VERPACKEN-AKTUELL

Informationen aus der Verpackungsbranche

Umverpackung und Transport

Maßverpackungen für Industriegüter

16. März 2017, von Melanie Streich

Wenn die Verpackung aus dem Rahmen fällt, ist besonderes Handling unter anderem mit großen Krananlagen gefragt.

Quelle: Schmalz

Stoßfeste Verpackungen

Op­ti­ma­len Schutz auf den stra­pa­zi­ösen Rei­sen bie­ten hoch­wer­ti­ge In­dus­trie­ver­pa­ckun­gen aus ganz un­ter­schied­li­chen Ma­te­ria­li­en. Ab­ge­stimmt auf die je­wei­li­gen Be­dürf­nis­se der Pro­duk­te und Trans­port­we­ge kön­nen Pa­let­ten und Kis­ten aus Holz oder Well­pap­pe, zu­sam­men­klapp­ba­re Trans­port­be­häl­ter oder Git­ter­bo­xen aus Kunst­stoff, Trans­port­ge­stel­le, Luft­pols­ter­ver­pa­ckung, Sä­cke oder spe­zi­el­le Ge­fahr­gut- und Hea­vy-Duty-Verpackungen ge­eig­ne­ten Schutz leis­ten.

Ide­al zum Trans­port­schutz von zer­brech­li­chen, stoß- und kratz­emp­find­li­chen Pro­duk­ten wie bei­spiels­wei­se sol­che aus Glas, Kunst­stoff oder Gum­mi sind stoß­fes­te Ver­pa­ckun­gen aus Well­pap­pe. Über den Schutz hin­aus bie­tet das Ma­te­ri­al durch Druck- und Ver­ede­lungs­for­men viel­fäl­ti­ge Mög­lich­kei­ten zur in­di­vi­du­el­len Ge­stal­tung. Ver­brauchs- und Mar­ken­bot­schaf­ten kön­nen hier­bei ohne Zu­satz­pro­duk­te ein­fach kom­mu­ni­ziert und Kos­ten für Mar­ke­ting­pro­duk­te da­mit re­du­ziert wer­den.

Voller Einsatz für echte Schwergewichte

Ob Wareneingang oder -ausgang, Paketverteilzentrum oder Flughafen – überall, wo Güter schnell und häufig bewegt werden, entlasten Vakuum-Schlauchheber die Mitarbeiter und sorgen für einen effizienten Materialfluss.

Quelle: Schmalz

Be­son­de­rer Ein­satz ist bei so­ge­nann­ten Schwer­gü­tern ge­fragt – also Wa­ren, die auf­grund von Grö­ße oder Ge­wicht Stan­dard­nor­men für den Trans­port über­schrei­ten. Bei Pro­duk­ten, die 100 Ton­nen oder mehr auf die Waa­ge brin­gen, sind in­di­vi­du­el­le Son­der­an­fer­ti­gun­gen ge­fragt. Zum di­rek­ten Schutz des Pack­guts set­zen Ver­pa­cker auf klas­si­sche Po­ly­ethy­len- oder Alu­mi­ni­um­ver­bund­fo­li­en. Tro­cken­mit­tel oder che­mi­sche Be­hand­lun­gen mit Dampf- und Kon­takt­pha­sen­in­hi­bi­to­ren (VCI-Methode/Volatile Cor­ro­si­on In­hi­bi­tor) ver­hin­dern zu­dem Kor­ro­si­on, Schim­mel­be­fall und an­de­re Schä­den, zum Bei­spiel durch Schwitz­was­ser­bil­dung.

Der ge­sam­te Ver­pa­ckungs­pro­zess bei Schwer­gü­tern ist äu­ßerst an­spruchs­voll: Denn die Las­ten kön­nen nur un­ter Ein­satz von großen Ge­rät­schaf­ten wie Kran­an­la­gen und Schwenk­krä­nen ef­fi­zi­ent ver­packt und ver­la­den wer­den. Be­son­de­re Hän­ge­kran­an­la­gen aus Alu­mi­ni­um hat der Va­ku­um-Spezialist Schmalz im An­ge­bot. Sie punk­ten in ers­ter Li­nie durch ihr güns­ti­ges Ver­hält­nis von Ei­gen­ge­wicht und Trag­last.

Für er­go­no­mi­sches und si­che­res Be­we­gen beim Ver­pa­ckungs­pro­zess eig­nen sich ne­ben pneu­ma­tisch be­trie­be­nen Grei­fer­an­la­gen auch spe­zi­el­le Va­ku­um-Hebegeräte. Sie zeich­nen sich durch eine be­son­de­re Fle­xi­bi­li­tät im Ein­satz aus. „Und auch in der Schnel­lig­keit punk­tet das Be­we­gen mit­tels Va­ku­um“, so Dr. Kurt Schmalz, ge­schäfts­füh­ren­der Ge­sell­schaf­ter der J. Schmalz GmbH.

Der ur­sprüng­li­che Ra­sier­klin­gen­fa­bri­kant aus dem Schwarz­wald hat sich seit sei­ner Grün­dung im Jahr 1910 zu ei­nem der welt­weit füh­ren­den An­bie­ter für Va­ku­um-Technologien in der Au­to­ma­ti­sie­rungs-, Hand­ha­bungs- und Auf­spann­tech­nik ent­wi­ckelt. Mit sei­nem schwenk­ba­ren Va­ku­um­he­ber Va­cu­Mas­ter las­sen sich ton­nen­schwe­re Blech­ta­feln, Holz- oder Kunst­stoff­plat­ten, Fäs­ser, Fens­ter oder Glas­schei­ben ohne große An­stren­gung be­we­gen. So kön­nen selbst schwe­re Glas­tei­le bruch­si­cher und mü­he­los von nur ei­ner Per­son ver­la­den oder ver­packt wer­den.

Ne­ben den Groß­ge­rät­schaf­ten kommt ein be­son­de­rer lo­gis­ti­scher Auf­wand hin­zu, denn bei Schwer­gut­trans­por­ten – man kennt es aus zahl­rei­chen TV-Reportagen – müs­sen teil­wei­se gan­ze Stra­ßen­zü­ge ge­sperrt wer­den; häu­fig bei Nacht und un­ter Be­gleit­schutz. Auch Fra­gen zum Trans­port­schutz müs­sen im Vor­hin­ein von al­len Be­tei­lig­ten, also Be­stel­ler, Her­stel­ler und Trans­por­teur ge­klärt wer­den. Eine pro­fes­sio­nel­le Ver­pa­ckungs­pla­nung ist des­halb un­ab­ding­bar, wenn sich die Großen in Holz- oder Ei­sen­kis­ten auf wei­te Rei­se be­ge­ben.

Sicher verpackt bei Gefahr

Eine an­de­re und gleich­zei­tig be­son­de­re Ver­pa­ckung kommt ins Spiel, wenn Ge­fahr­gut trans­por­tiert wird – also Stof­fe, Zu­be­rei­tun­gen und Ge­gen­stän­de, die Stof­fe ent­hal­ten, von de­nen auf­grund ih­rer Na­tur, ih­rer phy­si­ka­li­schen oder che­mi­schen Ei­gen­schaf­ten be­stimm­te Ge­fah­ren beim Trans­port aus­ge­hen. Feu­er­werks­kör­pern, PKW-Gurtstraffer, Haar­spray, Ben­zin oder Dün­ge­mit­tel und auch Air­bags oder Li­thi­um­bat­te­ri­en ge­hö­ren zur Grup­pe der ge­fähr­li­chen Gü­ter.

Was die Ver­pa­ckun­gen sol­cher Stof­fe an­geht, schreibt der Ge­setz­ge­ber stren­ge Richt­li­ni­en vor. Die­se fol­gen den von den Ver­ein­ten Na­tio­nen her­aus­ge­ge­be­nen Vor­ga­ben, den ‚UN Re­com­men­da­ti­ons on the Trans­port of Dan­ge­rous Goods’. Jede Ge­fahr­gut­ver­pa­ckung muss folg­lich welt­weit mit ei­nem UN-Symbol ge­kenn­zeich­net sein, ge­folgt von ei­nem Buch­sta­ben- und Zah­len­co­de.

An­ge­sichts der zu­neh­men­den Po­pu­la­ri­tät von Elek­tro­fahr­zeu­gen wer­den Li­thi­um-Ionen-Batterien welt­weit in grö­ße­rer Stück­zahl pro­du­ziert. Eine ge­eig­ne­te Ver­pa­ckung für eben sol­che Ge­fah­ren­gü­ter hat der Ver­pa­ckungs­spe­zia­list DS Smith für die BMW Grup­pe ent­wor­fen. Ins­ge­samt zwölf Strom­spei­cher kön­nen dank der be­son­de­ren In­nen­ein­rich­tung aus Well­pap­pe ein­fach und schnell per He­be­werk­zeug in die Trans­port­kar­tons ab­ge­senkt und ge­si­chert wer­den – ohne wei­te­res Füll­ma­te­ri­al oder Falt­vor­gän­ge. Ähn­lich kom­for­ta­bel ver­läuft auch das Ab­la­den. Bat­te­ri­en samt Pols­ter aus der Trans­port- und La­ger­ver­pa­ckung ent­neh­men und wenn ge­wünscht ein­zeln bei­spiels­wei­se als Er­satz­teil­lie­fe­rung wei­ter ver­schi­cken.

Transportpaletten für das Produkthandling

Durch die Beschichtung mit besonderen Coatings werden Paletten widerstandsfähiger.

Quelle: BASF

Schon beim Ma­te­ri­al fängt der Un­ter­schied an. Die Mehr­zahl be­steht aus Holz; ab­hän­gig vom Her­stel­lungs­land wer­den in der Re­gel die hei­mi­schen Holzar­ten zur Her­stel­lung ver­wen­det. Al­ter­na­tiv fin­den Kunst­stoff- oder Me­tall­pa­let­ten An­wen­dung – oder sol­che aus Well­pap­pe. Für die be­kann­te Eu­ro­pa­let­te wer­den am häu­figs­ten Bir­ke-, Kie­fer- oder Fich­ten­höl­zer ein­ge­setzt. Ab­hän­gig von der Be­las­tung durch Trans­port­gut, Kli­ma und Hand­ling kön­nen die Mehr­weg­pa­let­ten gut und ger­ne bis zu fünf­zehn Ein­sät­ze über­le­ben.

Das ame­ri­ka­ni­sche Pen­dant der Eu­ro­pa­let­te ist die so­ge­nann­te GMA-Palette. Sie ist mit 40 x 48 Inch (101, 6 Zen­ti­me­ter x 121,92 Zen­ti­me­ter) et­was grö­ßer. Beim Fracht­ver­kehr mit Schif­fen wer­den des­halb be­son­de­re In­dus­trie­pa­let­ten be­nö­tigt. Sie ent­spre­chen dem ame­ri­ka­ni­schen Maß­sys­tem und kön­nen pro­blem­los in ISO-Container ge­la­den wer­den.

Pal-box® heißt der prak­ti­sche Pa­let­ten­con­tai­ner aus Well­pap­pe. Der La­dungs­trä­ger des Lon­do­ner Pa­pier- und Ver­pa­ckungs­mit­tel­her­stel­lers Mon­di Group steht wort­wört­lich auf ei­ge­nen Fü­ßen. Denn bei der in un­ter­schied­li­chen Grö­ßen er­hält­li­chen Well­pap­pe­box sind die Pa­let­ten­fü­ße am Bo­den ver­an­kert. Spe­zi­ell auf den Trans­port schwers­ter Gü­ter zu­ge­schnit­ten ist Mon­dis La­ger­con­tai­ner aus ge­stanz­ter Schwer­well­pap­pe stac-pac®. Mit mehr­fach ver­wend­ba­ren Clips wer­den für hohe Be­last­bar­keit an den Au­ßen­sei­ten Holz­bret­ter ge­hal­ten.

Für ein längeres Leben

Um die Wi­der­stands­fä­hig­keit und Lang­le­big­keit von Trans­port­trä­gern aus Ma­te­ri­al­ge­mi­schen zu ver­bes­sern, kön­nen spe­zi­el­le Coa­tings ein­ge­setzt wer­den. Vom deut­schen Che­mie­gi­gan­ten BASF stammt das wei­ter­ent­wi­ckel­te Sprüh­sys­tem ‚Elas­to­coat C’, das Hy­brid­pa­let­ten aus Kunst­stoff und Holz­fa­ser­plat­ten (MDF) für eine be­son­de­re Sta­bi­li­tät ver­sie­gelt und eine zu­sätz­li­che Grun­die­rung über­flüs­sig macht. Die mit ‚Elas­to­coat C’ ver­sie­gel­ten MDF-Platten sol­len nicht nur so­li­der, son­dern auch um 25 Pro­zent leich­ter sein als tra­di­tio­nel­le Pa­let­ten. Gorm Cars­ting, Team Lea­der Sa­les Wes­tern Eu­ro­pe PU Sys­tems, führt nä­her aus: „Das Sprüh­sys­tem Elas­to­coat® C ver­sie­gelt ef­fi­zi­ent, schnell und dau­er­haft die Pa­let­ten-Oberflächen und bie­tet so einen op­ti­ma­len Schutz ge­gen Was­ser, Ver­schmut­zung, Mi­kro­ben­be­fall und Ab­ra­si­on. Da­durch er­höht sich die Halt­bar­keit der Pa­let­ten von Ahr­ma auf eine Zeit­span­ne von bis zu von 10 Jah­ren.“

Fünf Prozent des Warenwertes für die Verpackung

Be­son­ders in ei­ner so in­no­va­ti­ons­ge­trie­be­nen Bran­che wie der der Ver­pa­ckungs­un­ter­neh­men ver­än­dert Tech­no­lo­gie al­les. Heut­zu­ta­ge kön­nen Ver­pa­ckun­gen mit we­ni­ger Män­geln, kür­ze­ren Pro­duk­ti­ons­zei­ten, prä­zi­ser ein­ge­hal­te­nen Spe­zi­fi­ka­tio­nen und ener­gie­ef­fi­zi­en­ter her­ge­stellt wer­den als je zu­vor. Fol­ge­rich­tig stei­gen die An­sprü­che der Kun­den. Der Ein­satz von in­di­vi­du­ell auf die Be­dürf­nis­se zu­ge­schnit­te­nen Ver­pa­ckungs­sys­te­men ist da­her ent­schei­dend für den Er­folg am Markt.

Auf der in­ter­pack 2017 vom 4. bis 10. Mai 2017 in Düs­sel­dorf kön­nen sich Be­su­cher ein Bild ma­chen, mit wel­chen Stra­te­gi­en und Pro­duk­ten die An­bie­ter den Markt­an­for­de­run­gen ge­recht wer­den wol­len.

Si­cher ist: Wer am falschen Ende spart, für den kann es teu­er wer­den. Wenn es zu Be­ein­träch­ti­gun­gen an der ver­pack­ten Ware kommt, weil un­zu­rei­chen­de Trans­port­ver­pa­ckun­gen ein­ge­setzt wur­den, geht der Scha­den schnell in die Tau­sen­de oder Zehn­tau­sen­de von Euro. Zu­dem droht ein Image­scha­den.

Lo­gis­ti­k­ex­per­ten zu­fol­ge soll­ten aus die­sem Grund rund fünf Pro­zent des Wa­ren­wer­tes für die Ver­pa­ckung auf­ge­wendet wer­den; bei sehr hoch­wer­ti­gen Pro­duk­ten wie etwa tech­ni­schen Tei­len gar noch mehr. Dar­über hin­aus sind um­fas­sen­de Schu­lun­gen und kla­re Hand­lungs­an­wei­sun­gen für die an La­ge­rung und Trans­port be­tei­lig­ten Mit­ar­bei­ter un­um­gäng­lich. Wer aus­rei­chend in die Ver­pa­ckung in­ves­tiert und auf pass­ge­naue An­for­de­rungs­pro­fi­le ach­tet, spart Kos­ten für mög­li­che Re­kla­ma­tio­nen und sorgt da­für, dass Ware und Re­pu­ta­ti­on ta­del­los blei­ben. Das rech­net sich.

Me­la­nie Streich ist freie Jour­na­lis­tin und Au­to­rin die­ses Bei­trag im Auf­trag der Mes­se Düs­sel­dorf.

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