnen bieten diese Alternative seit längerem bei einer Reihe von Kartonqualitäten für Becher, Teller Lebensmittelschalen und Faltschachtelkarton an. Nun ist mit der Kartonvariante Cupforma Classic Bio eine weitere Version hinzugekommen. Diese entspricht den Anforderungen des Standards EN 13432 und ist dementsprechend vollkommen kompostierbar. Die Produkte werden dabei in Humus und CO2 zersetzt. Die Variante ist gedacht für die Herstellung von Trinkbechern für alle wichtigen Anwendungsbereiche wie Heiß- und Kaltgetränke, Eiscreme und Joghurt.
Neu sind auch Lebensmittelschalen aus Trayforma Performance Bio-Karton. Diese eignen sich für die Verpackung von frischen und gekühlten Lebensmitteln, die nicht in der Verpackung erhitzt werden. Wie alle Bio-Kartonsorten des Anbieters sind sie für den direkten Kontakt mit Lebensmitteln zugelassen.
BioFach mit einigen Neuheiten
Interessante Neuheiten konnten auch im Februar auf der Nürnberger Fachmesse BioFach besichtigt werden. So hat Flexico, ein Hersteller von wieder verschließbaren Verpackungen, mit dem Biopryl einen vollständig kompostierbaren Standardbeutel vorgestellt. Er basiert den Angaben zufolge auf Stärke aus erneuerbaren Rohstoffen und biologisch abbaubarem Co-Polyester und soll mechanische Widerstandsfähigkeit für eine automatische Verpackung bieten, aber nicht reißfest sein. Sie verfügt über geringe Barriereeigenschaften und erlaubt eine satinartige Anmutung und ist bedruckbar mit wasserbasierten Farben.
Ebenfalls in Nürnberg hat zi pac Ltd eine Ergänzung des Produktsortiments präsentiert. Demnach ergänzen Deli-Container aus dem Bio-Polymer PLA in glasklarer Optik und in insgesamt fünf verschiedenen Größen das Sortiment des Meissner Herstellers an Salatschalen und Dessertbechern aus dem umweltfreundlichen Kunststoff. Der auf alle fünf Container passende Deckel schließt den Angaben nach zuverlässig und dicht. Damit sind diese Verpackungen unter anderem für den Einsatz zum Beispiel im Feinkostbereich geeignet. Die Becher sollen zudem preislich mit vergleichbaren Verpackungen aus ölbasierten Kunststoffen wettbewerbsfähig und in bis zu fünf Farben bedruckbar sein.
Verpackungssystem für MAP-Anwendungen
Quelle: VC 999 Verpackungssysteme AG
Abschließend wäre noch eine Neuvorstellung vom Ende des Vorjahrs von der VC 999 Verpackungssysteme aus Engen zu nennen. Bei deren BioPack handelt es sich nach Unternehmensangaben, um ein System zum Verpacken von Frischprodukten unter MAP (modifizierte Atmosphäre), welches komplett auf bioabbaubaren Kunststoffen als Verpackungsmaterial basiert. Die Verpackung ist biologisch abbaubar und besteht aus nachwachsenden Rohstoffen. Das Verpackungssystem ist als Ganzes bezüglich Kompostierbarkeit DIN Certco zertifiziert. Die einzelnen Systemteile sind vollständig biologisch abbaubar, CO2-neutral und in der Herstellung energiesparend.
Das Gesamtsystem BioPack umfasst die Komponenten Schale, Oberfolie, Saugeinlagen und Etiketten.
Die BioPack-Schalen aus dem Material PLA (Polylactit) sind hoch transparent und stabil. Sie sind erhältlich in den Standard-Grössen 187 x 137 mm, Tiefen 25 und 50 mm. Die Oberfolie besteht ebenfalls aus PLA mit einer Barriere aus reinem Siliziumoxyd (SiOx). Diese natürliche Quarzbarriere soll keine Schadstoffe in die Packung eindringen lassen. Die Folien sind mit einem Streudruck, bestehend aus DIN-Certco-Nr. und Bio-Keimling, versehen oder unbedruckt erhältlich. Die verwendeten Farben sind umweltfreundlich und ebenfalls biologisch abbaubar.
Die Saugeinlagen sind den Angaben zufolge frei von Klebstoffen und bestehen aus Zellulosewatte mit einer Zellulose-PLA-Umhüllung. Sie sind biologisch abbaubar und können zusammen mit der Packung entsorgt werden.
Quelle: VC 999 Verpackungssysteme AG
Last but not least werden die Etiketten aus Zellulosefasern ohne Bleichmittel hergestellt und individuell nach Kundenwunsch gefertigt. Die BioPack-Verpackungen entsprechen im Aussehen und in der Haltbarkeit den Verpackungen aus ölbasierten Kunststoffen. Sie können sowohl auf Tiefziehmaschinen als auch auf Schalensiegelmaschinen verarbeitet werden.