Heidelberger Druckmaschinen AG
Heidelberg baut Schulden ab
Quelle: Heidelberger Druckmaschinen AG
Die Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2011/12 (1. April bis 30. Juni 2011) den um Währungsschwankungen bereinigten Umsatz im Vergleich zum Vorjahr stabil gehalten und gleichzeitig das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit verbessert.
In den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres erzielte Heidelberg einen Umsatz in Höhe von 544 Mio. Euro (Vorjahr 563 Mio. Euro). Bereinigt um Währungseffekte in Höhe von 19 Mio. Euro liegen die Umsatzerlöse auf Vorjahresniveau, jedoch leicht unter den eigenen Erwartungen. Gründe sind unter anderem Umsatzverschiebungen auf die nachfolgenden Quartale infolge der Erdbebenkatastrophe in Japan sowie Verzögerungen aus der ausgeweiteten Liquiditätsverknappung im chinesischen Bankensystem.
Der Auftragseingang lag im ersten Quartal 2011/12 mit 665 Mio. Euro - währungsbereinigt 690 Mio. Euro - im Rahmen der eigenen Erwartungen. Der höhere Vorjahreswert (786 Mio. Euro) war hauptsächlich auf zusätzliche Bestellungen auf den Branchenmessen IPEX und ExpoPrint zurückzuführen, die im Vorjahreszeitraum stattgefunden haben. Gegenüber dem Vorquartal (637 Mio. Euro) erhöhte sich der Auftragseingang währungsbereinigt um 8 Prozent. Der Auftragsbestand des Heidelberg-Konzerns lag zum Ende des ersten Quartals 2011/12 bei 718 Mio. Euro, was einen Anstieg um 84 Mio. Euro gegenüber dem Vorquartal darstellt.
"Wir haben im ersten Quartal bei einem stabilen Umsatz unser betriebliches Ergebnis ohne Sondereinflüsse im Vergleich zum Vorjahr steigern können", sagte Bernhard Schreier, Vorstandsvorsitzender des Heidelberg-Konzerns. "Wir beobachten die aktuellen konjunkturellen Entwicklungen in der Welt sehr genau, deren Weiterentwicklungen schwer vorherzusagen sind. Aufgrund der weiterhin hohen Nachfrage und des anhaltend hohen Wirtschafswachstums im chinesischen Markt gehen wir jedoch davon aus, dass die regionalen Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung von Heidelberg nur temporär sind."
Aufgrund der gesunkenen Finanzierungsaufwendungen infolge der erfolgreichen Refinanzierung im ersten Quartal lag das Finanzergebnis im Berichtszeitraum bei minus 22 Mio. Euro und verbesserte sich damit im Vergleich zum Vorjahresquartal (minus 35 Mio. Euro). Das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich von minus 56 Mio. Euro im Vorjahresquartal auf minus 47 Mio. Euro im ersten Quartal 2011/12. Das Ergebnis nach Steuern lag bei minus 46 Mio. Euro (Vorjahr: minus 52 Mio. Euro). Die Nettofinanzverschuldung konnte aufgrund der im vergangenen Geschäftsjahr erfolgreich durchgeführten Kapitalerhöhung und des verbesserten operativen Ergebnisses mit 260 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr (629 Mio. Euro) deutlich reduziert werden und entwickelte sich im Vergleich zum Vorquartal (247 Mio. Euro) stabil. Unterstützt durch konsequentes Cash-Management war der Free Cashflow im Berichtsquartal trotz einmaliger Refinanzierungskosten mit minus 6 Mio. Euro nahezu ausgeglichen.
"Die deutlich reduzierte Nettofinanzverschuldung und die im Frühjahr abgeschlossene Refinanzierung sind Beleg dafür, dass Heidelberg finanziell stabil aufgestellt ist", sagte Dirk Kaliebe, Finanzvorstand von Heidelberg. Die Mitarbeiterzahl verringerte sich im ersten Quartal 2011/12 um weitere 110 Personen: Zum 30. Juni 2011 waren damit weltweit 15.718 Mitarbeiter im Heidelberg-Konzern beschäftigt (Vorjahr: 16.218).
Mit Blick in die nahe Zukunft erklärt Heidelberg: Die globalen Konjunktur- und Marktrisiken sind nach wie vor hoch, insgesamt haben sie in den vergangenen Tagen noch einmal deutlich zugenommen. Die Verschärfung der Schuldenkrise einiger europäischer Staaten und der USA sowie die jüngsten Verwerfungen an den internationalen Finanzmärkten könnten die gesamt-wirtschaftliche Dynamik bremsen und sich negativ auf das Investitionsverhalten auswirken. Dennoch strebt Heidelberg im laufenden Geschäftsjahr 2011/12 - auf Basis eines höheren operativen Ergebnisses und des geringeren Finanzierungsaufwands - weiterhin ein ausgeglichenes Vorsteuerergebnis an, vorausgesetzt die Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der Branche verläuft nach wie vor stabil.
Weiterhin geht der Konzern davon aus, dass das weltweite Druckvolumen weiterhin stabil ist und Investitionen in die Produktionsmittel erfordern wird. Das mittelfristige Umsatzziel, das Heidelberg deshalb in den kommenden zwei bis drei Jahren anstrebt, liegt bei über drei Milliarden Euro im Jahr. Bei einer insgesamt stabilen Entwicklung rechnet Heidelberg damit, sich im laufenden und im nächsten Geschäftsjahr diesem Ziel schrittweise zu nähern - der Umsatzzuwachs im kommenden Geschäftsjahr sollte durch die drupa 2012 und die weitere Erholung der Printmedienindustrie größer als im laufenden Geschäftsjahr ausfallen.
(st)