Knistergeräusche gedämmt
PLA-Folien müssen nicht laut sein
Quelle: HB Fuller Deutschland GmbH
In Ergänzung der Produktfamilie Flextra™ bietet H.B. Fuller ab sofort einen neuen Kaschierklebstoff für flexible Verpackungen an, der dem Phänomen der lauten Knistergeräusche von Laminaten mit Ingeo™ (PLA von NatureWorks LLC) zu Leibe rückt. Der wasserbasierte Kleber mit Namen Flextra Quiet™ ist laut Hersteller eine Innovation, die ökologisch orientierte Konsumentenverpackungen möglich macht und dabei zudem das Problem des Geräuschverhaltens des Laminats positiv beeinflusst.
Brian Glasbrenner, Verkaufsmanager bei H.B. Fuller Nordamerika zu Flextra Quiet: "Unser Team ist stark darauf konzentriert, Klebstoffe so zu perfektionieren, dass sie die Bedürfnisse der flexiblen Verpackungen und ihrer Anwender erfüllen. Hersteller von Konsumgütern haben uns wissen lassen, dass sie eine innovative Lösung benötigen, die die Geräuschentwicklung PLA-basierter Verpackungsmaterialien deutlich mindert. Darauf haben wir mit der Entwicklung von Flextra Quiet reagiert."
Der neue Kaschierkleber wird für die Herstellung von Laminaten mit erneuerbaren PLA-Folien und anderen Folienmaterialien verwendet.
verpacken-aktuell.de hat nachgefragt bei Brian Glasbrenner (im Bild links) und Brendon Kryzer, Global Director, flexible packaging H.B. Fuller: Nimmt der Kaschierkleber Einfluss auf die biologische Abbaubarkeit von PLA?
Glasbrenner/Kryzer: Der Kleber ist nur eine sehr kleine Komponente der gesamten Laminatstruktur. Obwohl er einen großen, positiven Effekt auf die Geräuschstruktur ausübt, wird er jedoch nur einen geringen Einfluss auf die Bioabbaubarkeit haben.
verpaken-aktuell.de: Ist das Problem des lauten Knisterns von PLA-Folien ein überwiegend in Amerika angemahntes Phänomen oder gilt das auch für andere Märkte?
Glasbrenner/Kryzer: Die Herausforderung lautet, eine wirklich komplett bioabbaubare Snack-Verpackung zu schaffen - das Geräuschverhalten ist nur - oder besser war ein Element - das es zu eliminieren galt, um eine weitere Verbreitung dieser Lösung zu forcieren. Wir sehen einen wachsenden Markt für diese Verpackungen, doch gibt es bislang nur wenige aus PLA-Folien. Nur der Konsument kann das am Ende entscheiden und die Frage beantworten. Die amerikanischen Konsumenten haben ihre Meinung deutlich kund getan, wir wissen noch nicht, ob es in Europa schon die Gelegenheit dazu gibt. Aber wir sind ja persönlich auch Verbraucher und wollen ebensowenig, dass Babys von lauten Düsenjets oder von geräuschstarken Snackbeuteln geweckt werden. Da sind wir uns sicher: Das gilt wohl für die ganze Welt und nicht nur für Amerika. Die wirkliche Frage lautet: Werden zukünftig mehr Verpackungen aus PLA-Folien hergestellt, jetzt, da sie nicht mehr so knistern müssen?
verpacken-aktuell.de: Wie steht es um die Verarbeitbarkeit von Flextra Quiet™, kann jeder Kaschierfolienhersteller ohne Maschinenumstellungen damit arbeiten?
Glasbrenner/Kryzer: Flextra Quiet™ wurde so formuliert, dass es wie unsere anderen wasserbasierten Klebstoffe anwendbar ist und trocknet. Converter mit einer Standard-Ausstattung für wasserbasierte oder lösemittelbasierte Kaschierung sollten mit dem neuen Kleber ohne weiteres arbeiten können.
verpacken-aktuell.de: Eine letzte Frage zur Preisgestaltung: Was soll Flextra Quiet™ kosten?
Glasbrenner/Kryzer: Die Preise werden je nach Region differieren, aber wir wollen betonen, dass die Kosten für den Kleber in den Verbunden, über die wir sprechen, lediglich ein bis drei Prozent des Preises ausmachen. Und es wird in jedem Fall teurer, wenn man die von den Konsumenten gewünschten Verpackungen nicht anbieten oder Verpackungen, die den Zielen der Nachhaltigkeit von Markenartiklern entsprechen, nicht liefern kann.
(st)