Pharmatag 2016
Bosch präsentiert Lösungs- und Linienkompetenz
Pharmatag 2016 bei Bosch in Crailsheim. Die Themen widmeten sich u. a. aktuellen Herausforderungen und künftigen Trends bei Qualität, Flexibilität und Industrie 4.0 in der pharmazeutischen Fertigung.
Quelle: Bosch
Mit inzwischen rund 300 Teilnehmern fand der Pharmatag des Geschäftsbereiches Packaging Technology im Baden-Württembergischen Crailsheim mittlerweile bereits zum achten Mal statt. Mit 50 Prozent mehr Gästen aus der pharmazeutischen, biopharmazeutischen und prozesstechnischen Industrie verzeichnete das Symposium einen Besucherrekord.
„Der Pharmatag 2016 bot den Teilnehmern aus aller Welt einen abwechslungsreichen Mix aus Vorträgen, Podiumsdiskussion und neuen Technologien“, so Joachim Brenner, Standortleiter bei Bosch Packaging Technology in Crailsheim. „Die steigende Teilnehmerzahl dieser alle drei Jahre stattfindenden Veranstaltung zeigt, dass Bosch Packaging Technology eine führende Rolle in der pharmazeutischen Industrie einnimmt und den großen Bedarf unserer Kunden nach Veranstaltungen dieser Art.“
Die Tendenz hin zu individualisierten pharmazeutischen Produkten mit kleinen Losgrößen und kurzen Lieferfristen stellt neue Herausforderungen, insbesondere an die Koordination und Abstimmung der kompletten Produktionslinie. Und so gab auch am zweiten Tag der Veranstaltung Prof. Thomas Bauernhansl, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung sowie des Instituts für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb der Universität Stuttgart, in seiner Auftaktrede Einblicke in die Möglichkeiten von Industrie 4.0 und Ausblicke auf die pharmazeutische Produktion der Zukunft.
Hohe Produktivität und Prozesssicherheit
ALF 5000: hohe Prozesssicherheit durch seitliches Abziehen der Ampullenspieße.
Quelle: Bosch
Aber auch bei der Abfüllung von Standardmedikamenten, wie z.B. Insulin, zeigte Bosch Lösungen zur Steigerung der Produktivität. So wurde mit der ALF 5000 eine neue Füll- und Verschließmaschine für Ampullen und Injektionsflaschen vorgestellt, die eine Ausbringung von bis zu 600 Behältnissen pro Minute erlaubt und zudem eine hohe Flexibilität für die Anpassung an unterschiedliche Behältnisgrößen aufweist.
Die nach der Produktabpackung erforderliche Inspektionstechnologie kann Bosch auch gleich mitliefern. Bereits auf der Achema 2015 wurden zwei neue pharmazeutische Inspektionsmaschinen vorgestellt. Die aus einer Zusammenarbeit mit Lighthouse Instruments, LLC entstandene Neuentwicklung KHS 1 eignet sich für die Container-Integritätsprüfung von Ampullen, Vials, Flaschen, Karpulen und Spritzen mittels laserbasierter Headspace-Analyse (HSA). Dabei wird das absorbierte Licht, das den Kopfraum der Behältnisse durchströmt, mittels Laserspektroskopie gemessen. HSA kommt bei gefriergetrockneten Produkten sowie Arzneimitteln, die unter Vakuum abgefüllt oder mit inertem Gas gereinigt wurden, zur Anwendung. Die KHS 1 inspiziert sowohl stehende als auch nicht-stehende Behältnisse bei einer Ausbringung von bis zu 600 Stück pro Minute und kann Headspace- Analyse, Nahinfrarot (NIR)-Messung und Behältniskodierung miteinander kombinieren. Um die Messgenauigkeit dauerhaft zu gewährleisten, erfolgt eine kontinuierliche, automatische Rekalibrierung der Messmodule anhand zertifizierter Referenzbehältnisse.
Passende Insprektionssysteme
Die AIM 3000 inspiziert bis zu 400 mit Lösungen und Suspensionen befüllte Ampullen und Vials pro Minute auf Verunreinigungen und Dichtigkeit.
Quelle: Bosch
Die neue AIM 3 bietet die Möglichkeit, sowohl visuelle Inspektion als Dichtigkeitsprüfung mittels Hochspannung (high-voltage leak detection, HVLD) für Ampullen und Vials auf einer Plattform durchzuführen. Damit beschädigte Behältnisse aussortiert werden, bevor sie in den Haupt-Inspektionsturm gelangen, ist die AIM 3 mit einer Vorinspektionsstation ausgestattet. Das Hauptmodul verfügt über eine hochauflösende CMOS-Kamera mit Hochgeschwindigkeitsschnittstelle für die Partikel- und kosmetische Inspektion sowie eine Funktion für die Re-Inspektion. Beide Inspektionsschritte werden über ein gemeinsames HMI (Human Machine Interface) gesteuert.
„Diese neuen Plattformen heben das Know-how von Bosch Packaging Technology in allen Bereichen der Inspektionstechnologie hervor. Unabhängig von Produkt oder Anwendung bieten wir umfassende Beratung und die passende Technologie, um die höchste Produktsicherheit und -qualität für alle Anforderungen sicherzustellen“, erläuterte Mahmoud Hamada, Business Development Manager bei Bosch Inspection Technology, bei der Vorführung der Anlagen, wobei während der Pharmatage bereits eine AIM 3000 eingesetzt wurde.
Weiter zeigte Bosch Industrie 4.0-Anwendungsmöglichkeiten für die pharmazeutische Industrie. Kombiniert mit der CPI-Software von Bosch lassen sich Track & Trace-Lösungen in die Unternehmens-IT integrieren, was sowohl Ordermanagement als auch Import und Export von Seriennummern ermöglicht. Die Daten stehen dann im Firmennetzwerk zur Verfügung und lassen sich gemäß den gesetzlichen Vorgaben an behördliche oder herstellereigene Datenbanken übertragen.
Die Bosch-Gruppe beschäftigt weltweit rund 375.000 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2015) und erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 70,6 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH und rund 440 Tochter- und Regionalgesellschaften in rund 60 Ländern. Bosch beschäftigt weltweit 55.800 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung an 118 Standorten.
(kb)