VERPACKEN-AKTUELL

Informationen aus der Verpackungsbranche

GDA

Deutliches Absatzplus bei Aluminium-Verpackungen

25. Februar 2011

Produktion stieg 2010 um 13,6 Prozent / Für 2011 wird stabile Nachfrage erwartet / Hohe Rohstoffpreise trüben das Gesamtbild

Die Hersteller von Verpackungen aus Aluminium haben sich im Jahr 2010 schneller und besser als erwartet von der Wirtschaftskrise erholt, wie es in einer aktuellen Mitteilung des GDA heißt. Insgesamt hat sich die Produktion von Verpackungen aus und mit Aluminium im vergangenen Jahr dynamisch entwickelt. Mit 405.100 Tonnen Folien, Tuben, flexiblen Verpackungen sowie Aerosol- und Getränkedosen aus Aluminium produzierten die Hersteller von Aluminiumverpackungen 13,6 Prozent mehr als im Vorjahr (2009: 356.600 t). "Bei der Produktion haben wir fast wieder das Vorkrisenniveau erreicht", erklärt Stefan Glimm, Geschäftsführer des Gesamtverbandes der Aluminiumindustrie e.V. (GDA) in Düsseldorf.

Starke Nachfrage kam aus den wichtigsten Märkten für Aluminiumverpackungen, der Kosmetik-, Pharma- und Lebensmittelindustrie. "Für 2011 erwartet unsere Branche ähnlich den allgemeinen Konjunkturprognosen eine stabile Entwicklung auf hohem Mengenniveau", so Stefan Glimm weiter. Getrübt wird das gute Bild allerdings durch steigende Rohstoffpreise und höhere Betriebskosten, die auf die Erlöse drücken.

Insgesamt profitieren die Hersteller von Aluminiumverpackungen von der allgemein guten Konsumstimmung. "Die Konsumenten setzen hohes Vertrauen in eine positive wirtschaftliche Entwicklung. Das unterstützt den Konsum, und die Nachfrage nach unseren Produkten wächst", erläutert Manfred Mertens, Vorsitzender des GDA Fachverbandes Aluminiumfolien. Neben der anziehenden Inlandsnachfrage war der starke Export Grund für die Belebung der Anwendermärkte. Die Unternehmen der Branche erzielen rund 70 Prozent ihres Absatzes im Ausland. "Die hohe Exportquote in 2010 ist ein erneuter Beweis für die Qualität und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Folienhersteller in den vergangenen Jahren", ergänzt Manfred Mertens.

Die Absatzprognosen und Wachstumserwartungen der Aluminiumverpackungshersteller sind für das Jahr 2011 weiterhin optimistisch. Mit einer hohen Nachfrage und stabilen Auftragseingängen knüpfte das 1. Quartal 2011 nahtlos an das gute Vorjahr an. "Funktionalität, Convenience und kreatives Design sind nur einige der Facetten, die moderne Aluminiumverpackungen heute bieten. Sie schützen deutlich mehr Ressourcen vor Verderb und Verschwendung, als zu ihrer eigenen Herstellung benötigt werden", zählt Dr. Monika Kopra-Schäfer, Vorsitzende des GDA Fachverbandes Tuben, Dosen und Fließpressteile, wesentliche Vorteile des Packstoffs Aluminium auf. Die stetig wachsende Zahl innovativer Aluminiumanwendungen im Segment "Verpackung", hohe Anforderungen der Kunden und intelligente Verpackungssysteme ließen deshalb weiteres Wachstum erwarten.

Sorgen bereitet der Branche weiterhin der erhebliche Anstieg der Energie- und Rohstoffpreise. So üben die stark gestiegenen Kosten für Kunststoffe, Druckfarben oder Lacke um zweistellige Prozentzahlen einen deutlichen Ertragsdruck auf die Hersteller von Aluminiumverpackungen aus. Hinzu kommen Rohstoff-Verknappungen durch Lieferengpässe etwa bei Zulieferprodukten aus Kunststoff. Zudem gefährden die hohen Energiepreise die Wettbewerbsfähigkeit der Branche.

"Unsere Unternehmen sind auf international wettbewerbsfähige Energiepreise angewiesen", verdeutlicht Dr. Monika Kopra-Schäfer. Der Anstieg der EEG-Umlage um 70 Prozent um 1,4 ct/kWh auf ca. 3,5 ct/kWh in diesem Jahr gehe zu Lasten des Mittelstands und werde auch durchschnittliche Stromverbraucher wie die Hersteller von Aluminiumverpackungen hart treffen. "Im internationalen Wettbewerb sind diese zusätzlichen Kosten, zu denen ja noch die Kosten der Ökosteuer kommen, schwer zu verkraften", so Dr. Monika Kopra-Schäfer weiter. Nicht zu vergessen seien zudem die absehbaren Kostensteigerungen für die Unternehmen durch den Emissionshandel.

Gute Nachrichten kommen hingegen vom Verpackungsrecycling. Das Recycling von Aluminiumverpackungen in Deutschland hat auf einem hohen Niveau nochmals zugelegt und 2009 ein neues Rekordhoch erreicht. Von den in diesem Jahr in Verpackungen eingesetzten 91.000 Tonnen Aluminium wurden 74.900 Tonnen verwertet. Dies entspricht laut einer Studie der GVM Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung mbH, Mainz, einer Recyclingrate von 82,3 Prozent. Für Aluminium-Getränkedosen im Pfandsystem geht die GVM von einem Rücklauf von sogar 96 Prozent aus. Dies ist der höchste Wert in Europa. "Die stetig steigenden Recyclingraten für Aluminiumverpackungen in Deutschland zeigen, dass die Aluminiumindustrie sehr erfolgreich daran arbeitet, Wertstoffkreisläufe immer weiter zu schließen. Bei der Getränkedose haben wir inzwischen ein Niveau erreicht, das vergleichbar ist mit den Recyclingraten im Automobil- und Bausektor", stellt Manfred Mertens fest.

Zufrieden ist die Branche auch mit der Entwicklung bei der Getränkedose. Die zunehmende Popularität der leichten, unzerbrechlichen Verpackung - vor allem bei jungen Konsumenten - führte in den vergangenen Jahren zu stetig steigenden Wachstumsraten. Der Aluminiumanteil an den mittlerweile wieder über 900 Mio. verkauften pfandpflichtigen Getränkedosen in Deutschland liegt bei rund 75 Prozent. Die Wiederlistung bei zahlreichen Discountern hat das Comeback der Dose forciert. Zudem haben vielfältige Aktionen im Handel und Vorteile wie Bruchsicherheit und Leichtigkeit die Verbraucherakzeptanz weiter verbessert. Die Produzenten sind zuversichtlich, dass der positive Trend auch 2011 anhält, da auch die Verbraucher wieder verstärkt zu diesem Gebinde greifen.

Einen konjunkturellen Schub für die Aluminiumverpacker erwarten die GDA-Mitgliedsunternehmen von der "interpack", der weltgrößten Packmittelmesse. Zahlreiche Unternehmen der Branche werden auf der interpack in Düsseldorf von 12. bis 18. Mai 2011 ihre Innovationen und intelligenten Verpackungssysteme präsentieren. Auch der GDA präsentiert sich mit einem eigenen Messestand in Halle 11, Stand A 37. Mitaussteller sind die europäischen Packmittelverbände EAFA European Aluminium Foil Association, etma european tube manufacturers Association, AEROBAL International Organisation of Aluminium Aerosol Container Manufacturers sowie die EAA European Aluminium Association. Die Verbände informieren über ihre Dienst- und Serviceleistungen und beraten über die verschiedenen Anwendungen von Aluminium im Verpackungssektor.

"Der gemeinsame Auftritt soll dem Werkstoff Aluminium eine umfassende und Produkt übergreifende Präsentation auf der international bedeutsamsten Messe der Verpackungsindustrie ermöglichen", erläutert GDA Geschäftsführer Stefan Glimm das gemeinsame Engagement.

(st)

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