VERPACKEN-AKTUELL

Informationen aus der Verpackungsbranche

DSM Engineering Plastics

LOPA mit geringerer Lactam-Belastung

23. Februar 2011, von Susanna Stock

Nach erfolgreichen Tests, die eine deutliche Verringerung der Lactam-Belastung belegen, hat DSM Engineering Plastics einen neuen LOPA-Werkstoff auf den Markt gebracht.

Quelle: DSM Engineering Plastics

DSM Engineering Plastics, Hersteller von technischen Thermoplasten, kündigt eine Reihe innovativer Verpackungslösungen an, mit denen das Unternehmen proaktiv auf Marktanforderungen reagieren bzw. sie vorwegzunehmen will. Hierzu zählen eine neue Lösung zur Verringerung der Lactam-Belastung bei der Herstellung von BOPA-Folien und bei der Koextrusion von PA-Außenschichten, sowie ferner eine atmungsaktive und kostengünstige Folie als Ersatz für Zellulose bei Hüllen von Räucherspezialitäten.

Polyamid mit niedrigem Oligomeranteil (LOPA - Low Oligomer Polyamide) für flexible Verpackungen

Nach erfolgreichen Tests, die eine deutliche Verringerung der Lactam-Belastung belegen, hat DSM Engineering Plastics einen neuen LOPA-Werkstoff auf den Markt gebracht. Bei LOPA handelt es sich um einen verbesserten PA-Werkstoff (Polyamid), mit weniger C1-Monomeren. Im Vergleich zu herkömmlichem PA6, das bei einer Viskosität von RSV 3,0 einen C1-Anteil von circa 18 Prozent aufweist, kann LOPA mit einem deutlich niedrigen Anteil von nur 0,10 Prozent aufwarten. Das Material ist seit Juni 2010 am Markt verfügbar.

Die Herstellung von BOPA-Folien (biaxial verstreckte Polyamidfolien) aus herkömmlichem PA6 führt zu einer Belastung durch Lactame, d. h. intramolekulare (zyklische) Amide. Lactame verdunsten und kondensieren in Form eines feinen weißen Pulvers, das sich an Geräten, Wänden und Decken niederschlägt sowie anschließend leicht in die Umgebungsluft gelangen und von den Beschäftigten in der Produktion eingeatmet werden kann. Grund für diese Verdunstung ist der hohe C1-Gehalt (Caprolactam) des PA6-Kunststoffs.

BOPA-Folien werden für flexible Verpackungen eingesetzt, insbesondere bei Lebensmittelverpackungen, da sie einen ausgezeichneten Schutz vor Verderb bieten. Eine typische BOPA-Fertigungslinie kann bis zu 15 Tonnen Lactame in die Umwelt freisetzen. Insgesamt beeinträchtigt die Freisetzung von Lactamen die Luftqualität und stellt somit eine Umweltbelastung dar.

Laut Kundenrückmeldungen, die anlässlich einer DSM-Veranstaltung über Folien im Juni 2010 gesammelt wurden, zeigten sich zahlreiche BOPA-verarbeitenden Betriebe sehr beeindruckt, dass DSM hier proaktiv auf ein chronisches Problem der Branche eingegangen ist und es geschafft hat, einen leistungsstarken Werkstoff mit deutlich verringerten Umweltauswirkungen zu entwickeln.

Arnitel/Akulon-Mischung für Hüllen von Räucherspezialitäten

Die Hüllen, die bei der Herstellung von Würsten, Schinken, Käse und anderen geräucherten Spezialitäten verwendet werden, müssen durchlässig sein, damit der Rauch an das jeweilige Lebensmittel gelangen und ihm sein besonderes Aroma und seine besondere Farbe verleihen kann. Derzeit werden Hüllen für Räucherspezialitäten vor allem aus Naturdarm, Kollagen oder Zellulose hergestellt. Es bestand jedoch ein Bedarf nach einer neuen Lösung für Räucherhüllen, die eine bessere Umweltbilanz und einen geringeren Preis aufweist, wobei Polymere hier bisher wegen der mangelnden Durchlässigkeit keine Verwendung fanden.

DSM Engineering Plastics hat aus dem hochgradig atmungsaktiven Kunststoff Arnitel VT (Vapour Transmission, also "dampfdurchlässig") und dem Polyamid-6-Kunststoff Akulon (PA6) eine patentierte Lösung für neue Räucherhüllen entwickelt.

Durch die Zugabe von bis zu 40 Prozent Arnitel VT lässt sich die Durchlässigkeit von Akulon erheblich steigern, so dass der Rauch durch die Hülle dringen und die Wurst oder den Schinken darin erreichen kann.

Zugleich entfaltet Arnitel VT, da es sich um eine monolithische Technologie ohne Mikroporen oder Perforationen handelt, eine äußerst zuverlässige Sperrwirkung gegen Sauerstoff und Verunreinigungen und gewährleistet auf diese Weise die Lebensmittelsicherheit sowie eine lange Haltbarkeit.

Nach Auskunft von Paul Habets, Global Segment Manager bei DSM Engineering Plastics, haben bereits eine ganze Reihe von Kunden diese einzigartige Werkstoffmischung für die Herstellung von Räucherhüllen für Schinken und Wurst eingeführt: "Unsere Lösung aus Arnitel VT und Akulon ermöglicht diesen Kunden die Herstellung einer Hülle zu einem besonders wettbewerbsfähigen Preis, so dass sie nun auch neue Marktsegmente ins Visier nehmen können, auf denen traditionell Hüllen aus Zellulose dominierten."

(st)

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