VERPACKEN-AKTUELL

Informationen aus der Verpackungsbranche

Fünfter Kundentag von Gissler & Pass im Werk Rodenberg

50 Jahre Werk Rodenberg: Jubiläum mit guten Zukunftsaussichten

07. Juni 2011, von Susanna Stock

Das heutige Werk in Rodenberg, in dem 120 Mitarbeiter beschäftigt sind.

Quelle: Gissler & Pass

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Werkes Rodenberg (Hannover) hat Gissler & Pass Vertreter internationaler Markenartikler und starker Handelsmarken eingeladen, gemeinsam mit Experten über wesentliche Themen zu diskutieren, die die Papier- und Wellpappenindustrie derzeit beschäftigen. Darüber hinaus präsentierte der Verpackungsspezialist seinen Besuchern in einer umfassenden Produktausstellung neueste Verpackungs- und Displaylösungen sowie Trends im Bereich Druck und Veredelung.

Schlagworte wie Dioxine und Mineralölrückstände in Lebensmitteln verunsichern die Verbraucher und führen zu intensiven Diskussionen der Branche und der Politik. Umso wichtiger ist es jetzt, die tatsächlichen Zusammenhänge zu kennen, zu analysieren und in der Kommunikation zu vermitteln.

Werkleiter Rodenberg Heiner Stelter und die Geschäftsführer Thomas Gissler-Weber und Herbert Breuer (v.l.). Sie umrahmen das Listerine-Verkaufsdisplay, für das Gissler & Pass den Deutschen Verpackungspreis 2010 und den World Star Award 2010 gewonnen hat.

Quelle: Gissler & Pass

Das Thema eines der drei Workshops, die Gissler & Pass seinen Gästen anbot, lautete daher "Migration von Mineralölen und anderen Schadstoffen". Heinz Traussnig, Direktor Produktsicherheit bei Mayr-Melnhof Karton GmbH, Frohnleiten, Österreich, ist Experte auf dem Gebiet der Migration von Mineralölen und gab einen Statusbericht der Situation: Wie kam die Diskussion ins Rollen, was ist Migration und wo liegen ihre Quellen, welche Maßnahmen zur Vermeidung von Mineralölübergängen wurden bisher ergriffen und welche rechtlichen Regelungen treten hier in Kraft. Im Anschluss widmete sich Christoph Schmidt, Leiter Marketing & Vertrieb Packaging Offset bei Hartmann Druckfarben/ Sun Chemical, der Situation aus Sicht der Druckfarbenhersteller.

Gissler & Pass hat bereits in den vergangenen Jahren die Umstellung auf die derzeit am Markt verfügbaren Offsetdruckfarben (Lebensmittel-unbedenkliche Farben) eingeleitet und die herkömmlichen Farben, bis auf wenige Ausnahmen im Bereich der Metallicfarben, ersetzt. Darüber hinaus führt Gissler & Pass intensive Gespräche mit den Druckfarbenlieferanten sowie den Karton- und Papierherstellern, um weitere Verbesserungen mit Blick auf die Mineralölrückstände in Verpackungen zu erarbeiten. Das Unternehmen ergreift folglich alle in seinem Einflussbereich liegenden Maßnahmen, um eine Optimierung herbei zu führen: Einsatz von Lebensmittel-unbedenklichen Farben im Offsetdruck und wasserlöslichen Farben im Flexodruck sowie Verarbeitung von Wellpappenrohpapieren von anerkannten, vertrauenswürdigen deutschen und europäischen Lieferanten, die eine mineralöloptimierte Kartonqualität bieten und den heute gültigen Vorschriften wie (EG) Nr. 19535/2004 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. Oktober 2004 und der Empfehlung XXXVI des Bundesinstituts für Risikoeinschätzung entsprechen.

Diese Schmuckverpackung ist ein Muster für die Zusammenarbeit von Gissler & Pass und den Veredelungsspezialisten von "Die Druckveredelung Köch & Glasder".

Quelle: Gissler & Pass

"Als verantwortungsvoll handelndes Unternehmen betrachten wir bei Gissler & Pass GmbH den Schutz der Umwelt als wesentlichen Bestandteil unserer Unternehmensphilosophie. Das gesteigerte ökologische Bewusstsein der Verbraucher und die wachsende Nachfrage nach "Bio, Öko und Fair" machen dies für uns unumgänglich. Die ausschließliche Verwendung von umweltfreundlichen Rohstoffen sowie der bewusste Einsatz von Energien stehen bei uns an oberster Stelle." Mit diesen Worten begrüßte Thomas Gissler-Weber, Geschäftsführer der Gissler & Pass GmbH, die Gäste zum zweiten Workshop des Tages - "FSC-Zertifizierung" (FSC = Forest Stewardship Council).

Alain Paul, unabhängiger Berater und Experte auf dem Gebiet der FSC-Zertifizierung, erläuterte die Bedeutung eines nachhaltigen Umgangs mit den Ressourcen und die Grundlagen der FSC-Zertifizierung.

Gissler & Pass strebt die FSC-Zertifizierung aller Werke noch in diesem Jahr an. Als verarbeitendes Unternehmen holzartiger Rohstoffe fällt Gissler & Pass in die Kategorie "Produktkette" und wird dementsprechend eine "Produktkettenzertifizierung" umsetzen.

Mit dem FSC-Signet will der Wellpappenspezialist zukünftig gegenüber seinen Kunden aus Handel und Industrie - und diese wiederum gegenüber dem Endverbraucher - den verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen und den Beitrag zur Vermeidung fortschreitender globaler Zerstörung der Wälder dokumentieren.

G&P-Trend: Druck und Veredelung

Für die Toffifee-Packung realisiert der Hersteller eine innen wie außen überzeugende Druckveredelung.

Quelle: Gissler & Pass

Eine umfassende Produktausstellung mit unterschiedlichsten Verpackungen, Displays und Promotion-Materialen gab den Gästen einen Einblick in die Kompetenzfelder Entwicklung/Design, Bedruckung, Fertigung und Veredelung von Gissler & Pass. Spezialisiert auf hochwertige Flexodruck- und Offsetproduktion verfügt Gissler & Pass im eigenen Hause nicht über die technischen Einrichtungen für Veredelungen wie z.B. Heiß- und Kaltfolienprägungen, Blindprägungen, Relief- oder Hologrammfolien. Als konsequenten Schritt im gelebten Qualitätsanspruch zog Gissler & Pass einen externen Partner hinzu. In "Die Druckveredelung Köch & Glasder" fand G & P den geeigneten Partner für die Zusammenarbeit in diesem Segment. Welche Veredelungsmöglichkeiten realisierbar sind, zeigt die hochveredelte Schmuckverpackung für Wein und Champagner, die Gissler & Pass gemeinsam mit Köch & Glasder als Demonstrationsobjekt gestaltet und gefertigt hat.

Die werbewirksame Gestaltung der Außenseite von Displays oder Regalverpackungen ist heute eine Selbstverständlichkeit. Die Innenfläche von Verpackungen und Displays werden zunehmend ebenfalls als wertvolle Werbefläche erkannt - häufig bleiben sie aber noch völlig ungenutzt.

Gissler & Pass verfügt in seinem Werk Rodenberg über vielseitige Produktionsmöglichkeiten, um Verpackungen und Display kosteneffizient zweiseitig zu bedrucken: z.B. Außenbedruckung im Offsetverfahren, Innenbedruckung im Preprint/Rollenvordruck (wie am Beispiel Toffifee-Tray), oder beide Seiten im Offset- bzw. Flexodruck oder aber eine Kombination aus Offset- und High Quality Flexodruck - je nach Druckmotiv, Auflage, Verwendungszweck und Budget. Speziell der Flexodruckbereich ist in Rodenberg 2010 stark ausgebaut worden. Das Werk verfügt nunmehr über eine 5-Farben Flexodruckmaschine mit Infrarot-Trocknung, was die Fertigungsmöglichkeiten deutlich erweitert.

Historie 50 Jahre Werk Rodenberg Gissler & Pass

Gissler & Pass in Rodenberg. Ansicht aus dem Jahre 1961 zur Einweihung des Werkes.

Quelle: Gissler & Pass

Die Suche von Dr. Richard Gissler-Weber nach einem geeigneten Produktionsstandort für die Belieferung von Kunden aus dem Norddeutschen Raum endete 1960 in Rodenberg. Geleitet durch Industrieangebote und Arbeitskräftebewertungen galt die Gemeinde Rodenberg seinerzeit als optimaler Standort für ein Zweigwerk des Jülicher Wellpappenunternehmens. Die 1961 fertig gestellte Produktionshalle bemaß damals stolze 115 x 35 Meter und umfasste neben kleineren Maschinen für die Wellpappenverarbeitung als Herzstück die 87 Meter lange Wellpappenanlage.

Die erste Ausbaustufe schloss sich relativ zeitnah an - bereits 1967 wurde eine zweite Fabrikhalle in Rodenberg errichtet. Nachfolgend die wesentlichen Investitionen und Modernisierungen der vergangenen Jahre im Überblick:

  • Erweiterung der Produktionsmöglichkeiten durch Faltschachtelklebemaschinen und Modernisierung des Flexodrucks 1999
  • Modernisierung & Erweiterung des Produktionsspektrums an der WPA um G-Welle und E-Welle 1999
  • Erweiterung der Produktionsmöglichkeiten auf das Kaschieren von offsetbedruckten Bögen mittels einer Bogen-Bogen-Kaschieranlage 1999
  • Neubau: Erweiterung der Produktionsflächen um ca. 70 % des Altbestandes 2002
  • Erweiterung des Flachstanz- und des Klebebereiches um jeweils eine Maschine 2003
  • Aufbau und Inbetriebnahme einer Inline-Kaschieranlage im Parallelbetrieb zur WPA 2004
  • Ausbau von Büroflächen für die neuen Herausforderungen im Bereich der Verpackungsentwicklung 2005
  • Austausch einer Einseitigen C-Welle in ein Wechselaggregat für E, B, C-Welle 2005
  • Dritte Faltschachtelklebemaschine für besondere Klebelösunge 2009
  • Investitionsprogramm Flexodruck: Upgrade der vorhandenen 3-Farben Druckmaschine auf fünf Farbwerke mit Zwischen- und Endtrocknung 2010

Eckdaten des Werks:

Mitarbeiter 2010: 120
Umsatz 2010: 27 Mio EUR
Kapazität: 60 Mio qm

(st)

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