Gesamtverbandes der Kunststoffverarbeitenden Industrie e.V. (GKV)
Kunststoffverarbeiter beklagen Fachkräftemangel
Quelle: GKV
Die deutsche Kunststoff verarbeitende Industrie verzeichnete 2011 ein Umsatzplus von 8,9%. Ausschlaggebender Faktor für dieses Ergebnis ist neben der hohen Innovationskraft der Unternehmen die hohe Qualität deutscher Waren aus Kunststoff. "'Made in Germany' ist auch in unserer Branche ein Gütesiegel in Sachen Qualität. Gesichert wird die hohe Qualität durch gut ausgebildete Fachkräfte. Doch schon heute haben viele unserer Mitgliedsunternehmen Probleme, qualifizierte Arbeitnehmer zu finden. Die Kosten und Ausgaben, um neue Mitarbeiter und Auszubildende einzuwerben, sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Dennoch bleiben viele Stellen lange unbesetzt. - Das volle Ausmaß des Fachkräftemangels wird sich jedoch erst offenbaren, wenn 2020 die Generation der Babyboomer in Rente gegangen sein wird", warnt Ralf Olsen, Geschäftsführer des pro-K und im GKV zuständig für den Bereich Bildungspolitik und Berufsbildung.
Hochrechnungen des Verbandes ergeben, dass der Branche bis dahin über 100.000 Fachkräfte - Akademiker ebenso wie qualifizierte Facharbeiter - fehlen werden. Diese Lücke droht, die boomende Industrie auszubremsen, in der derzeit nahezu 300.000 Arbeitnehmer beschäftigt sind. "Es ist schon heute utopisch zu glauben, dass wir diese Lücke komplett schließen können. Bereits jetzt verlassen zu wenige Schüler mit einem adäquaten Abschluss die Schule. Wir können das klaffende Loch nur noch so gut wie möglich stopfen. Es ist für unsere Branche daher überlebenswichtig, jetzt vorausschauend zu handeln und verstärkt daran zu arbeiten, möglichst viele Arbeitnehmer für den Beruf des Verfahrensmechanikers zu begeistern. Nur so kann die Nachfrage nach hochwertigen Kunststoffprodukten aus Deutschland weiterhin bedient werden", mahnt Ralf Olsen.
Details zur Ausbildung laut Wikipedia: Die Kunststoffverarbeitung zeichnet sich durch eine auffallende Dynamik in der Entwicklung von Maschinen, Werkzeugen und Werkstoffen aus. Die Kunststofftechniker stellen gemäß den jeweiligen Anforderungen aus polymeren Werkstoffen oder Kautschuk Form-, Bauteile sowie Kunststoffhalbzeuge aller Art oder Faserverbundwerkstoffe her. Sie verarbeiten die Kunststoffe und bereiten diese auf. Weiterhin bearbeiten sie Kunststoffe und Kunststoffhalbzeuge unter Verwendung von branchenüblichen Verarbeitungstechniken.
Für den Herstellungsprozess rüsten, programmieren, bedienen und warten sie die High-Tech-Anlagen. Kunststofftechniker sind im Produktionsmanagement ausgebildet, sie optimieren Produktionsprozesse und wirken an der Produkt- und Fertigungsentwicklung mit. Die Überprüfung der Produktqualität gehört ebenfalls zu ihrem Aufgabengebiet. Verarbeitungsverfahren wie Extrusion, Schäumen, Blasformen, Spritzgießen, Pressen sind Themenfelder der Ausbildung
Verfahrensmechaniker können nach ihrer dreijährigen Ausbildung und ihrer bestanden Abschlussprüfung verschiedene Wege der Weiterbildung einschlagen wie
- Staatlich geprüfter Techniker (Maschinenbau) oder Meister der Industrie.
Die Technikerausbildung kann in Vollzeit und einer Studienzeit von zwei Jahren oder Halbzeit mit einer Studienzeit von vier Jahren erfolgen. Bei der Meisterausbildung dauert ein Vollzeitkurs ein halbes Jahr, der Halbzeitkurs ein Jahr.
(st)