Mittelständler zeigen Wege auf
B.A.U.M. zeichnet Umwelt- und Klimaschutzengagement aus
Fattoria La Vialla ist „Italian Wine Producer of the Year 2016 bei der Internaltional Wine & Spirit Competition, London.
Quelle: Fattoria La Vialla
Mit CEWE, Voelkel und der Fattoria La Vialla haben drei Mittelständler den B.A.U.M.-Umweltpreis 2017 erhalten, bei denen Klimaschutz großgeschrieben wird. Das Klimahaus® Bremerhaven bietet dazu passend Umweltbildung für alle.
„Der Klimawandel ist derzeit eine der größten Herausforderungen der Menschheit", so der B.A.U.M.-Vorsitzende Prof. Dr. Maximilian Gege. „Die Staatengemeinschaft hat sich im Übereinkommen von Paris ehrgeizige Ziele gesetzt. Die politische Umsetzung geht aber oft nur langsam voran. Viele Unternehmen, besonders im Mittelstand, sind da schon viel weiter."
B.A.U.M. vergab Anfang Mai 2017 in der Kategorie „Kleine und mittelständische Unternehmen" drei Auszeichnungen. Bei diesen drei Preisträgern steht Klimaschutz ebenso im Fokus wie beim Klimahaus® Bremerhaven, dem Preisträger in der Kategorie „Institutionen". Dr. Rolf Hollander, Vorstandsvorsitzender der Neumüller CEWE Color Stiftung, nimmt den B.A.U.M.-Umweltpreis stellvertretend für das Gesamtunternehmen CEWE Stiftung & Co KGaA entgegen. Der Fotoservice-Anbieter hat im Rahmen einer Selbstverpflichtung für alle Produktivbereiche umweltschonende Strategien eingeführt, durch die seit 2012 jährlich über 5% CO2 und seit 2006 mehr als 60% Wasser eingespart werden konnten.
In einer ganz anderen Branche ist B.A.U.M.-Preisträger Stefan Voelkel tätig. Er leitet die von seinen Großeltern gegründete Bio-Kelterei, die Säfte in Bio- und Demeter-Qualität produziert. Viele Rohwaren stammen aus der Region. Um die übrigen Transportwege kurz und so die CO2-Emissionen gering zu halten, sind die meisten Lieferanten in Europa ansässig. Die Voelkel GmbH hat umfangreiche Maßnahmen zur Energieeffizienz durchgeführt, z. B. die Erneuerung von Dampf- und Drucklufterzeugung oder die Einführung einer neuen Methode zur Tankreinigung, bei der Dampf eingespart wird. Auch die Herstellung der Verpackung wird kontinuierlich verbessert. Von 2010 auf 2014 konnte der Stromverbrauch pro Verpackungseinheit um gut 16% und der Gasverbrauch um über 15% gesenkt werden.
Negativer ökologischer Fußabdruck ist etwas positives
Bioerzeugnisse mit negativer CO2 Bilanz: Die Produktion bindet mehr CO2 als sie freisetzt.
Quelle: Fattoria La Vialla
Gianni, Antonio und Bandino Lo Franco gehen mit der Fattoria La Vialla noch einen Schritt weiter. Das Landgut der drei Brüder in der Toskana ist einer der wenigen Betriebe, die über ein geschlossenes Kreislaufsystem mit vollständiger Rückverfolgbarkeit für eine Vielzahl verschiedener Bio-Erzeugnisse verfügen. Die Produktion erfolgt bis auf einige Ausnahmen über die gesamte Wertschöpfungskette im eigenen Unternehmen. Seit 2008 werden alle Emissionen des Betriebs erfasst und in einer CO2-Bilanz ausgewiesen. Der ökologische Fußabdruck des Unternehmens ist seit 2009 negativ, d. h. die Fattoria La Vialla absorbiert insgesamt mehr CO2 als sie abgibt. Dazu tragen auch zahlreiche Maßnahmen im Bereich Energie- und Ressourceneffizienz sowie Logistik bei. Seit 2014 darf sich die Fattoria La Vialla als „Klimaneutrales Unternehmen" bezeichnen.
Außenansicht des Klimahauses in Bremerhaven.
Quelle: Marcus Meyer / Klimahaus
Im Klimahaus® Bremerhaven 8° Ost sind Klimawandel und Klimaschutz das zentrale Thema. Gleichermaßen anschaulich wie spielerisch vermittelt das futuristische Ausstellungshaus auf mehr als 11.000 Quadratmetern Grundlagen zum Klimasystem der Erde, zum Klimawandel und zu dessen Auswirkungen auf Mensch und Natur. Auf einer Reise entlang des achten östlichen Längengrades können die Besucher im Klimahaus® hautnah erleben, wie die Menschen in den verschiedenen Klimazonen der Erde leben. Arne Dunker, Geschäftsführender Gesellschafter der Betriebsgesellschaft für das Klimahaus® und B.A.U.M.-Preisträger 2017 in der Kategorie „Institutionen", legte jedoch von Beginn an Wert auf ein innovatives Energiekonzept und eine umweltschonende Bauweise. Trotz der umfangreichen Ausstellungstechnik verursacht der Betrieb im Klimahaus® daher kaum zusätzliche CO2-Emissionen.
Die Preisverleihung erfolgt am Nachmittag des 17. Mai im Rahmen der B.A.U.M.- Jahrestagung in Frankfurt a. M. (www.baumev.de/jahrestagung). Patin der Preiskategorie „Kleine und mittelständische Unternehmen" ist die Commerzbank AG, zugleich Gastgeberin der B.A.U.M.-Jahrestagung 2017.
Der Bundesdeutsche Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management (B.A.U.M.) e. V. wurde 1984 als erste überparteiliche Umweltinitiative der Wirtschaft gegründet und ist heute mit über 500 Mitgliedern europaweit das größte Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften. B.A.U.M. unterstützt seine Mitglieder in Fragen des unternehmerischen Umweltschutzes und nachhaltigen Wirtschaftens. Der Schwerpunkt liegt auf praxisorientiertem Erfahrungsaustausch und Service. www.baumev.de Informationen zu allen B.A.U.M.-Preisträgern unter www.baumev.de/preistraeger.
(st)