BCME/IFEU-STUDIE Bierverpackung Deutschland
Es geht wieder los!
Quelle: BCME
Kaum veröffentlicht, hagelt es Reaktionen. Zum Beispiel Deutsche Umwelthilfe und Stiftung Initiative Mehrweg (www.duh.de/pressemitteilung bzw. www.stiftung-mehrweg.de) gehen gut vier Wochen nach Bekanntwerden der IFEU-Studie heftig mit Auftraggeber wie auch untersuchendem Institut in´s Gericht.
"Verbrauchertäuschung", "ökologische Heiligsprechung", "Bierbüchsen-Vodoo" - herrlich, die Zeiten sachlicher Auseinandersetzung sind endlich Vergangenheit, ebenso wie die Zeit fast (Getränke-)dosenfreier Regale im Einzelhandel.
Schon jetzt addieren sich die kommentierenden, bewertenden, aburteilenden Stellungnahmen auf hunderte Seiten und diverse Bildreportagen, da braucht es schon etwas mehr Zeit, will man sich in die Argumentationen der streitenden Parteien noch mal einlesen. Doch das werden sicherlich die Wenigsten tun, ist ja zeitraubend und außerdem anstrengend. Viel hilfreicher für die endlich wieder zur Sache zu äußernden Meinungen sind Schlagworte, wie oben zitiert.
Was ist denn eigentlich geschehen? Noch vor den Wochen von Fußball-WM und selten erlebter Hitzewellen im Juli gaben deutsche Discounter bekannt, die Getränkedose für Bier wieder einzulisten. Die Hersteller der Getränkedosen, die es auf die überschaubare Anzahl von zwei Unternehmen in Deutschland bringen (damit ist die Lobby in Gänze erfasst), wollten nach etlichen Jahren eine neue Bestandsaufnahme zum Status Quo der umweltrelevanten Faktoren der Bierverpackungsvarianten fördern und vergaben über ihre europäische Branchenvereinigung BCME dem ansonsten wahrhaftig unverdächtigen IFEU Institut in Heidelberg einen entsprechenden Auftrag. Schließlich entstanden in den vergangenen Jahren bei dieser Adresse schon diverse, allseitig akzeptierte Ökobilanzen.
Und nun prasselt die geballte Schelte auf die Akteure hernieder. Das ließ die Bilanzierer in Heidelberg nicht mehr ruhen, sie reichten eine vielseitige Erklärung nach, die helfen soll, die zusammengetragenen Daten richtig zu lesen und Fehlinterpretationen zu vermeiden (www.ifeu.de - Handreichung).
Leider aber ist das Sommerloch analog zu anderen umweltschädlichen Löchern auch in diesem Jahr größer geworden und so nahm das Thema recht bald die Publikumspresse gefangen. Und nun haben wir endlich wieder eine richtige Streitkultur über Verpackungen. Während die Dosen im Handel nun mit Pfand beaufschlagt werden und ihre Rückführung über die entsprechenden Automaten einwandfrei funktioniert, bleibt abzuwarten, ob es für das Recycling der immer gleichen Attacken gegen dieses Gebinde auch eine entsprechende Abgabe (wer will sie erheben) einzuführen lohnt.
Abwarten werden wir jedenfalls die Zahlen und Fakten, die sicherlich im Herbst erhoben werden, um zu sehen, welchen Erfolg die Bierdose denn nun eigentlich seit der Wiedereinführung im Mai wirklich hat. Wie hat der Verbraucher entschieden? In den einschlägigen blogs jedenfalls schneidet die Dose ganz gut ab.
(st)