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Papiersäcke für Lebensmittel

23. April 2017, von Dr. Klaus Bremer

Papiersäcke für Nahrungsmittel sind üblicherweise als offene Säcke oder Ventilsäcke konstruiert und bestehen aus zwei bis drei Lagen Papier, häufig in Kombination mit einer PE Folie und/oder beschichtetem Papier. Um mögliche Kontaminierungen zu vermeiden, werden Stärkeklebstoffe und wasserlösliche Druckfarben verwendet.

Quelle: Gemeinschaft Papiersackindustrie e.V. (GemPSI)

Bei der Ver­pa­ckung von Le­bens­mit­tel­pro­duk­ten müs­sen zahl­rei­che Vor­schrif­ten und An­for­de­run­gen im Hin­blick auf Hy­gie­ne, Hand­ha­bung und La­ge­rung be­rück­sich­tigt wer­den. Die eu­ro­päi­sche Pa­pier­sack- und Kraft­sack­pa­pier- In­dus­trie hat vie­le Ent­wick­lun­gen bei­ge­steu­ert, Pa­pier­sä­cke für Le­bens­mit­tel­ver­pa­ckun­gen zu op­ti­mie­ren.

„Der Markt für Le­bens­mit­tel ist hoch­in­ter­essant und zu­gleich hoch­kom­plex“, er­läu­tert Ca­the­ri­ne Ker­ni­non, Ge­schäfts­füh­re­rin von EU­RO­SAC, Pa­pier­sack­her­stel­ler. „Un­se­rer Bran­che ist es ge­lun­gen, die oh­ne­hin hohe Nach­fra­ge be­stän­dig zu stei­gern. So wur­den im Jahr 2016 6,4 % mehr Pa­pier­sä­cke aus­ge­lie­fert als 2015.“

Sie wer­den vor al­lem für den Trans­port von pul­ver­för­mi­gen Le­bens­mit­tel­pro­duk­ten wie Zu­cker, Mehl, Stär­ke, Nah­rungs­mit­tel­zu­sät­ze, Ge­würz­kräu­ter, ver­ar­bei­te­te oder ge­trock­ne­te Früch­te, Ei- und Milch­pul­ver ein­ge­setzt. Pa­pier­sä­cke für Nah­rungs­mit­tel sind üb­li­cher­wei­se als of­fe­ne Sä­cke oder Ven­til­sä­cke kon­stru­iert und be­ste­hen aus zwei bis drei La­gen Pa­pier, häu­fig in Kom­bi­na­ti­on mit ei­ner PE Fo­lie und/oder be­schich­te­tem Pa­pier. Um mög­li­che Kon­ta­mi­nie­run­gen zu ver­mei­den, wer­den Stär­ke­kleb­stof­fe und was­ser­lös­li­che Druck­far­ben ver­wen­det. Grö­ße und Fas­sungs­ver­mö­gen der Sä­cke kön­nen je nach den in­di­vi­du­el­len Be­dürf­nis­sen der Kun­den un­ter­schied­lich aus­fal­len.

Natürliche Eigenschaften bringen Vorteile

Man­che Nah­rungs­mit­tel wie etwa Mehl oder Stär­ke müs­sen mit Luft und Feuch­tig­keit in Kon­takt ste­hen, da­mit sich kein Schim­mel bil­det. Für sol­che Pro­duk­te sind Pa­pier­sä­cke eine ge­eig­ne­te Lö­sung. Dank ih­rer na­tür­li­chen Po­ro­si­tät las­sen Pa­pier­sä­cke die Pro­duk­te „at­men“. Die Luft kann aus dem Sack ent­wei­chen, und gleich­zei­tig ist der In­halt vor äu­ße­ren Ein­flüs­sen gut ge­schützt. Dies er­mög­licht ein öko­no­mi­sches Ab­füll­ver­fah­ren und eine pro­blem­lo­se Pa­let­tie­rung. Auch lässt Pa­pier ge­rin­ge Men­gen an Feuch­tig­keit ent­wei­chen, so­dass in den Sä­cken kein Kon­dens­was­ser ent­ste­hen kann. Die für die Her­stel­lung von Kraft­sack­pa­pier ver­wen­de­ten Fa­sern sind zu 100 % na­tür­lich und er­neu­er­bar.

Strenge Vorschriften bieten ein hohes Maß an Schutz

„Bei der Her­stel­lung von Pa­pier­sä­cken für Le­bens­mit­tel müs­sen sich die Her­stel­ler an zahl­rei­che ge­setz­li­che Re­ge­lun­gen hal­ten, die die Hy­gie­ne ge­währ­leis­ten und et­wai­gen ge­sund­heit­li­chen Schä­den vor­beu­gen“, er­läu­tert Ker­ni­non. „Alle Lie­fe­ran­ten von Pa­pier­sä­cken müs­sen von ei­nem un­ab­hän­gi­gen, of­fi­zi­ell zu­ge­las­se­nen In­sti­tut ge­mäß den EU-Sicherheitsstandards für Lie­fe­ran­ten von Nah­rungs­mit­tel­ver­pa­ckun­gen zer­ti­fi­ziert sein.“

Ne­ben der Ein­hal­tung der na­tio­na­len so­wie EU-weiten Vor­schrif­ten und Ge­set­zen müs­sen sie Mi­gra­ti­ons­tests so­wie eine HAC­CP Ana­ly­se (Ha­zard Ana­ly­sis and Cri­ti­cal Con­trol Points) durch­füh­ren. Dazu ge­hört es bei­spiels­wei­se, das Pa­pier ins­be­son­de­re bei der La­ge­rung vor Feuch­tig­keit und Schim­mel zu schüt­zen, die für Ver­bin­dun­gen und Ver­schluss ver­wen­de­ten Kleb­stof­fe re­gel­mä­ßig zu kon­trol­lie­ren, um ei­ner Be­ein­träch­ti­gung durch Bak­te­ri­en vor­zu­beu­gen, und Ri­si­ken der Kon­ta­mi­nie­rung durch Fremd­stof­fe zu un­ter­su­chen, die bei der Her­stel­lung der Sä­cke ein­drin­gen könn­ten.

Zu­sätz­lich ha­ben die Kun­den je­weils ei­ge­ne An­for­de­run­gen und Kon­trol­len. Dies kann eine wei­te­re Sen­kung der Hy­gie­ne-Risiken etwa hin­sicht­lich der Ver­fah­ren im Pro­duk­ti­ons­be­reich, beim Ver­schlie­ßen der Sä­cke und bei der Pa­let­tie­rung sein oder den Um­gang mit Um­welt- so­wie ethi­schen Aspek­ten ent­lang der Lie­fer­ket­te be­tref­fen.

Trends und Erwartungen

„Für die Zu­kunft rech­nen un­se­re Mit­glie­der im Be­reich der Hy­gie­ne mit noch hö­he­ren Auf­la­gen“, sagt Ker­ni­non. „Dies könn­te zu der Si­tua­ti­on füh­ren, dass nur noch ei­ni­ge we­ni­ge hoch­s­pe­zia­li­sier­te Sack­her­stel­ler in der Lage sein wer­den, die An­for­de­run­gen der an­spruchs­volls­ten Kun­den zu er­fül­len und sich er­folg­reich am Markt zu hal­ten.“

Ein wei­te­rer Trend, den sie vor­her­se­hen, ist, dass die Le­bens­mit­tel­in­dus­trie einen neu­en Stan­dard für staub­freie Pa­pier­sä­cke vor­an­trei­ben wird. Ins­be­son­de­re Kun­den in Fernost rea­gie­ren sehr emp­find­lich, wenn auch nur win­zi­ge Men­gen des pul­ver­för­mi­gen In­halts – die am EU-Markt ge­wöhn­lich ge­dul­det wer­den – aus ei­nem Pa­pier­sack aus­tre­ten. Im Rah­men der Vor­be­rei­tung auf die­se Ent­wick­lung ha­ben die eu­ro­päi­schen Bran­chen­ver­bän­de für Pa­pier­sä­cke und Kraft­sack­pa­pier Bran­chen­richt­li­ni­en für staub­freie Sä­cke her­aus­ge­ge­ben.

(kb)

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