KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
KPMG-Analyse: Massiver Anstieg umweltbedingter Kosten
21. Februar 2012
Eine Gegenüberstellung der externen Umweltkosten zu den in 2010 erreichten EBITDA in ausgewählten Branchen.
Quelle: KPMG/Trucost 2012
Zehn Megatrends werden das Unternehmenswachstum der nächsten 20 Jahre beeinflussen, das zeigt die aktuelle Analyse "Expect the unexpected: Building Business Value in a changing World" von KPMG International. Hierzu zählen Klimawandel, Schwankungen der Energie- und Kraftstoff-Preise, Verfügbarkeit und Kosten der Ressource Wasser sowie Rohstoffverfügbarkeit. Die Analyse zeigt auf, dass externe umweltbedingte Kosten, die im Allgemeinen nicht in Geschäftsberichten aufgeführt werden, in elf untersuchten Schlüsselindustriesektoren von 2002 bis 2010 um 50 Prozent von USD 566 auf USD 846 Milliarden angestiegen sind. Wenn Unternehmen die kompletten Umweltkosten ihrer Produktionen zahlen müssten, würden sie 41 Cent pro 1 USD Gewinn im Durchschnitt verlieren, so das Ergebnis.
Eine Trendaussage trifft die Studie zum Thema Lebensmittelsicherheit: In den kommenden zwei Jahrzehnten soll die globale Lebensmittelerzeugung/-produktion unter steigenden Druck, ausgelöst durch die Megatrends Bevölkerungswachstum, Wassergefährdung und Waldabbau geraten. Die globalen Lebensmittelpreise steigen der Vorhersage nach um 70-90% bis 2030. (Quelle: Oxfam International. (2011). Growing a Better Future: Food justice in a resource-constrained world.) In wasserarmen Regionen werden sich landwirtschaftliche Betriebe einem Konkurrenzkampf um Wasser mit anderen wasserintensiven Industrien wie auch Konsumenten ausgesetzt sehen.
Die Konsequenzen, die sich aus dem Zusammenwirken der Megatrends ergeben, üben immer stärkeren Druck sowohl auf Unternehmen als auch die Gesellschaft als Ganzes aus. Die Herausforderungen erhöhen die Komplexität der Unternehmensumwelt deutlich, eröffnen jedoch auch Chancen. Prof. Dr. Jochen R. Pampel, Head of Sustainability Services von KPMG in Deutschland: "Unternehmen, die die äußeren Einflüsse erkennen und ihnen aktiv begegnen, erzielen einen Wettbewerbsvorteil. Strategisches Sustainability-Management unter Berücksichtigung der analysierten Trends, Messung von Nachhaltigkeitskriterien und eine adäquate Berichterstattung auf Basis valider Daten werden daher immer bedeutender."
Die Analyse wurde auf dem derzeit in New York stattfindenden internationalen Business Summit "Business Perspective on Sustainable Growth: Preparing for Rio+20" veröffentlicht. Mehr als 400 CEOs und Geschäftsführer weltweit führender Gesellschaften sowie wichtige Entscheidungsträger nahmen an dem Event teil, das von KPMG International zusammen mit dem UN Global Compact (UNGC), dem World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) und dem United Nations Environment Programme (UNEP) durchgeführt wird.
Die englischsprachige Analyse finden Sie unter: www.kpmg.com
(st)
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