VERPACKEN-AKTUELL

Informationen aus der Verpackungsbranche

BASF

Pilotprojekt mit kompostierbaren Biomülltüten

29. März 2011

Im großen Praxistest: Biomülltüten aus Ecovio*+®+* FS Film.

Quelle: BASF

Bei einem Pilotprojekt mit kompostierbaren Biomülltüten des Abfallwirtschaftsbetriebs (AWB) des Landkreises Bad Dürkheim kommt der bioabbaubare Kunststoff Ecovio® FS Film der BASF zum Einsatz. Ab dem 6. April 2011 wird drei Monate lang getestet, ob die Tüten für den alltäglichen Umgang mit Bioabfall geeignet sind und wie die Tüten sich in großem Maßstab im Biokompostwerk (BKW) Grünstadt der GML Abfallwirtschaftsgesellschaft mbH verhalten.

Zu Beginn des Pilotprojekts erhält jeder der etwa 65.000 Haushalte im Landkreis Bad Dürkheim per Postwurfsendung zehn Gratisbeutel und das zugehörige Informationsmaterial. Weitere Biomülltüten gibt es an verschiedenen Ausgabestellen in den Gemeinden. Die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Bad Dürkheim sind dazu aufgerufen, die Abfallbeutel zur Sammlung des Küchenabfalls zu verwenden und ihn samt Beutel in der Biotonne zu entsorgen. Zur Abfallverwertung auf dem heimischen Gartenkompost sind die Tüten nicht geeignet. Industrielle Kompostierungsanlagen bieten jedoch die notwendigen Bedingungen für einen rückstandslosen Abbau, so die BASF.

Während die ersten Ecovio-Produkte auf dem klassischen, erdölbasierten bioabbaubaren Polyester Ecoflex® der BASF beruhten, handelt es sich bei Ecovio FS Film um eine Neuentwicklung: Das Material entsteht aus dem nun teilweise biobasierten Ecoflex FS und PLA (Polymilchsäure), die aus Maisstärke gewonnen wird. Durch diese Kombination bestehen die Tüten im Bad Dürkheimer Pilotprojekt zu mehr als 50 % aus nachwachsenden Rohstoffen. Ähnlich wie der Bioabfall selbst werden die Ecovio-Moleküle von Mikroorganismen mit Hilfe von Enzymen abgebaut. Entscheidend für diesen Abbau ist nur die Struktur der Moleküle und nicht die Herkunft der Rohstoffe. Am Ende der Kompostierung haben die Mikroorganismen die Tüten vollständig zu Kohlendioxid, Wasser und Biomasse umgesetzt.

Das Keimling-Symbol auf den Tüten zeigt an, dass die Tüten, ebenso wie die Produkte Ecovio und Ecoflex, die strengen gesetzlichen Vorgaben der europäischen Norm EN 13432 zum biologischen Abbau und der Kompostierbarkeit von Verpackungen erfüllen. "Darüber hinaus hat eine umfangreiche Testreihe der BASF im Biokompostwerk Grünstadt Ende 2009 belegt, dass die Tüten auch für die kurzen Zykluszeiten professioneller Kompostierungsanlagen geeignet sind. Von den im Versuch getesteten Kunststofftüten haben nur die Biomüllbeutel aus Ecovio vollständig und schnell genug abgebaut", erläutert Jürgen Keck, Leiter des globalen Geschäfts mit bioabbaubaren Kunststoffen bei der BASF in Ludwigshafen.

Der nun beginnende Praxistest geht noch einen Schritt weiter und untersucht, ob solche Tüten auch in großen Mengen im Alltag eines Biokompostwerkes tauglich sind. Wichtig ist auch, ob die Tüten sich in den Küchen der Landkreisbewohner bewähren und gut angenommen werden. Für den Pilotversuch kooperieren der AWB des Landkreises Bad Dürkheim und die BASF mit weiteren Partnern: Firma Weltplast fertigt die Biomülltüten aus dem Ecovio-Granulat, das die BASF kostenfrei zur Verfügung stellt. GML Abfallwirtschaftsgesellschaft und Veolia Umweltservice GmbH führen die Kompostierung im Biokompostwerk Grünstadt durch. Als unabhängige Beratungsfirma begleitet IBK-Solutions das Projekt und übernimmt die wissenschaftliche Auswertung. Nach Abschluss des Projekts werden die beteiligten Unternehmen alle Bürgerinnen und Bürger über die Ergebnisse informieren. Verläuft das Pilotprojekt erfolgreich, dann sollen die Tüten dauerhaft im Landkreis Bad Dürkheim zugelassen und angeboten werden.

(st)

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