Chancen und Risiken des Einsatzes von PCR in Kunststoffverpackungen
Multiclientstudie zu Wiedereinsatz von Verpackungs-Kunststoffen
12. April 2012, von Susanna Stock
Mangelhafte Recyclingraten führen u.a. durch marine Müllentsorgung zu globalen Problemen durch riesige Müllstrudel. Alleine die Pazifikregion wird derzeit auf 100 Millionen Tonnen schwimmenden Plastkmüll geschätzt. Die Zunahme des globalen marinen Plastikmülls beträgt lt. UNEP*+[2]+* 6.5 Millionen Tonnen jährlich.
Quelle: DEEPWAVE e.V. *+[3]+*
Der Einsatz von PCR (Post Consumer Recyclat)-Materialien spielt im Bereich der Kunststoff-Verpackungen eine zunehmend wichtige Rolle, da dadurch die Klimabilanz der Verpackung verbessert werden kann. Eine aktuelle Multiclient-Studie, durchgeführt von Berndt + Partner[1] (unabhängiges, internationales Beratungsunternehmen mit drei Tochterunternehmen, die alle im Bereich der Verpackung tätig sind), Berlin, untersuchte nun Chancen und Risiken des Einsatzes der Recyclingstoffe in Kunststoffverpackungen.
Die Studie hat die technische Eignung und die marktseitige Verfügbarkeit von PCR-Materialien für den Einsatz in Kunststoffverpackungen analysiert. Zudem prüfte sie die marktseitige Nachfrage und die rechtlichen Rahmenbedingungen. Das Angebot an Post Consumer Recyclat für Kunststoffverpackungen muss sich in Qualität, Vielfalt und Menge weiter deutlich verbessern!
In Bezug auf das Angebot von PCR-Materialien lässt sich kritisch zusammenfassen:
- Nur wenige Anbieter verfügen über professionelle Internet-Auftritte und ein klar umrissenes Angebot.
- In der Value Chain besteht kaum Transparenz in Bezug auf die Frage, welches Unternehmen welche Wertschöpfungsschritte des Recyclings durchführt.
- Bei Aufbereitungsverfahren und Materialspezifikationen gibt es heute kaum Standards.
- Die meisten Anbieter und Angebote für PCR-Materialien existieren im Bereich PET und mit Abstand bei den Polyolefinen.
- Die häufigsten Anwendungen innerhalb der Verpackung liegen zurzeit noch im Non-Food-Bereich.
Führende europäische Markenartikel-Unternehmen prognostizieren weiter stetiges Wachstum in der Nachfrage nach Post Consumer Recyclat für Kunststoffverpackungen.
Zwölf befragte führende europäische Markenartikel-Unternehmen (jeweils sechs Unternehmen aus dem Food- und Non-Food-Bereich) begründen dies in einer Befragung im Rahmen der Studie sowohl mit den stark gestiegenen Rohstoffpreisen als auch mit der höheren Umweltsensibilität der abpackenden Industrie. So beurteilen die Befragten die Zukunftsaussichten im Weiteren:
- Die zukünftigen Einsatzmöglichkeiten von PCR Materialien werden mit gut bis sehr gut beurteilt!
- In der Einsparung von Ressourcen und der Verbesserung des Carbon Footprints liegen die Chancen für den Einsatz von PCR Materialien.
- In der undefinierten Qualität bzw. Reinheit und einer zu restriktiven Gesetzgebung liegen die Risiken für den Einsatz.
- Der zukünftige Preis der Verpackung soll auch bei Einsatz von Recyclaten stabil bleiben.
Aus den Ergebnissen lassen sich drei Handlungsoptionen für die Verpackungsindustrie ableiten:
- Recyclinggerechtes Verpackungs-Design
Die Definition der Qualität von PCR-Materialien beginnt bereits beim Verpackungs-Design. Das erforderliche Know-how für ein recyclinggerechtes Verpackungs-Design fehlt im Markt momentan noch. Daher sollten zuerst die eigenen Verpackungsdesigner diesbezüglich sensibilisiert und geschult werden. - Nutzung und Mitentwicklung des Angebots an PCR-Materialien
Verpackungs-Convertern und -Verwendern bleibt es mittelfristig vorbehalten, das erforderliche Angebot gemeinsam mit der Recyclingindustrie zu gestalten. - Teilnahme an Recycling-Projekten, Recycling-Initiativen und Forschungsvorhaben
Aufgrund der hohen Dynamik ist es sinnvoll, sich im Rahmen von Recycling-Initiativen oder ersten Recycling-Projekten, mit interessierten Kunden in Form von Leuchtturm-Projekten dem Thema weiter zu nähern und schrittweise das Know-how aufzubauen.
Fazit
Die Ergebnisse der Studie finden bei den Studienteilnehmern intensive Anwendung. Einzelne Teilnehmer haben inzwischen wegweisende Produktionen mit Kunden aus dem Kosmetik-Bereich abgeschlossen. Zusätzlich kooperieren einige Projektbeteiligte mit verschiedenen Anbietern von Recyclaten aus unterschiedlichen Abfallströmen.
Die folgenden Unternehmen haben sich an der Studie beteiligt:
- Die Linhardt GmbH & Co. KG als führender Verpackungshersteller für den Bereich der Tuben (www.linhardt.com)
- Die NORDENIA INTERNATIONAL AG als ein weltweit operierender Hersteller von flexiblen Verpackungen, technischen Folien und Produktkomponenten (www.nordenia.com)
- Ein hier namentlich nicht genannter führender Verpackungshersteller im Bereich der Verpackungs-Dosier- und Verschluss-Systeme
- Der Grüne Punkt - Duales System Deutschland GmbH / DKR für den Bereich Post Consumer Recyclat
(st)
Die Cobots tog.519 des Verpackungsmaschinenherstellers Schubert bieten der Lebensmittelbranche flexible und effiziente Automatisierungslösungen. Dank der KI-gestützten Bildverarbeitung können diese Cobots Produkte direkt aus der Unordnung per Pick-and-Place aufnehmen, ohne dass eine aufwendige Programmierung notwendig ...
Einen neuen Produktionsstandort für Faltschachteln und Packungsbeilagen wird Faller Packaging in Thüringen errichten. Diese Entscheidung basiert auf strategischen Analysen und einer Wachstumsstrategie, die die positiven Entwicklungen im Pharma- und Healthcare-Sektor in Europa berücksichtigt. „Die ...
UPM Specialty Papers’ heat-sealable barrier papers have achieved excellent results in tests carried out with Koenig & Bauer's next generation of inkjet digital printing technology. With the ability to change designs simply by updating ...
FEFCO supports the European Commission’s intention “to reduce the negative environmental impacts of packaging and packaging waste while improving the functioning of the internal market” via the Packaging and Packaging Waste Regulation. The proposed ...
International Channel ...
HERMA forciert die Entwicklung von besonders dünnen und ressourcenschonenden Etiketten-Haftmaterialien. Die Dicke der Folie wurde um fast 17 Prozent auf 65 Mikrometer reduziert, ohne dabei an Funktionalität einzubüßen. Dies bietet nicht nur ökologische Vorteile, ...
In diesem Jahr legt Baumer hhs auf dem Messestand in Halle 2 (Stand 330) einen starken Fokus auf die Breite des Nachhaltigkeitsansatzes. Im diesem Rahmen hinterfragt der Anbieter von Lösungen für den industriellen Klebstoffauftrag ...
Rockwell Automation, Inc., international tätiger Anbieter industrieller Automatisierung und digitaler Transformation, nimmt erstmalig an der FachPack 2024 teil. Das Unternehmen wird mit Packaging Valley als Mitaussteller auftreten, einem Netzwerk von Unternehmen und Organisationen der ...
Schon im Vorfeld der FachPack 2024 stellte der Folienhersteller Südpack die PET floatable Deckelfolien vor. Die auf Mono-APET-Schalen siegelfähigen Oberfolien lassen sich aufgrund ihrer geringeren Dichte im Recyclingprozess vom Materialstrom der APET-Unterfolie trennen, der ...
Nachdem im Jahr 2022 erfolgreich Verbrauchertests durchgeführt wurden, haben Tetra Pak und Lactogal nun einen aseptischen Getränkekarton mit einer Barriere auf Faserbasis auf den Markt gebracht. Diese Maßnahme ist Teil einer groß angelegten Technologievalidierung, ...
SN Maschinenbau und SÜDPACK haben gemeinsam ein neues Konzept für die Inhouse-Herstellung von Standbodenbeuteln mit Spouts entwickelt, das sich für pastöse und flüssige Produkte eignet und auf der Prod&Pack-Messe in Lyon vorgestellt wurde.
Die ...
Der Thermoform- und Verpackungs-Spezialist ILLIG erweitert die XLU-Baureihe um ein neu entwickeltes Laminierverfahren für Pulpe-Verpackungen mit Ziehtiefen von bis zu 90 mm. Diese Technologie ermöglicht dünnen Folien (ab 50 μm) den Schutz von Molkerei- ...
Im gemeinsamen Pilotprojekt zwischen Storopack und Kärcher wird erstmalig eine EPS-Verpackung durch die neue Lösung Renature® 3D - eine maßgeschneiderte Schutzverpackung, welche hauptsächlich aus Pflanzenstärke besteht - ersetzt. Sie ist TÜV Austria zertifiziert und ...
Koehler Paper, Teil der Koehler-Gruppe, erweitert seinen Anwendungsbereich für nachhaltige flexible Verpackungspapiere und bringt erstmals nachhaltige Papierverpackungen im Non-Food-Bereich auf den Markt. Neben ihren bestehenden flexiblen Verpackungslösungen für Lebensmittel präsentiert das Unternehmen Koehler NexPlus® ...
Mondi hat eine neue Banderolenverpackung namens "Hug-IT" entwickelt. Diese ersetzt herkömmliche Kunststoff-Schrumpfverpackungen für 1,5 Liter Multipacks von Coca-Cola HBC in Österreich und bietet eine zuverlässige Fixierung. Die Banderole besteht aus Mondis "Advantage SpringPack Plus", ...