Tetra Pak stellt vierte Studie über globale Marktentwicklung bis 2020 vor
Milchindex 2011: Wohlstand, Urbanisierung und Milchnachfrage steigen
Quelle: verpacken-aktuell.de
Anfang dieses Monats hat Tetra Pak die Ergebnisse seines aktuellen Milchindexes vorgestellt. In der vierten Ausgabe der Studie prognostiziert das Unternehmen für die nächsten zehn Jahre einen Anstieg des weltweiten Konsums von Milch und anderen flüssigen Milchprodukten um rund 30 Prozent. Ausgelöst wird der Nachfrageboom vor allem durch das wirtschaftliche Wachstum und die steigende Kaufkraft der Mittelschicht in Asien sowie durch die zunehmende Verstädterung in der Region.
Ausgehend vom Jahr 2010 wird der Bedarf an flüssigen Milchprodukten bis 2020 weltweit in fast allen Regionen steigen. Einzige Ausnahme bildet Westeuropa, das bereits den höchsten Pro-Kopf-Verbrauch an Milch verzeichnet. Die stark wachsende Nachfrage in Asien spiegelt die zunehmende Verlagerung der Wirtschaftskraft von West nach Ost wider: Die aufsteigende Mittelschicht wird die Nachfrage nach gesunden und verpackten Produkten in Supermärkten und kleinen Geschäften von Schanghai bis Mumbai ankurbeln, so die Erwartungen.
In Zahlen ausgedrückt: Die globale Nachfrage nach Milch und anderen flüssigen Milchprodukten - einschließlich aromatisierter Milch, Trinkjoghurt, angereicherten Milchgetränken und Kleinkindmilch - wird bis zum Jahr 2020 auf rund 350 Milliarden Liter wachsen. Im Jahr 2010 waren es 270 Milliarden Liter.
"Eine große, neu entstehende Mittelschicht, die Urbanisierung sowie die Verbreitung moderner Einkaufsgewohnheiten durch aktive, gesundheitsbewusste und gut informierte Verbraucher führen zu einem Anstieg des Konsums von verpackter Milch in den sich entwickelnden Ländern", sagt Dennis Jönsson, Präsident und CEO von Tetra Pak. "Die Verbraucher dieses Jahrzehnts suchen mehr Convenience und kompromisslose Qualität und Sicherheit."
Quelle: Tetra Pak
Die Studie zeigt folgende Trends:
- China und Indien sind die treibenden Kräfte des Milchbooms
- Wechsel von "loser" zu verpackter Milch (Voraussichtlich wird die zunehmende Wirtschaftskraft Indiens und anderer asiatischer Staaten den Konsum loser und unverpackter Milch in dieser Region hin zum Verbrauch verpackter Milch lenken: Im vergangenen Jahr wurden rund 51 Prozent der in den Entwicklungsländern verbrauchten Milch "lose" gekauft. Der erwartete Absatz wird voraussichtlich 2014 mit 55 Prozent verkaufter Milch in Verpackungen einen Wendepunkt erreichen. Bis zum Jahr 2020 wird dieser Anteil voraussichtlich 70 Prozent betragen.)
- Suche nach mehr Wertschöpfung in entwickelten Märkten
- Schwerpunkt auf Effizienz und Nachhaltigkeit (Zum Beispiel versprach die amerikanische Milchindustrie unlängst, ihre CO2-Bilanz bis zum Jahr 2020 um 25 Prozent zu verbessern. Tetra Pak kündigte vor kurzem an, seinen CO2-Ausstoß bis Ende 2020 auf das Niveau von 2010 verringern zu wollen. Relativ gesehen entspricht dies einer Reduzierung des äquivalenten CO2-Ausstoßes um 40 Prozent.)
"Das wirtschaftliche Wachstum in Schwellenmärkten hat Millionen Menschen aus der Armut geholt. Sie haben mehr Geld, eine bessere Ausbildung und höhere Ansprüche", sagt Dennis Jönsson. "Das bedeutet für die Milchproduzenten sowohl eine Herausforderung als auch die Chance, den wachsenden Durst der Welt nach Milch zu stillen. Ich bin überzeugt, dass die Industrie diese Wachstumschance auf nachhaltige und innovative Weise nutzen wird. Sie kann den Menschen die Art von gesunden und nahrhaften Erzeugnissen und Convenience-Produkten bieten, die sie haben wollen."
Die Welt auf einen Blick:
Tetra Pak-Prognosen für die einzelnen Regionen:
- Der Konsum von flüssigen Milchprodukten im Raum Asien/Pazifik wird um fast 45 Prozent von knapp 140 Milliarden Liter im Jahr 2010 auf fast 200 Milliarden Liter im Jahr 2020 steigen.
- Der gesamte globale Marktanteil des Raums Asien/Pazifik wird von 2010 bis 2020 um mindestens 5 Prozentpunkt auf über 55 Prozent wachsen.
- In Afrika wird der Konsum um mehr als 50 Prozent steigen: von rund 15 Milliarden Liter im Jahr 2010 auf knapp 25 Milliarden Liter im Jahr 2020.
- Der Verbrauch in Lateinamerika wird in den nächsten 10 Jahren um mehr als 25 Prozent wachsen und bis zum Jahr 2020 mehr als 30 Milliarden Liter erreichen. 2010 waren es 25 Milliarden Liter.
- In Nordamerika wird der Verbrauch im Jahr 2020 schätzungsweise rund 40 Milliarden Liter erreichen, verglichen mit rund 25 Milliarden Liter im Jahr 2010.
- In Westeuropa wird der Verbrauch im gleichen Zeitraum leicht zurückgehen. Der Anteil Westeuropas am globalen Konsum von flüssigen Milchprodukten wird von rund 12,5 Prozent im Jahr 2010 auf unter 10 Prozent im Jahr 2020 fallen.
- Trotz des stagnierenden Wachstums wird Westeuropa im Jahr 2020 immer noch den größten Pro-Kopf-Verbrauch flüssiger Milchprodukte verzeichnen, gefolgt von Nordamerika.
(st)