SCA / DS Smith
SCA beabsichtigt Verkauf der Verpackungssparte an DS Smith
Wie es in einer am 17. Januar verbreiteten Presseinformation heißt, wird die Verpackungssparte von SCA - ausgenommen von zwei Kraftliner-Fabriken in Schweden - an DS Smith verkauft. Der Kaufpreis beläuft sich auf 1,7 Mrd. Euro auf schuldenfreier Basis. "Der Verkauf soll in erster Linie ein vermehrtes Wachstum des Geschäftsbereichs Hygiene ermöglichen", sagt Jan Johansson, President und CEO von SCA und gibt damit einen Hinweis auf die Verwendung des angestrebten Verkaufserlöses.Der Geschäftsbereich Packaging (ausgenommen die zwei Kraftliner-Fabriken) verzeichnete im Jahr 2010 einen Nettoumsatz von ca. 24,2 Mrd. SEK (ca. 2,5 Mrd. Euro) und einen operativen Gewinn (ohne Restrukturierungskosten) von ca. 1,1 Mrd. SEK (117 Millionen Euro). In dem Geschäftsbereich sind etwa 12.000 Mitarbeiter beschäftigt.
Im Hinblick auf den französischen Teil der Verpackungssparte, dessen Preis im bekannt gegebenen Kaufpreis enthalten ist, hat DS Smith ein formales Kaufangebot gemacht. Dieser Vorgang ist abhängig von den Beratungsgesprächen mit den zuständigen Betriebsräten und wird separat verhandelt werden.
Die beiden Kraftliner-Fabriken von SCA in Schweden sind nicht Teil der Transaktion, da diese umfassend in den Geschäftsbereich Forest Products von SCA integriert sind. "Wir haben unsere Verpackungssparte im Laufe vieler Jahre entwickelt und wir verkaufen ein wettbewerbsfähiges Unternehmen an einen Käufer aus der Branche, der die Weiterentwicklung dieses Bereichs fortführen kann", so Jan Johansson.
Die Transaktion ist von der Genehmigung der Aktionäre von DS Smith sowie von der kartellrechtlichen Genehmigung der Europäischen Kommission abhängig. Der Abschluss der Transaktion wird im 2. Quartal 2012 erwartet. DS Smith wird ein entsprechendes Verkaufsprospekt veröffentlichen. Die Finanzierung der Transaktion auf Seiten von DS Smith ist zugesagt.
In einem per internet verbreiteten Schreiben von John Miles, Group Chief Executive von DS Smith Plc ausdrücklich an die Mitarbeiter von SCA Packaging heißt es unter anderem sinngemäß: Die Transaktion hängt noch von einer Vielzahl Bedingungen ab und es ist noch ein weiter Weg zu gehen, bevor sie abgeschlossen sein wird. In der Zwischenzeit werden beide Unternehmen, SCA Packaging und DS Smith, weiterhin unabhängig voneinander am Markt operieren, es "ist wichtig, dass beide Unternehmen sich darauf konzentrieren, das Tagesgeschäft wie üblich abzuwickeln". Zu DS Smith als Konzern erläutert John Miles, es handele sich schon heute um ein Unternehmen mit globaler Kundschaft und einem stolzen Erbe. Der Schwerpunkt liegt auf der Herstellung von Wellpappen- und Kunststoffverpackungen, Papiererzeugung und-recycling.
DS Smith hat drei Geschäftsbereiche: UK Packaging, Continental European Corrugated Packaging und Plastic Packaging. In Großbritannien verfügt der Konzern über 28 Wellpappenfabriken, drei Papierfabriken und 15 "Recyclingdepots". In Kontinentaleuropa sind es 27 Wellpappen-Standorte (von Frankreich über Polen, Italien, Slovakei und der Tschechien Republik). An insgesamt 21 Standorten fertigt DS Smith Kunststoffverpackungen, u.a. auch in USA und Neuseeland.
Mit der im Jahr 2002 übernommenenen Firma Zewathener verfügt DS Smith bereits über ein Unternehmen in Deutschland..
Zur weiteren Entwicklung des Unternehmens gesamt setzt John Miles auf das Wachstum von handelsgerechten Verpackungen in ganz Europa. Nach seiner Vorstellung wird DS Smith der führende Anbieter von Verpackungen auf Recyclingbasis für Konsumgüter in Europa werden.
Um das zu erreichen, sollen sowohl existierende Geschäftseinheiten im Bereich Verpackung als auch im Recyclingsektor wachsen und dabei bestehende und neue Märkte bedienen.
Wie DS Smith am 7. Dezember 2011 veröffentlichte, belief sich der Umsatz der Gruppe im ersten Halbjahr (endete am 31.10.2011) auf 1.034 Mio. britische Pfund, der Gewinn vor Steuern wurde mit 42,8 Mio. britischen Pfund angegeben.
(st)