VERPACKEN-AKTUELL

Informationen aus der Verpackungsbranche

Mit praktikablen Spezifikationen Ressourcen und Nerven schonen

Arbeiten mit Normen

27. Juni 2011, von Karsten Schröder

Arbeiten mit Normen

Normen haben Tradition. Schon die Ägypter und vermutlich schon Vorfahren dieser nutzten Normen, um dadurch Zeit und Mühe zu sparen. Beim Bau der Pyramiden - so heißt es - wurden Blöcke, Winkel und vieles mehr genormt, bevor der Bau begann.

Im Volksmund werden Normen oft nur auf technische Produkte projiziert. Doch Normen sind umfassend in allen Lebensbereichen zuhause. Denken Sie nur an die legendäre DIN EN ISO 9001 - die Qualitätsnorm schlechthin.

Nicht immer verbinden wir nur Vorteile mit Normen. Zunächst erscheinen sie wie eine Last, doch Normen haben im Wesentlichen einen Sinn - Aufwand zu reduzieren, Verschwendung zu vermeiden und damit die Nachhaltigkeit von den meisten Prozessen und Produkten zu steigern. Denn Nachhaltigkeit ist in letzter Konsequenz per Definition ressourcenschonend. Normen finden sich in vielen Ausprägungen. Hier ein Auszug aus der Liste der Normenquellen für unser tägliches Arbeitsgebiet der Folienverpackungen nennen:

Beispiele für nationale Normen:

  • DIN : Deutsches Institut für Normung
  • ANSI: American National Standard Institute
  • ISO: International Standardisation Institute (für Elektrotechnik IEC)

•- CEN: Comité Européen de Normalisation

Zudem gibt es zahlreiche zur Normung autorisierte nationale wie auch internationale Institutionen.

Für die Erarbeitung von Normen gibt es ebenfalls eine große Anzahl autorisierter Stellen - die Finanzierung der Normung wird im Wesentlichen durch die Förderbeiträge der Mitgliedsfirmen und Institutionen realisiert. Also scheinen diese "Förderer" wohl ein Interesse an der Erstellung der Normen zu haben - ein finanzielles sicherlich auch.

Normen und ihre Aktualität

Normen unterliegen wie fast alle Prozesse und Produkte heute dem kontinuierlichen Verbesserungsprozess. So werden viele Normen in regelmäßigen, meistens aber unregelmäßigen Abständen revidiert und inhaltlich optimiert. Bezieht man sich also auf eine Norm, so ist stets der Stand mit zu nennen. Dieses geschieht schon im Namen der Norm, der sich wie folgt erklärt:

Beispiel: DIN EN ISO 9001:2008

DIN = Deutsches Institut für Normung (national)
EN = Europäische Norm (europaweit)
ISO = International Standardisation Organisation (weltweit)
9001 = Nummer der Norm
:2008 = aus dem Jahr 2008.

Hier können Sie die Aktualitiät von Normen prüfen und teilweise auch schon einmal einen Blick darauf bzw. hinein werfen:

  • www.Beuth.de[1] (für DIN, ISO, EN, ASTM, SAE und andere; es wird nur der Titel und das Ausgabedatum angezeigt)
  • www.ASTM.org[2] (nur ASTM, Vorteil: kurze Zusammenfassung wird kostenlos angezeigt)

Um genau zu erfahren, welche Norm für den individuellen Spezifikationsfall anzuwenden ist und wo sie zu finden ist, gibt es zahlreiche Informationsquellen. Auch hier möchte ich zur Übersichtlichkeit nur eine Stichpunktliste aus unseren Seminarunterlagen anführen:

DIN- Kataloge für technische Regeln (Beuth- Verlag):

  • Band 1 nationale Normen (als Papierversion oder CD)
  • Band 2 internationale Normen und ausgewählte ausländische Normen (als Papierversion oder CD)
  • Aus Übersichtsnormen (z.B. DIN 16995 Kunststoff- Folien ...)
  • Aus DIN- Taschenbücher, (Normensammlungen zu bestimmten Fachgebieten, Volltext) z.B.: DIN-Taschenbuch 150 Kunststoff-Dachbahnen, Kunststoff-Dichtungsbahnen, Kunststoff-Folien, Bodenbeläge, Kunstleder , Ausgabe:1998-09
  • Internet: z.B. www.beuth.de/ www.ASTM.org/ www.edana.org
  • Aus vorhandenen Spezifikationen (unbedingt überprüfen, s.o.!)

Arbeiten mit Prüfnormen für Spezifikationen

Um nun eine Prüfnorm für eine Spezifikation nutzen zu können, muss Klarheit über die gewünschte Aussage herrschen, die Norm im Detail verstanden sein, die Ausführung der Norm im Detail zusätzlich in der Norm oder Prüfvorschrift genannt werden. Hierzu ein Beispiel aus unserer "Branchen-Spezifikationsvorlage für Folienverpackung":

Die Prüfbedingungen (23°C und 50 % r.F.) geben die spezifischen - für den spezifizierten Einzelfall gewünschten Parameter an, die lt. Norm variiert werden können - für die Praxis aber in der Spezifikation festgelegt werden müssen. Eine Angabe der Sauerstoffdurchlässigkeit nur nach der Norm wäre nicht eindeutig genug, da in der Norm das Klima eben nicht vorgegeben - sondern bewusst offen gelassen wurde. Dadurch ist es möglich, mit nur einer Norm viele Spezialfälle zusammen zu fassen und doch einen so engen Rahmen zu geben, dass jeder auf der Welt (theoretisch zumindest) diesen Wert nachprüfen können soll.

Unter anderem aus diesem Grund ist es unbedingt erforderlich, eine Prüfnorm in eine Handlungsanweisung oder Prüfvorschrift zu übersetzen, die beispielsweise so gegliedert sein kann:

  1. Anwendungsbereich
  2. Muster
  3. Sicherheitshinweise
  4. zu bestimmende Größen
  5. Prüfgeräte
  6. Umgebungsbedingungen/Konditionierungszeiten
  7. Probenvorbereitung (Inventarnummer)
  8. Beschreibung des Prüfverfahrens
  9. Eingaben in der Software definieren
  10. Datenaufzeichnung und Auswertung

Normen erleichtern viele Dinge. Natürlich erzeugt das zunächst besonders zu Beginn und im Entstehungsmoment einer Norm großen Aufwand. Unter dem Strich bestätigen aber Fachleute, die insbesondere im Prüfbereich zuhause sind, wie unser Innoform Testservice Team, das Normen nach einer gelungenen Übersetzung in Prüfvorschriften sowohl die Reproduzierbarkeit, Vergleichbarkeit und Systematik signifikant erhöhen.

Der Autor, Dipl.-Ing. Karsten Schröder, ist Geschäftsführer bei Innoform GmbH Testservice/Oldenburg, Mitglied von InnoNET-Partners.

Teil 1 der Themenserie: Appell für Spezifikationen für Folienverpackungen

In einem dritten Teil dieser Themenserie wird die Frage behandelt: Festigkeiten mit dem Zugversuch bewerten?!

[1] www.Beuth.de (für DIN, ISO, EN, ASTM, SAE und andere; es wird nur der Titel und das Ausgabedatum angezeigt)

[2] www.ASTM.org (nur ASTM, Vorteil: kurze Zusammenfassung wird kostenlos angezeigt)

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