Kunststofffolienmarkt bleibt auf Wachstumskurs
Die Nachfrage nach Kunststofffolien in Russland ist im Krisenjahr 2009 leicht auf 909.000 Tonnen gestiegen. Sie wird vermutlich in diesem Jahr die 1 Mio.-Tonnen-Marke knacken, prognostiziert Fares Kilzie, Präsident von Creon. Der Chemieexperte erwartet nämlich ein Nachfrageplus von acht bis zehn Prozent.&nln
Struktur des Marktes für Kunststofffolien in Russland (in 1.000 Tonnen) | |||
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Kunststofffolien-Typ | 2002 | 2009 | Veränderung 2009/2002 (in %) |
PE-Folien | 139,4 | 417,1 | 215,7 |
PP-Folien | 65,8 | 153,1 | 232,8 |
PVC-Folien | 73,1 | 147,2 | 201,0 |
Mehrschichtige Folien | 21,3 | 126,1 | 252,0 |
Andere Folien | 38,7 | 65,5 | 169,1 |
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Diese Einschätzung kommt nicht von ungefähr. Im internationalen Vergleich rangiert der russische Pro-Kopf-Verbrauch deutlich hinter weitgehend gesättigten Märkten. In Nordamerika oder Westeuropa kommen auf einen Bürger zwischen 16 und 17 Kilogramm Kunststofffolie pro Jahr. In Russland sind es gerade einmal 6,4 Kilogramm.
1990 wurden lediglich 275.500 Tonnen produziert. Bis 1996 sank das Produktionsvolumen sogar auf ein Drittel, also auf knapp 95.000 Tonnen. Seither boomt dieser Zweig der Kunststoffverarbeitung. Der Ausstoß hat sich in den vergangenen 13 Jahren versiebenfacht und lag 2009 bei 686.400 Tonnen. Im Jahr 2010 könnte die Produktion um weitere 12 bis 15 Prozent steigen - auch dank neuer Kapazitäten. Das wiederum bietet deutschen Lieferanten von Maschinen zur Folienproduktion gute Geschäftsaussichten.
Selbst die Wirtschaftskrise in Russland, die dem Land 2009 ein Minus beim Bruttoinlandsprodukt von 7,9 Prozent beschert hat, konnte der Inlandsproduktion kaum etwas anhaben. Im Gegenteil: Im Vergleich zu 2008 steigerten russische Folienproduzenten ihren Output sogar noch einmal um 8,9 Prozent. Zugegeben: Vor der Krise, also von 2006 auf 2007 stieg die Produktion um 12,7 und von 2007 auf 2008 noch um 10,2 Prozent. Sprich: Die Dynamik hat leicht nachgelassen. Aber gemessen am allgemeinen Abwärtssog der Konjunktur und in einigen Branchen sogar Stillstand der Wirtschaft hat sich die Kunststofffolienbranche ausgezeichnet behauptet, konstatiert Fares Kilzie.
Allerdings sei das Wachstum kein Selbstläufer. Negativ wirken sich die hohen Preise der Vorprodukte, also Polyethylen niedriger und hoher Dichte, Polyvinylchlorid und Polypropylen, auf die Produktion im Inland aus. Im April war PVC in Russland um 30 Prozent teurer als in Westeuropa und sogar in Asien. Und das, obwohl Russland selbst über den Ausgangsstoff verfüge. Von Dezember 2009 bis April 2010 hat sich Polypropylen in Russland um über 40 Prozent verteuert. Zum Vergleich: In Westeuropa stiegen die Preise nicht halb so rapide an.
Besonders gefragt sind in Russland Polyethylen-Folien. Die Produktion stieg 2009 um 13 Prozent auf 341.800 Tonnen. Russische Kunststoffverarbeiter steigerten auch den Ausstoß von Polypropylen-Folien um 10,0 Prozent auf 130.300 Tonnen. Nur die Produktion von PVC-Folie ging von 82.000 auf 75.000 Tonnen zurück.
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Produktionsstruktur von Kunststofffolien in Russland (in %) | |
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Folientyp | Anteil an Gesamtproduktion |
PE-Folien | 49,8 |
PP-Folien | 19,0 |
mehrschichtige Folien | 14,0 |
PVC-Folien | 10,9 |
Andere | 6,3 |
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Die Folienimporte sind aufgrund zusätzlicher Produktionskapazitäten um 11,3 Prozent zurückgegangen. Ein Drittel sämtlicher Kunststofffolienimporte gehen auf solche aus Polyethylen zurück, gefolgt von PVC-Folien. Deutschland ist nach China der zweitwichtigste Zulieferer des begehrten Verpackungsmaterials. Dagegen dominieren Polypropylenfolien mit drei Viertel aller russischen Folienexporte in der Ausfuhrstatistik. Wichtigste Abnehmer sind die Ukraine, Belarus und Kasachstan.
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Kennzahlen des russischen Marktes für Kunststofffolien (in 1.000 t) | ||||
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2007 | 2008 | 2009 | Veränderung 2009/2008 (in %) | |
Marktvolumen | 846,2 | 905,0 | 909,0 | 0,4 |
Produktion | 571,7 | 630,3 | 686,4 | 8,9 |
Import | 304,2 | 289,3 | 256,6 | -11,3 |
Export | 29,7 | 14,6 | 37,0 | 153,4 |
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Mit der Nachfrage nach Kunststofffolien steigt auch der Umsatz mit Farben und Modifikationen dieser Produkte. Der stellvertretende Generaldirektor der Firma NPF Bars2, Aleksandr Grigorow, schätzt das Marktvolumen solcher Konzentrate für das Jahr 2009 auf 2.800 Tonnen pro Monat. Im Vorjahr seien russlandweit rund 2.500 Tonnen pro Monat verkauft worden und 2007 etwa 2.300 Tonnen pro Monat. Auf Importe entfallen etwas mehr als 27 Prozent Marktanteil.