Beeindruckendes Niveau
Deutscher Verpackungspreis 2011 (Teil 3)
Prototypen: Anwender gesucht
13. Zweiteiliger, kindersicherer Einhand-Klappdeckelverschluss
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Die Verbindung von Kinder- und Originalitätssicherheit vereint zwei der wichtigsten und sensibelsten Funktionen eines Primärpackmittels. Diese Lösung als einteilige Variante bei GL18 Verschlüssen, oder zweiteilig für PPS28 Gewinde kommt von der Remy & Geiser GmbH. Die Verschlüsse sind in Verbindung mit Glasflaschen durch das unabhängige Institut Verpackungs-Marktforschung ivm nach ISO 8317 zertifiziert. Die Sicherheitsfunktion beruht auf der Erkenntnis, dass Kinder im relevanten Alter von 42 bis 51 Monaten nicht ausreichend in der Lage sind, zwei Bewegungen, wie z.B. drücken und drehen gleichzeitig und koordiniert auszuführen.
Der Einhand-Klappdeckelverschluss ermöglicht eine einfache Dosierung und komfortable Produktentnahme. Das direkte Ankoppeln einer Dosierspritze erweitert die Anwendungsmöglichkeiten im Pharmabereich.
14. Yes Green Can
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Die Yes Green Can ist die erste schulterlose Tube auf dem Markt. Der Flip-Top Verschluss mit Erstöffnungsgarantie wird mit einem neuartigen Verfahren nahtlos mit dem Tubenkörper verschweißt. Durch den Wegfall der Schulter und die Verwendung eines gewichtsreduzierten Verschlusssystems ist eine Materialersparnis von 40% möglich. Die äußere Lage der Tube besteht zu 50% aus Recyclingmaterial. Lacke und Farben sind lösemittelfrei und energiesparend UV-getrocknet. Das Konzept ermöglicht es außerdem, Tubenformen zu verändern.
15. TalkPack – Die sprechende Verpackung
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Dass Verpackungen interaktive und „lebendige“ Markenbotschafter sein können, beweist TalkPack. Ob Musik, Geräusche oder Sprache – Informationen aller Art können mit einem speziellen Code nahezu unsichtbar und an beliebigen Stellen einer Verpackung integriert werden. Ein spezieller Stift liest die gespeicherten Informationen aus und gibt sie als Audiodateien wieder. Talk Pack benötigt keine RFID oder Mikrochips; der Punktecode wird mit einem speziellen Lack über Bilder und Texte gedruckt. Die Technik lässt sich für alle Druckverfahren und Verpackungsarten umsetzen.
„Das System eröffnet Handel und Hersteller einen völlig neuen Weg in der Kundenansprache und leistet einen wichtigen Beitrag für den demografischen Wandel und den damit verbundenen Herausforderungen an den Handel und die Lebensmittelindustrie“, sagt Adolf Ahrens, Leiter des Bereiches Pack Design von Wipak Walsrode.
16. Globolispender
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Mit dem Globolispender können die Kügelchen einzeln entnommen und damit genau dosiert werden. So ist eine saubere Entnahme möglich. Auch eine Rückführung der Kügelchen ist durch den spender möglich. Das System eignet sich für verschiedene Globoli-Größen und ist insgesamt für die Anforderungen im Pharmabereich geeignet.
17. Fruit & Fresh
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Bei der von SCA Packaging Deutschland in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut in Freising entwickelten Innovation „fruit fresh +“ handelt es sich um eine Wellpappe, die einen Ethylen absorbierenden Stoff enthält, der den Reifeprozess von Obst und Gemüse hemmen kann. Das Gas Ethylen wird durch den natürlichen Reifeprozess von Obst und Gemüse produziert und von der speziell behandelten Wellpappe aufgenommen. Mit der zusätzlichen Beschichtung könnten Obst und Gemüse länger gelagert werden, da die Ausbreitung des Gases vermindert wird. So ergeben sich deutliche Vorteile für den Transport der Lebensmittel und die Lagerung im Handel. Durch die verbesserten Lagerbedingungen können Obst und Gemüse später geerntet werden, so dass die Produkte einen intensiveren Geschmack und mehr wertvolle Inhaltsstoffe entwickeln können. „Fruit fresh + ist ein innovatives, zukunftsweisendes Verfahren, das der Verpackungsbranche neue Märkte erschließen kann“, so Carolyn Wagner, Director Sales & Marketing bei SCA Packaging.
Nachwuchspreis: Zukunftsträchtige Ideenschmiede
18. Paneer & Mozarella
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Mozarella oder der hochwertige Paneer werden heute in Schlauchbeuteln angeboten. Die Lake, in die der Käse eingelegt ist, wird bei der Erstöffnung weggeschüttet, so dass bei einer Teilentnahme die weitere Lagerung vom Verbraucher provisorische Maßnahmen erfordert. Eine Gruppe von Studenten der Fachhochschule Hannover hat eine Kunststoffverpackung entworfen, die in zwei Kammern unterteilt ist. Vor der Entnahme des Käses wird die Verpackung gedreht und die Lake fließt in die zweite Kammer. Der Käse kann so ohne Abgießen entnommen und Reststücke zurückgelegt werden. Dreht man die verschlossene Packung wieder, läuft die Lake zurück und der Käse ist weiterhin in die schützende Lake eingelegt und bleibt länger frisch.
19. Der optimierte Schlauchbeutel
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Eine einfache Idee zum Verschließen eines bereits geöffneten Schlauchbeutels kommt von Daria Kovacs von der HTW Berlin: Nach dem Prinzip eines Kissenbezugs ist eine Seite länger, an den Seiten fest gesiegelt, und lässt sich zum Öffnen oder Schließen einfach Umschlagen. Für die Erstöffnungsgarantie ist die wird der Umschlag versiegelt. Dieser Beutelaufbau wurde als zweckmäßig bewertet. So könnten streu- und rieselfähige Produkte nach einer Teilentnahme sicher im Beutel aufbewahrt werden.
Maschinen: Optimierte Technik
20. Sprudeldoseur für Aseptik Becher FFS-Maschine
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Mit dem neuen Doseurs des Maschinenherstellers Oystar Hassia werden pastöse Produkte in vertikaler Bewegung bei gleichzeitiger Rotation des Füllorgans abgefüllt. So können viele verschiedene Produktvarianten hergestellt werden: Neben gestrudeltem Pudding zum Beispiel auch Variationen mit Toppings oder zwei geschichtete Produktmassen. Im Sinne der kinematischen Umkehr wird dabei, gegenüber den bislang bekannten Lösungen, auf die Rotation der Becher verzichtet. Dies ermöglicht es erstmalig, diese Produktform auch auf Thermoformmaschinen zu produzieren, 32 Dosierköpfe gleichzeitig zu betreiben sowie die Vorteile des servomotorischen Antriebs umzusetzen.
21. Krones FlexWave
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Mit FlexWave, der innovativen Mikrowellenheiztechnologie von Krones, wird das Produzieren von PET-Behältern im Streckblasverfahren deutlich nachhaltiger, energiesparender, flexibler, schneller und vielseitiger. FlexWave erhitzt PET-Rohlinge durch Mikrowellen, ein Verfahren, das es von herkömmlichen Streckblasmethoden nicht nur unterscheidet, sondern weltweit auch einzigartig macht. Das System ermöglicht es, den Heizprozess für jeden PET-Rohling individuell einzustellen und zu überwachen. Dadurch lassen sich zum einen störende Umwelteinflüsse ausgleichen und PET-Rohlinge mit unterschiedlichen Recyclinganteilen mischen. Zum anderen können damit aber auch mehrfarbige Flaschen hergestellt und somit neue Wege beim Behälterdesign beschritten werden. Im Vergleich zu herkömmlichen Infrarotöfen benötigt die Mikrowellentechnik bis zu 50 Prozent weniger Energie und bietet somit deutliche Kostenvorteile. Ebenso zeichnet sich FlexWave durch kürzere Produktionszeiten aus. Die extrem schnelle Aufheizphase dauert rund drei Sekunden und ist damit um bis zu 80 Prozent kürzer als bei anderen Systemen.