Über 220 Fachbesucher bei Arburg
Erste Konferenz allein zu Verpackungslösungen
Quelle: Ahrburg
Verpackungsexperten und -interessierte aus über 30 Nationen reisten zu den „Arburg Packaging Days 2014“ nach Loßburg im Schwarzwald. Am 5. und 6. November bot die erstmalig veranstaltete Verpackungstechnik-Konferenz des Spritzgießmaschinenherstellers den Teilnehmern Fachvorträge, Live-Präsentationen und die Möglichkeit zum intensiven Erfahrungsaustausch.
„Wir freuen uns, dass so viele Experten aus aller Welt zu den Arburg Packaging Days 2014 gekommen sind“, begrüßte Helmut Heinson, Geschäftsführer Vertrieb des Unternehmens, die Gäste. „Gerade in der Verpackungsbranche sind Themen wie Maschinenverfügbarkeit, Zykluszeit sowie Service und Ersatzteilversorgung besonders wichtig. Alle diese Aspekte der Produktionseffizienz wollen wir während der internationalen Konferenz näher beleuchten.“
Expertenvorträge und Maschinenpräsentationen
Der Fokus lag auf dem Thema Produktionseffizienz, das entlang der gesamten Wertschöpfungskette betrachtet wurde. Arburg präsentierte live vier Spritzgießlösungen zur wirtschaftlichen Fertigung von Dünnwandbehältern, Verschlüssen und anderen Verpackungsartikeln. In Fachvorträgen informierten interne und externe Referenten zu Markttrends und technischen Lösungen. Darüber hinaus wurde den Teilnehmern die Möglichkeit geboten, mit Experten zu diskutieren sowie einen Blick hinter die Kulissen des deutschen Maschinenbauers zu werfen. „Zu unserem ersten Event speziell zum Thema Verpackung kamen viele renommierte Kunden und Referenten“, resümierte Andreas Reich, Senior Sales Manager Packaging bei Arburg. „Wir haben ganz praxisnah gezeigt, wie wir unsere modulare Spritzgießtechnik in den vergangenen Jahren an die spezifischen Anforderungen der Verpackungsbranche angepasst haben und erhielten durchweg sehr positive Rückmeldungen.“
Ein Beispiel ist Kevin Chew, Technical Manager der Firma Apex Plastech, Thailand, der als Referent betonte : „Wir setzen seit drei Jahren auf Spritzgießmaschinen von Arburg und sind bereits zu einem großen Fan geworden. Neben der zuverlässigen Maschinentechnik schätzen wir vor allem die Menschen, die uns jederzeit mit großem Know-how unterstützen und denen wir absolut vertrauen.“ In seinem Vortrag erläuterte er, wie es sein Unternehmen schaffte, mit Unterstützung von Arburg in die Verpackungsbranche zu wechseln und in diesem Bereich in kurzer Zeit zu einem der führenden Hersteller Thailands zu werden.
Zukunftsweisende Verpackungsanwendungen
Quelle: Ahrburg
Um die Genehmigung einer der größten Getränkehersteller und -abfüller der Welt zu erhalten, müssen umfangreiche und hohe Standards erreicht werden, die in der Branche unter dem Begriff „Coke Approval“ bekannt sind. Auf den Arburg Packaging-Days 2014 fertigte eine Verpackungsanlage rund um einen hybriden Allrounder 720 H in Packaging-Ausführung (P) sogenannte PCO-1881-Verschlüsse für Carbonated Softdrinks (CSD), die diese Vorgaben vollständig einhalten. Mit einem 72-fach-Werkzeug von z-moulds wurden die Verschlüsse in einer Zykluszeit von nur rund 3,5 Sekunden gefertigt. Nachgeordnet waren eine Verschlusskühlung von eisbär Trockentechnik und eine optische Qualitätskontrolle der Firma Intravis zu sehen.
Mit einer Schnellläufer-Anwendung zeigte Arburg das Potenzial der elektrischen Hochleistungsbaureihe Alldrive: Ein elektrischer Allrounder 820 A mit 4.000 kN Schließkraft und elektrischer Spritzeinheit 2100 fertigte mit einem 24+24-fach-Werkzeug von Fratelli Bianchi in einer Zykluszeit von rund 5,5 Sekunden je 24 versandfertige Bestecksets. Das entsprach einem Ausstoß von rund 31.500 Teilen pro Stunde. Für die Entnahme und Verpackung in eine PP-Folie sorgte eine Automation von Campetella Robotic.
Quelle: Ahrburg
Die vierte Anwendung im Kundencenter veranschaulichte die wirtschaftliche Fertigung von Dünnwandbechern. Dazu kam ein hybrider Allrounder 570 H (P) und ein Werkzeug der Firma Kebo zum Einsatz, bei dem sich die Zahl der Kavitäten variieren lässt.
Mit diesem flexiblen Testwerkzeug betreibt Arburg interne Prozessabnahmen sowie die Weiterentwicklung der eigenen Maschinentechnik.
Eine IML-Anlage rund um einen hybriden Allrounder 720 H in Packaging-Ausführung (P) produzierte rechteckige dünnwandige Dosen mit sogenannten „Full Cover Labels“. Banderole und Bodenlabel werden dabei überlappend miteinander kombiniert, so dass auch sauerstoff- oder lichtsensitive Füllgüter wie etwa Fisch oder Katzenfutter in diese Behälter verpackt werden dürfen.Die speziellen Labels für Kunststoff-Barrierebehälter erfordern eine besondere Einlegetechnik, die im IML-System von der Firma Waldorf Technik umgesetzt wurde. Mit dieser Barrieretechnik können Becherinhalte vor Sauerstoff und Wasserdampf besser geschützt werden und sind damit in der Lebensmittelindustrie sehr flexibel einsetzbar.
Eingesetzt wurde ein 4-fach-Werkzeug der Firma Roth Werkzeugbau, um die Rechteck-Behälter mit 200 Milliliter Inhalt zu produzieren. Das Schussgewicht der eingesetzten Spritzeinheit 1300 beträgt 34 Gramm. Vier gelabelte Becher aus PP entstehen in einer Zykluszeit von 4,5 Sekunden. Der mit dem Energieeffizienzlabel „e2“ von Arburg ausgestattete Allrounder 720 H hat eine maximale Schließkraft von 2.900 kN.
(st)