Hauptaugenmerk der Aktivitäten bei Mitgliedern und Kunden
Masterbatch Verband: Ergebnisse der 24. Mitgliederversammlung in Dessau
Aus- und Fortbildung
Der MBV hat für seine Mitgliedsunternehmen von Fachleuten (aus den eigenen Unternehmen) einen umfangreichen, praxisbezogenen Leitfaden zur Bedienung von Extrusionsanlagen in der Masterbatchherstellung erarbeiten lassen. Das Ergebnis liegt den Mitgliedern als „Extruderführerschein“ vor, einem Handbuch, welches zugleich Schulungsunterlage und Masterbatch-Lexikon ist. Es hilft den Maschinenführern, Fehler in der Produktion zu vermeiden, bzw. gegebenenfalls rasch zu erkennen und selbständig zu beheben. Dies kommt vor allem den Kunden hinsichtlich Qualität und Liefersicherheit zugute.
REACH Umsetzung
Die praktische Umsetzung der europäischen Chemikalienverordnung REACH ist angelaufen und stellt die Masterbatch Hersteller vor umfangreiche Aufgaben. Die Masterbatchindustrie übernimmt eine maßgebliche Rolle bei der Kommunikation innerhalb der Lieferkette. Der MBV hat sich deshalb bei der „PEST“-Datenbank (Plastics Exposure Scenario Team: Aufbau einer Online-Suchmaschine, die Verknüpfungen von Anwendungen, Polymer und Chemikalien herstellt – http://pestpublic.plastics.net/public/) engagiert und finanziell beteiligt. Die erarbeiteten Daten werden Registranten, nachgeschalteten Anwendern und anderen Interessenten die Arbeit in Bezug auf die Registrierungen unter REACH sowie die Einhaltung von Pflichten in der Lieferkette erleichtern.
Auf der sog. Kandidatenliste für die zulassungspflichtigen Stoffe unter REACH (Anhang XIV) befinden sich bisher 38 Stoffe, nach den Plänen der EU soll diese bis 2012 rund 100 Stoffe umfassen. Vor diesem Hintergrund müssen sich Masterbatcher sowie deren Kunden unter Umständen rasch auf den Wegfall oder zumindest die Beschränkung dieser als besonders gefährlich bewerteten Stoffe einstellen. Es ist zu befürchten, dass diese REACH-Kandidatenliste als „Vorreiter“ für die Begrenzung von Stoffen in anderen Anwendungsbereichen dienen wird. Ein Beispiel dafür ist die aktuelle Diskussion zur neuen RoHS-Richtlinie zur Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten.
Daher beobachtet die Branche geplante Gesetzesänderungen im Sinne ihrer Kunden und der Verbraucher und beschäftigt sich schon im Vorfeld intensiv mit Alternativen / Ersatz zu belastenden Stoffen. Der Masterbatch Verband ist davon überzeugt, dass die Suche nach Substitutionsprodukten eine Chance für die europäischen Standorte darstellt, ihre Innovationsfähigkeit nachhaltig unter Beweis zu stellen.
Mediale Themen
Der Masterbatch Verband sieht sich immer wieder einmal gefordert, auch zu tagesaktuellen Themen der Massenmedien Stellung zu beziehen. So zuletzt geschehen als „ÖKO-TEST“ vollmundig gängige kakaohaltige Getränkepulver nur deshalb abwertete, weil angeblich PVC, PVDC bzw. chlorierte Kunststoffe in der Verpackung gefunden wurden. Gemeinsam mit der ETAD (Ecological and Toxicological Association of Dyes and Organic Pigments Manufacturers) klärte der MBV in einem ausführlichen Informationsschreiben die interessierte Öffentlichkeit darüber auf, dass nicht nur die völlig unzureichende und unspezifische Prüfmethode „Beilsteinprobe“, sondern auch die willkürliche Zuweisung, dass die Chlorverbindungen aus den Farbzusätzen in den Verpackungen stammten, mehr als unseriös sind: „Vielmehr verlagert sich die Diskussion über Risiken und Nutzen chlorhaltiger Produkte zunehmend auf die emotionale Ebene.“ Selbstverständlich können organische Pigmente konstitutionell chemisch gebundenes Chlor enthalten. Aber die eingesetzten Pigmente für Lebensmittelverpackungen entsprechen stets den strengsten gesetzlichen Anforderungen, wie beispielsweise FDA oder auch BfR.
Neue Themen
Biopolymere sind in aller Munde, auch wenn niemand so genau weiß, was sich unter diesem Begriff so alles tummelt. Ganz zu schweigen ob zurecht oder zu unrecht. Und natürlich wollen auch die „Öko-Kunststoffe“ aus Verkaufsgründen möglichst bunt daherkommen. Anlass genug für den Masterbatch Verband, eine „Projektgruppe Biopolymere“ aus der Taufe zu heben. Diese wird in einem ersten Schritt eine Begriffsbestimmung erarbeiten, gleichzeitig eine Abgrenzung zu anderen Werkstoffen vornehmen. Ziel des Arbeitskreises ist es, für den MBV ein Positionspapier zu entwickeln, aus dem vor allem auch die Bedeutung dieser Materialien für die Masterbatchindustrie ersichtlich wird.