70 % ausländische Beteiligung: interpack stellt Rekord auf
Quelle: Rene Tillmann / Messe Duesseldorf
interpack-Präsident Christian Traumann (Multivac) nutzte die Veranstaltung, um die Bedeutung des Verpackungsmaschinenbaus, besonders den deutscher Herkunft, zu erläutern: Die weltweite Nachfrage nach modernen Verpackungsmaschinen ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Die weltweite Maschinenproduktion erreichte in 2008 ein Volumen von 23,6 Mrd. Euro. Im Krisenjahr 2009 wurden Verpackungsmaschinen im Wert von 20,7 Mrd. Euro hergestellt. Die Weltwirtschaft hat sich 2010 jedoch schneller als erwartet erholt und wieder auf den Wachstumspfad zurückgefunden - und der Investitionsstau in der Nahrungsmittel- und Verpackungsindustrie begann sich zu lösen.
Mit einem Anteil von 21 Prozent an der Weltproduktion in 2009 ist der deutsche Verpackungsmaschinenbau nach wie vor weltweit führend. An zweiter Stelle liegt Italien mit einem Anteil von 16 Prozent, gefolgt von Japan mit 13 Prozent und den USA auf Platz vier mit 10 Prozent. Mit einem Anteil von 34 Prozent ist Deutschland außerdem die führende Exportnation für Verpackungsmaschinen, gefolgt von Italien mit 26 Prozent und an dritter Stelle den USA mit 5 Prozent. Deutschland liefert mehr als 80 Prozent seiner Verpackungsmaschinenproduktion in alle Länder der Welt. Im vergangenen Jahr exportieren die deutschen Unternehmen Maschinen und Anlagen im Wert von 3,9 Mrd. Euro. Sie profitierten dabei von der dynamischen Entwicklung in den Emerging Markets.
In 2009 wurden weltweit mehr als vier Billionen Verpackungen verkauft. Mit einem Anteil von 46 Prozent ist hier mittlerweile Asien die wichtigste Absatzregion vor Europa mit 27 Prozent und Nordamerika mit 15 Prozent. Die boomenden Volkswirtschaften in China und Indien treiben den Absatz von Verpackungen in Asien weiter voran. Die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie ist mit etwa 60 Prozent Hauptabnehmer aller Verpackungen und Verpackungsmaschinen weltweit. Sie wird so zum Innovationstreiber der Branche.
Mit der Themenstellung im diesjährigen Innovationparc Packaging, an dem sich 45 Unternehmen beteiligen (Halle 7a), wollen die Verantwortlichen der interpack dazu beitragen, Diskussionen anzuregen und Wege ebnen, um die Gesellschaft voranzubringen: Nicht nur die Initiative Save Food ist dazu angetreten, auch praktische Beispiele aus dem heute gelebten Alltag industrialisierter Länder sollen zeigen, wohin die weitere Entwicklung der Verpackungsindustrie geht und welchen Nutzen diese stiften kann. In einer Art "Mall" werden die Aussteller des Innovationparc Packaging verschiedene "Shops" mit Namen wie "Dr. Happy-Store" oder "identify me", "24/7-Convenience-Shop" und "Green Sense" oder "Birds of Paradise" öffnen.
Die Verleihung des iF-packaging award am 12. Mai wird die interpack auch für Kreise attraktiv machen, die sich für Packmittel oder Verpackungs- bzw. Süßwarenmaschinen sonst weniger interessieren.
Ein ganz neues Sonderthema ist die Metal Packaging Plaza, die als neuer Treffpunkt der internationalen Metallverpackungsbranche und deren Zulieferindustrie konzipiert wurde. In Kooperation mit dem deutschen Verband Metallverpackungen e. V. und der europäischen Interessenvertretung der Hersteller von Metallverpackungen Empac entwickelt, steht die Metal Packaging Plaza unter dem Motto "infinity", was die unendliche Verfügbarkeit des Materials verdeutlichen soll. Nachhaltigkeit, Sicherheit, Convenience sowie Innovationen im Bereich Metallverpackungen stehen im Fokus der Sonderschau. Im Zentrum des Standes befindet sich eine Informationsplattform mit Forum, Bar-Lounge und Meetingpoints.
Dem Rahmen einer Sonderschau längst entwachsen ist das Themenspektrum der Biokunststoffe. Sechs Jahre nach der ersten "Bioplastics-Sonderschau" zur interpack 2005 ist das Thema so etabliert, dass die entsprechenden Unternehmen als reguläre Aussteller aufgenommen werden. Die belegte Fläche hat sich seit 2005 verachtfacht.
(st)