Deutlicher Umsatzrückgang bei Faltschachteln
Quelle: FFI
Die produzierte Menge an Faltschachteln lag in 2009 nach Angaben des Statistischen Bundesamts für die Gesamtbranche mit 830.466 t um 6,7 % unter der Produktionsmenge des Vorjahres. Der korrespondierende Produktionswert wird mit 1,757 Mrd. Euro beziffert, was einem noch größeren Rückgang (-7,2 % gegenüber 2008) entspricht.
Die im FFI zusammengeschlossenen Faltschachtelunternehmen, die rund 74 % des Produktionswertes und 61 % der Produktionsmenge der Gesamtbranche repräsentieren, haben bei einem gleichen Mengenrückgang (-6,7 %) erfreulicherweise einen geringeren Rückgang des Produktionswerts von "nur" 6,3 % zu realisieren gehabt.
Auftragsrückgänge und Fertigwarenlagerabbau
Die bereits Mitte 2009 vermutete Trendwende in der deutschen Faltschachtelindustrie scheint sich damit bestätigt zu haben: Nach einer Zehnjahresphase von permanenten Zuwächsen mit dem Höhepunkt "sagenhafter", zweistelliger Zuwächse bei Produktionsmenge und -wert in 2007 und einem sich daran anschließenden "Null-Wachstum" in 2008 musste die deutsche Faltschachtelindustrie in 2009 einen guten Teil der gewonnenen Zuwächse wieder hergeben.
Da Faltschachteln insbesondere zum Verpacken von Konsumgütern (Fast Moving Consumer Goods) einsetzt werden, ist ein Abgleich mit der Entwicklung der Konsumausgaben der privaten Haushalte eventuell aufschlussreich. Diese zeigten sich allerdings über einen mittelfristigen Zeitraum recht stabil, wie das Statistische Bundesamt ebenfalls bestätigt. Die Schwankungen scheinen folglich ihre Ursachen in der Lieferkette selbst zu haben. So konnte nach Aussagen der Beteiligten festgestellt werden, dass es im Zuge der Wirtschaftskrise zunächst zu Auftragsrückgängen und einem Fertigwarenlagerabbau ("Working Capital") kam, aktuell seien aber verstärkt Ordertätigkeiten und Produktionszuwächse zu verzeichnen.
Nach Angaben des ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung bestätigen auch die Daten über die Auslastung der Maschinenkapazitäten der Faltschachtelindustrie die Rückgänge bei der produzierten Menge. Nach einer durchschnittlichen Kapazitätsauslastung der technischen Verfügbarkeit von 89,7 % in 2008 (2007: 93,3 %) ging diese Quote im aktuellen Jahr 2009 nochmals auf jahresdurchschnittliche 82,4 % zurück (Jahrestiefststand im 1. Quartal 2009: 81,7 %). Ein markanter Anstieg sei erst wieder für das jüngste 1. Quartal 2010 vorhanden, wobei hier noch zu beweisen ist, dass es sich dabei um einen nachhaltigen Trend handelt.
FFI Mitgliederkreis wächst weiter
Quelle: FFI
Steigend zeigt sich die Mitgliederentwicklung des FFI. So konnten in den Kreis der Assoziierten FFI-Mitglieder zwei weitere Partner aus der Lieferkette aufgenommen werden: die Baumer hhs GmbH, ein Hersteller von Leimauftrags- und überwachungssystemen, und IMG Brausse Europe B.V., die europäische Vertretung eines internationalen Herstellers automatischer Stanz- und Rillsysteme. Der FFI zählt damit nun 28 Assoziierte Mitglieder.
Wie der Verband mitteilt, lassen sich nach wie vor in der deutschen Faltschachtelindustrie gleichzeitig die verschiedensten Strategien für die weitere Unternehmens- und Geschäftsentwicklung beobachten: Internationalisierung, Regionalisierung, Segmentierung, Vorwärtsintegration. Hinzu kommen zukünftig vermutlich vermehrt Modelle der strategischen Kooperationen weiterhin selbstständiger Einheiten. Ohne Zweifel müssen alle Unternehmen der Faltschachtelindustrie, in welcher strategischen Konstellation auch immer, noch flexibler und profitabler werden, um gesundes Wachstum realisieren zu können, betont der FFI.
Verpackungsmonitor 2010
Quelle: FFI
Im weiteren berichtete der Verband, dass mit dem FFI Verpackungsmonitor 2010 das in der Markenartikel-Industrie und dem Handel anerkannte Institut K&A BrandResearch, Nürnberg, beauftragt worden ist. Aufgabenstellung der Befragung von Konsumenten war, die Resonanz auf ausgewählte Verpackungen zu erheben und daraus allgemeingültige Ableitungen für die Gestaltung attraktiver Verpackungen ableiten zu können.
Bei der Studie mussten - in persönlichen Interviews - repräsentativ ausgewählte Routinekäufer jeweils fünf Produkte aus den Fast Moving Consumer Goods (FMCG) Segmenten Schokolade, Fertiggerichte, Gesichtscreme und Nasenspray bewerten und ihre Wahl begründen. Bei der Befragung wurde unter anderem deutlich:
- Ansprechende Verpackungen sind für die Orientierung des Konsumenten am POS essentiell.
- Verpackungen leiten den Konsumenten (kategoriespezifisch) und verleiten ihn (markentechnisch).
- Dabei können aber ihr grundsätzlicher Stellenwert und ihre Leistungsmerkmale bei der Kaufentscheidung von Produktkategorie zu Produktkategorie unterschiedlich bedeutend sein.
(, st)