PTS profiliert sich als Solution Provider
Open Innovation kommt Papiererzeugung zu Gute
02. November 2011, von Susanna Stock
Beispiel für die Analytik-Ausstattung der PTS: PaperBaleSensor zur Prüfung der Altpapierzusammensetzung.
Quelle: Papiertechnische Stiftung
In einem Beitrag in der aktuellen Ausgabe der PTS-News (2-2011) widmen sich Christoph Sorg, Projektleiter Funktionalisierte Produkte und Dr. Andreas Hofenauer, Abteilungsleiter Funktionalisierte Produkte bei der PTS dem Thema Open Innovation.
Open Innovation hat das Ziel, den Innovationsprozess zu optimieren. Die PTS (Papiertechnische Stiftung, München) ist seit 2009 erfolgreich auf der Open Innovation Plattform "NineSigma" als "Solution Provider" aktiv. Aufgrund der Unabhängigkeit und dem hervorragenden Netzwerk in die gesamte Wertschöpfungskette Papier ist die PTS ein gefragtes Verbindungsglied zur Papiertechnologie. Interdisziplinäre Anwendungen von Papierverbundwerkstoffen, z.B. in Kombination mit neuartigen Werkstoffen, erfordern vor der technischen Realisierung und Industrieeinführung eine aufwändigere Entwicklungsarbeit.
Hierfür bietet die PTS mit ihren Labor- und technischen Versuchsanlagen wichtige Möglichkeiten. Wie diese interessante Plattform konkret funktioniert, beschreibt das folgende Beispiel:
- Ein anonymes Unternehmen oder Institut definiert einen Forschungs- oder Wissensbedarf und möchte damit eine Lösung, einen Entwicklungspartner oder einen Entwicklungsdienstleister finden. Diese Suche erfolgt über ein "Request for Proposal (RFP)".
- Eine Innovationsplattform wie z.B. NineSigma verteilt dieses RFP weltweit fokussiert in das Netzwerk (z.B. 10.000 potentielle "Solution Provider" aus einem Netzwerk von 2 Mio. Solution Providern).
- Potentielle "Solution Provider" beschreiben Lösungsansätze (nicht vertrauliche Inhalte) sowie ein voraussichtliches Budget im Rahmen eines zweiseitigen "Proposals".
- Während der Bewerbungsphase wird entschieden, welche Solution Provider den Auftrag bekommen.
Es folgen Termine, Vertraulichkeitsvereinbarungen, Kooperationsverträge und meist meilensteinbezogene Arbeitspakete. Die PTS sieht in der Nutzung solcher Plattformen eine Reihe von Vorteile:
- Vollkommen neue und ausgefallene Ideen, Innovationen oder Projekte können mit geringem Akquiseaufwand umgesetzt werden.
- Neue und z.T. internationale Kunden meist aus dem Ende der Wertschöpfungskette können erreicht werden.
- Steigerung des Bekanntheitsgrades.
- Das finanzielle Budget ist bereits freigegeben.
- Langfristige und umfangreiche Zusammenarbeit mit interessanten Unternehmen.
- Stärkung der PTS als Bindeglied zwischen Anwendern, Papiererzeugern und Papierverarbeitern.
Papier hat noch viel Entwicklungspotential und Innovationen können auf neuen Wegen gefunden werden.
Quelle: Papiertechnische Stiftung
In Open Innovation konnte sich die PTS bisher in fünf Fällen erfolgreich als Solution Provider gegen die weltweiten Mitstreiter durchsetzen. Zum Beispiel wurde ein innovatives Papier mit sehr hoher Temperaturbeständigkeit entwickelt, das bereits industriell gefertigt und weiterverarbeitet wurde. Ein weiteres, noch junges Projekt, beschäftigt sich mit der Reststoffverwertung im Kontext "Sustainable Packaging Materials".
(st)
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