VERPACKEN-AKTUELL

Informationen aus der Verpackungsbranche

Chinageschäft bringt Brückner den Aufschwung

15. Juli 2010, von Susanna Stock

Unter anderem stellt Brückner Folienstretchmaschinen, hier im Bild, her.

Quelle: Brückner

Er gehe davon aus, dass der Auftragseingang der Brückner Maschinenbau bis zum Ende dieses Jahres bei rund 300 Mio. Euro liegen wird. 53% aller Aufträge sollen aus China kommen. 2009 kamen sogar rund 80% aller Aufträge, die ein Gesamtvolumen von 200 Mio. Euro hatten, aus dem Land der Mitte. Auch für die Kiefel GmbH aus Freilassing, die wie die Brückner Maschinenbau und die Brückner Servtec GmbH zur Brückner-Gruppe gehört, brachte das China-Geschäft den Aufschwung nach der Krise. In diesem Jahr erhielt der Hersteller von Thermoformanlagen insgesamt 20 Aufträge für Kühlschrankanlagen, normalerweise sind es höchstens sechs pro Jahr.

Nach Aussage von Managing Director Thomas Halletz sind Kühlschränke in China aufgrund einer Subventionsmaßnahme der Regierung zur Verlängerung der Haltbarkeit von Lebensmitteln derzeit sehr gefragt. "Ich gehe fest davon aus, dass mit der Veränderung der Verbrauchergewohnheiten in China auch die Nachfrage nach Verpackungen deutlich ansteigen wird und wir somit auch weiterhin auf rege Geschäfte mit China hoffen dürfen."

Die Geschäftsführer der Brückner Maschinenbau GmbH & Co. KG, Ludwig Eckart (links) und Michael Baumeister.

Quelle: Brückner

Der chinesische Markt sei in einem enormen Wachstum begriffen, betont auch Eckart. Durch die Urbanisierung und den Wunsch junger Familien nach westlichem Vorbild zu leben, wachse der Verpackungsmarkt jährlich um 22%. "In den Jahren von 1996 bis 2009 ist allein die Kapazität der installierten BOPP-Anlagen in China um 700% gestiegen", erklärte Eckart weiter, der davon ausgeht, dass dieser Boom weiterhin anhält. Durch die rasante Entwicklung beträgt der Anteil installierter Kapazität in China rund 35% der weltweit zur Verfügung stehenden Produktion, allerdings würden diese Folien kaum exportiert, sondern vornehmlich für den heimischen Markt genutzt.

Dank ihrer guten mechanischen Eigenschaften eignen sich biaxial verstreckte PP-Folien besonders gut für die Verpackung verschiedenster Güter. Durch das spezielle Herstellverfahren, für das Brückner Maschinenbau die passenden Anlagen zu bieten hat, lassen sich aus einem Kilogramm OPP rund 50 qm BOPP-Folie herstellen. Derzeit sei aus China zwar ein Rückgang bei Anlagen für Standard-Verpackungsfolien zu verspüren, der allerdings durch die steigende Nachfrage nach Anlagen zur Herstellung technischer Folien, wie BOPET-Dickfolien kompensiert würde.

Polyesterfolienherstellung auf einer Brückner-Anlage.

Quelle: Brückner

"China ist zwar unser wichtigster, aber nicht einziger Markt. Wir verspüren nach der Krise jetzt auch wieder eine deutliche Wiederbelebung der Märkte in Indien, dem Mittleren Osten, Osteuropa sowie den GUS-Staaten", betonte Eckart. In ihrem Markt der Anlagen zur Herstellung verstreckter Folien belegt die Brückner Maschinenbau nach eigenen Angaben Platz 1 und hält bei den installierten Anlagen in den Jahren 2002 bis 2010 im Mittel einen Marktanteil von 58%, vor Dornier mit 18%, DMT mit 13% und Japan Steel Works mit 11%.

Vision 2015 heißt Wachstum

In den nächsten fünf Jahren möchte die zu 100% familiengeführte Brückner-Gruppe konservativ gerechnet um 20% wachsen, erklärte Dr. Axel von Wiedersperg, CEO der Brückner Technology Holding. "Unsere Priorität liegt dabei zunächst auf internem Wachstum. Wir glauben an die Globalisierung der Welt, dies wollen wir als Gruppe unterstützen und dafür sorgen, dass unsere Töchter global wachsen können."

Neben dem internen Wachstum geht von Wiedersperg aber auch von externem Wachstum durch Zukäufe aus. Konkrete Kandidaten seien bereits ins Auge gefasst, hierbei handele es sich sowohl um Unternehmen, die vergleichbare Produkte anbieten als auch um Unternehmen, mit denen sich das vorhandene Produktspektrum erweitern ließe. So möchte sich die Gruppe von dem sehr zyklischen Stammgeschäft mit Folienreckanlagen unabhängiger machen.

"Mittelfristig soll die Brückner-Gruppe auf vier bis sechs Standbeinen stehen und einen Jahresumsatz von mehr als 500 Millionen Euro erzielen", fasst von Wiedersperg die Wachstumsziele zusammen.

(st)

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