VERPACKEN-AKTUELL

Informationen aus der Verpackungsbranche

Clariant International Ltd

Clariant zahlt wieder Dividende

27. Februar 2012

Clariant verzeichnet für das Gesamtjahr 2011 einen Umsatz von 7,370 Milliarden CHF, gegenüber 7,120 Milliarden CHF im Vorjahr. Das bedeutet eine Steigerung um 16% in Lokalwährung und um 4% in Schweizer Franken. Der geringere Anstieg in Schweizer Franken ist auf dessen deutliche Aufwertung im Vergleich zu den meisten wichtigen Währungen gegenüber dem Vorjahr zurückzuführen. CEO Hariolf Kottmann: "2011 haben wir begonnen, Clariant auf einer starken technologischen Basis und einer soliden finanziellen Position zu einem hoch rentablen Unternehmen der Spezialitätenchemie zu entwickeln. Die Akquisition von Süd-Chemie war ein Meilenstein in diesem Prozess. Darüber hinaus hat Clariant weiter in Wachstumsbereiche investiert und die entwickelten Geschäfte bei der Verbesserung ihrer Profitabilität unterstützt. Dies schlägt sich trotz anspruchsvoller und schwankender wirtschaftlicher Bedingungen in einer verbesserten Performance nieder. Im Jahr 2012 werden wir verstärkt darauf hinarbeiten, die Qualität und Performance des Portfolios nachhaltig zu steigern." In den letzten drei Jahren führten das Restrukturierungsprogramm in Verbindung mit Maßnahmen im Portfoliomanagement zu einer deutlichen Steigerung der operativen Performance von Clariant. Der Verwaltungsrat wird der Generalversammlung deshalb eine Ausschüttung von 0,30 CHF pro Aktie durch Reduzierung des Nennwerts der Aktien von 4,00 CHF auf 3,70 CHF vorschlagen.

Durch die Übernahme von Süd-Chemie und die Stärke der Geschäftseinheit Catalysis & Energy im dritten und vierten Quartal waren die Umsätze im zweiten Halbjahr höher als im ersten, obwohl die Entwicklung in einigen Geschäftseinheiten zum Jahresende hin deutlich abflaute. Neben der Geschäftseinheit Catalysis & Energy, die ein Rekordjahr verbuchte, trugen die weiteren wenig zyklischen Geschäftseinheiten Additives, Functional Materials, Industrial & Consumer Specialties und Oil & Mining Services maßgeblich zum Umsatzanstieg im Jahr 2011 bei. Sie erwirtschaften über 50% des Konzernumsatzes.

Die zyklischeren Geschäftseinheiten Pigments und Masterbatches litten dagegen unter einer nachlassenden Industrieproduktion, was Anfang des zweiten Halbjahres begann und in der gesamten Wertschöpfungskette zum Abbau von Lagerbeständen führte. Alle Regionen erzielten in Lokalwährung ein zweistelliges Wachstum. Der zweistellige Umsatzanstieg wurde durch die Preiserhöhung um 7% gegenüber dem Vorjahr und durch Akquisitionen unterstützt, die 14% zum Umsatzwachstum beisteuerten. Die Volumen gingen um 5% zurück, da sich die Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte abschwächte und Clariant bewusst auf Umsätze verzichtete, die den Rentabilitätszielen des Unternehmens zuwiderliefen.

Die außerordentliche Generalversammlung der Süd-Chemie AG genehmigte am 22. November die Übertragung aller Aktien im Besitz von Minderheitsaktionären auf Clariant. Der Squeeze-out wurde am 1. Dezember wirksam, sodaß Süd-Chemie jetzt nach dem Betriebsmodell von Clariant organisiert ist. Die Integration von Süd-Chemie schreitet wie geplant voran und alle Projektteams verzeichnen Fortschritte. Auf der Grundlage aktueller Erkenntnisse und Erfahrungswerte wird die Prognose bestätigt, dass die Integration bis Ende 2013 zu einem Anstieg des EBITDA um 75 bis 95 Millionen Euro führen wird.

Clariant will auch die nächsten Schritte des Transformationsprozesses systematisch umsetzen. Dabei wird der Schwerpunkt auf der Integration von Süd-Chemie, dem Abschluss der 2009/10 eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen und dem Portfoliomanagement liegen. In diesem Zusammenhang prüft Clariant strategische Optionen für die Geschäftseinheiten Textile Chemicals, Paper Specialties, Emulsions sowie Detergents & Intermediates, die mittel- bis langfristig realisiert werden sollen.

Eine exakte Vorhersage für 2012 ist aufgrund der aktuell unsicheren wirtschaftlichen Situation schwierig, erklärt Clariant. Es wird erwartet, daß die Rohstoffkosten im niedrigen einstelligen Bereich steigen werden, während die Wechselkurse im Vergleich zum Jahresanfang stabil bleiben dürften. In einem Basisszenario geht Clariant davon aus, daß die globale Wirtschaft nach einem schwachen Start in das Jahr 2012 im Laufe des Jahres an Stärke gewinnt. Es wird deshalb erwartet, daß die Ergebnisse für das erste Halbjahr im Vergleich zur hohen Basis des ersten Halbjahrs 2011 niedriger sein werden, daß sich aber in der zweiten Jahreshälfte 2012 eine Besserung einstellt. Für das Gesamtjahr 2012 erwartet Clariant einen weiteren Umsatzanstieg in Lokalwährung und eine anhaltende Rentabilität.

Die Geschäftseinheit Masterbatches wird sich weiter auf Wachstumschancen bei Verpackungen für Körperpflege- und Medizinprodukte sowie auf das Wachstum in den Schwellenmärkten konzentrieren. Dazu soll etwa die Produktionskapazität in Saudi-Arabien 2012 deutlich erhöht werden. Daneben wird Masterbatches die Verbesserung ihres branchenführenden Betriebsmodells fortsetzen und die Integration des "Clariant Excellence"-Programms fortführen, um ihre Leistungen zu verbessern. Die Geschäftseinheit geht davon aus, daß 2012 die Nachfrage in den Wachstumsregionen Naher Osten, Nordamerika und Osteuropa hoch bleiben und sich in den Regionen, die stark von der Eurokrise betroffen sind - insbesondere Südeuropa - stabilisieren dürfte.

Die Geschäftseinheit Functional Materials - der frühere Unternehmensbereich Adsorbentien und Additive von Süd-Chemie - umfasst die Geschäftslinien Adsorbentien und Additive, Gießereiprodukte und Spezialharze, Schutzverpackungen und Wasserbehandlung. Ab dem 1. Juli 2011 wurde die Geschäftseinheit Functional Materials so reorganisiert, daß sie jetzt die Geschäftslinien Adsorbentien, Schutzverpackungen und Wasserbehandlung umfasst. Die Geschäftseinheit Functional Materials steigerte ihren Umsatz 2011 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 7% in Euro. Die Geschäftslinie Schutzverpackungen steigerte im vierten Quartal sowohl Umsatz als auch EBITDA, was durch die anhaltende starke Nachfrage bei Verpackungen für Diagnostika und Pharmaprodukte unterstützt wurde.

(st)

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