Markt für Verpackungen 2009 rückläufig
Wie der Gemeinschaftsausschuss Deutscher Verpackungshersteller (GADV), Düsseldorf, mitteilt, verzeichneten die deutschen Verpackungshersteller im Jahr 2009 einen leichten Rückgang bei Produktion und Umsatz. Im GADV sind die führenden Verbände der Verpackungsindustrie zusammengeschlossen. Das sind die Wirtschaftsverbände Papierverarbeitung (WPV), die Industrievereinigung Kunststoffverpackungen (IK), der Verband Metallverpackungen (VMV), der Gesamtverband der Aluminiumindustrie (GDA) und der Bundesverband Glasindustrie (BVGlas).
Die Menge der produzierten Packmittel verringerte sich im vergangenen Jahr um 5,7 Prozent auf 17,7 Mio. Tonnen (2008: 18,8 Mio. Tonnen) und der Umsatz ging im Vergleich zu 2008 um 9,4 Prozent auf 28,4 Mrd. Euro (2008: 31,3 Mrd. Euro) zurück. "Trotz der leichten Verluste bei Produktion und Umsatz sind die deutschen Verpackungshersteller relativ gut durch die Wirtschaftskrise gekommen", sagte GDA-Geschäftsführer Stefan Glimm, der für 2010 das Sekretariat des GADV betreut. Zum Teil sind die leichten Absatzrückgänge auch darauf zurück zu führen, dass viele Kunden der Verpackungshersteller im vergangenen Jahr konsequent ihre Lager abgebaut haben, so Glimm weiter.
Quelle: GADV
Im Jahr 2009 waren wie in den Vorjahren Verpackungen aus Papier, Karton und Pappe die mengenmäßig größte Packmittelfraktion, wertmäßig hatten Kunststoffverpackungen die Nase vorn. Die leicht negative Mengenentwicklung traf alle Verpackungswerkstoffe gleichermaßen. Verpackungen aus Papier, Pappe und Karton verzeichneten für 2009 bei einem Rückgang der Produktion um minus 4,7 Prozent die geringsten Verluste, gefolgt von den Metallverpackungen (minus 4,9 Prozent) den Verpackungen aus Kunststoff (minus 5,3 Prozent) und schließlich Glasverpackungen mit einem Minus von 8,8 Prozent.
Bezogen auf den Produktionswert verlief die Entwicklung uneinheitlicher. So verzeichneten Glasverpackungen mit minus 3,7 Prozent den geringsten Umsatzverlust, Verpackungen aus Kunststoff verloren minus 7,4 Prozent, Metallverpackungen (Aluminium und Stahl) machten minus 9,9 Prozent weniger Umsatz und Verpackungen aus Papier, Pappe und Karton verbuchten mit minus 12,8 Prozent die deutlichsten Umsatzrückgänge.
Branche inzwischen wieder leicht im Aufwind
Für das Gesamtjahr 2010 erwarte die Branche ähnlich der allgemeinen Konjunkturentwicklung insgesamt einen leichten Aufwärtstrend, die Erwartungen der Verpackungshersteller sind verhalten optimistisch. "Das 1. Halbjahr hat mengenmäßig einen leichten Aufwärtstrend gebracht und wir vertrauen darauf, dass es im Jahresverlauf kontinuierlich besser wird", hofft Stefan Glimm. Sorgen macht den Herstellern von Verpackungen jedoch der drastische Anstieg der Rohstoffpreise. Die Kostensteigerungen auf der Rohstoff- und Vormaterialseite könnten die optimistische Erwartungshaltung schnell trüben, da sie die Produktion verteuern und die Margen weiter unter Druck setzen und somit auch die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der Verpackungshersteller gefährden.
Weiteren Rückenwind und deutliche Nachfrage-Impulse erwarten die Verpackungshersteller von der im Frühjahr 2011 stattfindenden internationalen Verpackungsmesse "Interpack". "Dort wird unsere Branche eine Vielzahl innovativer Verpackungslösungen vorstellen und deutlich machen, welchen Beitrag Verpackungen heutzutage zur wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit von Wirtschaft und Gesellschaft leisten. Allein die Primärfunktion jeder Verpackung, nämlich der Schutz der verpackten Güter, sichert die Versorgung der Menschen mit den notwendigen Gütern des täglichen Bedarfs, wie insbesondere Lebensmittel, und verhindert deren Verderb", sagt Stefan Glimm.
(st)