Weidenhammer Packaging Group
Positive Bilanz in turbulenten Zeiten
Quelle: Weidenhammer Packaging Group
Mit einem Gesamtgruppenumsatz von 245 Millionen Euro erzielte die WPG 2012 abermals ein positives Ergebnis in ihrer Unternehmensgeschichte. 2012 ist für die WPG bereits das siebzehnte Jahr mit Wachstum. „Wir sind mit dem Verlauf und dem Ergebnis des Geschäftsjahrs 2012 sehr zufrieden“, erklärt Ralf Weidenhammer, Geschäftsführer der WPG. „Angesichts der anhaltenden Wirtschaftskrise in den meisten europäischen Märkten und der harten Wettbewerbssituation war eine so positive Bilanz nicht geplant. Trotzdem haben wir unsere Ziele nicht nur erreicht, sondern sogar übertroffen. Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und ermutigt uns, unsere Ziele weiterhin zu verfolgen.“
Beide Weidenhammer-Geschäftsbereiche, Karton- und Kunststoff-verpackungen, trugen zu diesem Ergebnis bei. Verhalten verläuft dabei die Entwicklung der noch jungen Sparte Weidenhammer Plastic Packaging (WPP) mit Sitz im sächsischen Zwenkau, die sich, trotz äußerst innovativer Produkte, noch immer in den Kinderschuhen befindet. „Wir müssen hier unsere Anstrengungen noch verstärken, denn auch wenn Kombidosen bis auf weiteres unser Kerngeschäft bleiben, wird unsere Kunststoffproduktion in den kommenden Jahren ein wichtiger Wachstumstreiber sein“, so Ralf Weidenhammer. „In diesem Jahr wollen wir erstmals erreichen, dass wir an allen unseren Standorten voll profitabel wirtschaften. Ziel ist dabei ein gleich bleibend hoher Gesamtumsatz wie 2012.“
Ausbau der Produktionskapazitäten in Europa
Um das zu erreichen hat die WPG bereits 2012 in den weiteren Ausbau ihrer Standorte und Produktionskapazitäten investiert. Mit einem Umsatz von 140 Millionen Euro bleibt Deutschland der wichtigste Markt für die Gruppe. Doch auch die übrigen Werke in Europa und Übersee verzeichnen Zuwächse: In Großbritannien konnten neue Kunden im Bereich Kombidosen gewonnen werden, die Produktion wuchs damit um rund ein Viertel an. Außerdem startete Weidenhammer UK im Herbst die erste WPG-Produktion von hochdekorierten Kunststoffverpackungen außerhalb Deutschlands. Erster britischer Kunde ist United Biscuits, für die am nordenglischen Standort Bradford im In-Mould Labelling (IML)-Verfahren eine Keksdose für Gebäck der Marke „Family Circle“ hergestellt wird. „Der Einstieg in den Kunststoffmarkt in Großbritannien ist für uns ein sehr wichtiger Schritt. Wir sehen dort ein großes Potenzial für unsere IML-Verpackungen und wollen diesen Geschäftsbereich in den nächsten Jahren weiter ausbauen“, erklärt Weidenhammer. „Im Bereich der Kombidosen sind wir nach nur fünf Jahren in Großbritannien bereits die Nummer zwei im Markt. Bis 2017 wollen wir dann auch dort der Marktführer im Segment der Kombidosen sein.“
Fortschritte können auch in anderen Märkten und Werken verzeichnet werden. Zwar macht sich die Wirtschaftskrise insbesondere in Griechenland bemerkbar, wo der WPG-Standort in Inofita bei Athen 2012 nach sieben profitablen Jahren erstmals in die Verlustzone rutschte. Dies soll 2013 durch verstärkten Export in andere südeuropäische Märkte jedoch wieder wettgemacht werden. In Frankreich wurde das Werk in Montanay nahe Lyon 2012 nach den Richtlinien des British Retail Consortium (BRC) zertifiziert und erfüllt damit die von mehreren Handelsketten als verbindlich festgelegten Standards für Lieferanten von Packmitteln für Lebensmittel. Erfreulich verläuft zudem die Geschäftsentwicklung in Nordamerika: Das Werk in Kansas erzielte 2012 ein signifikantes Umsatzplus – ein positiver Trend der im laufenden Jahr fortgesetzt werden soll.
Internationales Wachstum
2013 wird die WPG einen zweiten Standort in Übersee eröffnen: In einem Joint Venture mit Empack SA Santiago wird im November das erste Weidenhammer-Werk in Lateinamerika seine Produktion aufnehmen. Am neuen Standort in Santiago de Chile werden auf zunächst einer Produktionslinie Snackdosen für den südamerikanischen Markt produziert. „Wir haben den Markt in Lateinamerika bereits seit mehreren Jahren genau sondiert und sehen dort ein großes Potenzial für unsere Kombidosen“, erklärt Ralf Weidenhammer. „Der Zeitpunkt unseres Markteintritts ist gut gewählt – gerade auch im Hinblick auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien und die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro 2016.“ Insgesamt wird die Gruppe rund vier Millionen Euro in das neue Werk in Santiago investieren und bis Ende 2014 rund 25 Mitarbeiter neu einstellen.
Die Verstärkung der Vertriebsmannschaft bildet auch in den anderen Märkten der WPG einen Schwerpunkt im laufenden Jahr: Um das Geschäft voranzutreiben und weiter zu wachsen, wird die WPG – zusätzlich zu den bewährten lokalen Vertriebsabteilungen – ein internationales Key Account Management System einführen. Ziel ist es, die Kundenbetreuung über alle Prozesse hinweg weiter zu optimieren und insbesondere Großkunden künftig einen „Rundum-Service aus einer Hand“ zu bieten. Dies wird unterstützt vom weiteren Ausbau der Bereiche Forschung und Entwicklung (F&E). Im Frühjahr 2014 wird die F&E-Abteilung Hockenheim in einen Neubau umziehen.
„Mit dieser und unseren weiteren Investitionen wollen wir die Basis für weiteres Wachstum legen – auch wenn wir wissen, dass die Bedingungen im Verpackungsmarkt in den kommenden Jahren für uns und andere Unternehmen sehr herausfordernd werden“, erklärt Ralf Weidenhammer. Sorgen bereitet der WPG derzeit vor allem der Kommissionsentwurf zur Novellierung der Europäischen Tabakproduktrichtlinie (TPD2). Dieser schließt in seiner vorliegenden Form Kombidosen als Verpackung von Feinschnitttabak aus. Sollte die TPD2 in ihrer vorliegenden Form tatsächlich in Kraft treten, hätte dies für das Kombidosengeschäft erhebliche Folgen: „Wir würden alle unsere Kunden im Tabakmarkt verlieren und müssten sogar über die Schließung einzelner Produktionsstätten in Deutschland nachdenken“, so Ralf Weidenhammer. „Wir befinden uns deshalb verstärkt in Gesprächen mit Ministerien und Politikern in Berlin und Brüssel unter Einbeziehung unserer Fachverbände. Es ist offensichtlich, dass diese Regelung nicht im Sinne der TPD2 ist und wir sind deshalb optimistisch, dass sie bis nach den Sommerferien noch überarbeitet wird.“
Innovation mit Potenzial
Umso wichtiger ist die kontinuierliche Erweiterung des Produktportfolios für die WPG. Im Zentrum der Entwicklungsarbeit steht dabei die „dichte Dose“ für besonders sensible Produkte wie Milchpulver oder Kaffee. Mit der Peel-off Top-Kombidose hat die Gruppe im vergangenen Jahr eine solche besonders gasdichte Dose auf der FachPack in Nürnberg vorgestellt. Im Mai kommt nun in Italien die erste Peel-off Top-Kombidose für Baby-Milchpulver der H.J. Heinz Company auf den Markt. Weitere Produkte befinden sich in der Testphase. „Wir sind Technologieführer in unserem Marktsegment und die ‚dichte Dose‘ ist nur mit jahrelanger Marktexpertise und Know-how wie dem unseren realisierbar“, so Ralf Weidenhammer. „Wir sehen ein großes Potenzial für dieses Produkt, das langfristig in vielen Bereichen Dosen aus Weißblech ersetzen kann.“
Dies gilt insbesondere auch für PermaSafe, die „Neuerfindung der Konservendose“. Praktisch undurchlässig für Sauerstoff und Wasserdampf, erschließt die von der WPG speziell für pasteurisierte und sterilisierte Lebensmittel entwickelte IML-Verpackung die Vorteile moderner Kunststoffverpackungen auch für empfindliche Lebensmittel wie Fertignahrung, Wurstwaren oder Dips. „Nachdem die ersten Produkte in PermaSafe auf dem Markt sind, sehen wir, dass das Interesse an dieser neuartigen Verpackung steigt“, erklärt Ralf Weidenhammer. „Das gilt nicht nur für Deutschland, sondern auch für andere europäische Märkte wie beispielsweise Frankreich.“
Ambitionierte Ziele im Bereich Nachhaltigkeit
Die Nachhaltigkeit von Produkten und Produktion bleibt auch 2013 ein wichtiges Thema für die WPG. Neben der kontinuierlichen Weiterentwicklung ihrer Verpackungslösungen steht dabei der Ausbau der Nutzung von erneuerbaren Energien im Zentrum. Derzeit unterhält die WPG 14 großflächige Photovoltaikanlagen, davon zwölf Dachflächen- und zwei Freilandanlagen. Das gesamte Investitionsvolumen betrug bislang 19 Millionen Euro. „Durch unser Wachstum in den vergangenen Jahren ist auch unser Energiebedarf gestiegen. Diesen konnten wir aber zu 100 Prozent durch den Ausbau unserer Solaranlagen abdecken“, so Ralf Weidenhammer. Die für 2013 angestrebte Gesamtproduktion an Strom beläuft sich auf 15,2 Millionen Kilowattstunden. Das entspricht dem Stromverbrauch von 2.800 Vier-Personen-Haushalten im Jahr. Damit deckt die WPG über die Hälfte ihres gesamten Stromverbrauchs in Europa mit ihrer eigenen Solar-Stromproduktion ab. Bis 2020 soll der Anteil an erneuerbaren Energien auf 75 Prozent steigen.