VERPACKEN-AKTUELL

Informationen aus der Verpackungsbranche

Amtsantritt

Ralf Wehrspohn ist neuer Vorsitzender des Fraunhofer-Verbunds MATERIALS

01. Oktober 2018

Ralf Wehrspohn, Institutsleiter des Fraunhofer IMWS in Halle (Saale).

Quelle: Fraunhofer IMWS

Der Fraun­ho­fer-Verbund Werk­stof­fe, Bau­tei­le – MA­TE­RI­ALS hat einen neu­en Vor­sit­zen­den: Prof. Ralf B. Wehr­spohn, Lei­ter des Fraun­ho­fer-Instituts für Mi­krostruk­tur von Werk­stof­fen und Sys­te­men IMWS, über­nimmt das Amt heu­te. Neu­er Stell­ver­tre­ter wird Prof. Bernd Mayer, In­sti­tuts­lei­ter am Fraun­ho­fer-Institut für Fer­ti­gungs­tech­nik und An­ge­wand­te Ma­te­ri­al­for­schung IFAM.

Im Fraun­ho­fer-Verbund Werk­stof­fe, Bau­tei­le – MA­TE­RI­ALS bün­deln die 16 ma­te­ri­al­wis­sen­schaft­lich ori­en­tier­ten In­sti­tu­te der Fraun­ho­fer-Gesellschaft ihre Kom­pe­ten­zen. So de­cken sie die ge­sam­te Wert­schöp­fungs­ket­te von der Ent­wick­lung neu­er und der Ver­bes­se­rung be­ste­hen­der Ma­te­ria­li­en über die Fer­ti­gungs­ver­fah­ren im qua­si-industriellen Maß­stab und die Cha­rak­te­ri­sie­rung der Ma­te­ri­a­lei­gen­schaf­ten bis hin zur Be­wer­tung des Ein­satz­ver­hal­tens von Bau­tei­len und Sys­te­men ab. Part­nern aus der In­dus­trie und der öf­fent­li­chen Hand steht der Ver­bund da­mit als ex­zel­len­tes FuE-Netzwerk zur Sei­te. Ihr Know-how brin­gen die rund 2.200 For­sche­rin­nen und For­scher des Ver­bunds vor al­lem in den Be­rei­chen Ener­gie & Um­welt, Mo­bi­li­tät, Ge­sund­heit, Ma­schi­nen- & An­la­gen­bau, Bau­en & Woh­nen, Mi­kro­sys­tem­tech­nik und Si­cher­heit ein.

Prof. Ralf B. Wehr­spohn, seit 2006 Lei­ter des Fraun­ho­fer IMWS in Hal­le (Saa­le), war bis­her stell­ver­tre­ten­der Ver­bund-Vorsitzender. Mit Wir­kung zum 1. Ok­to­ber wur­de er von den Ver­bund­mit­glie­dern ein­stim­mig zum neu­en Vor­sit­zen­den des Fraun­ho­fer-Verbunds MA­TE­RI­ALS ge­wählt und vom Fraun­ho­fer-Senat mit ei­ner Amts­zeit von drei Jah­ren dazu er­nannt. Er tritt die Nach­fol­ge von Prof. Pe­ter Els­ner, Lei­ter des Fraun­ho­fer-Instituts für Che­mi­sche Tech­no­lo­gie ICT in Pfinz­tal, an. Neu­er stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der des Ver­bunds ist Prof. Bernd Mayer, ei­ner der bei­den In­sti­tuts­lei­ter des Fraun­ho­fer IFAM in Bre­men.

Bernd Mayer, Institutsleiter des Bereichs Klebtechnik und Oberflächen am Fraunhofer IFAM in Bremen.

Quelle: raunhofer IFAM

"Ich freue mich sehr auf das neue Amt und möch­te mich bei mei­nem Vor­gän­ger Pe­ter Els­ner herz­lich be­dan­ken. Sei­ne Ar­beit hat ent­schei­dend dazu bei­ge­tra­gen, den Fraun­ho­fer-Verbund MA­TE­RI­ALS als ver­läss­li­chen und krea­ti­ven Part­ner für die In­dus­trie zu po­si­tio­nie­ren", sagt Wehr­spohn. Einen Schwer­punkt möch­te er in sei­ner Amts­zeit auf die Di­gi­ta­li­sie­rung von Werk­stof­fen le­gen und sich für eine bes­se­re Sicht­bar­keit der Be­deu­tung von Ma­te­ri­al­wis­sen­schaft und Werk­stoff­tech­nik ein­set­zen. "Der Ma­te­ri­al­kos­ten­an­teil im ver­ar­bei­ten­den Ge­wer­be liegt in Deutsch­land bei 35-55 Pro­zent. Wir kön­nen hier durch For­schung und Ent­wick­lung be­trächt­li­che Ef­fi­zi­enz­ge­win­ne er­zie­len. Das hat enor­me Vor­tei­le für den In­dus­trie­stand­ort und trägt zu­gleich dazu bei, be­grenz­te Res­sour­cen sinn­vol­ler und nach­hal­ti­ger zu nut­zen", sagt der 48-jährige Phy­si­ker.

Das The­ma Di­gi­ta­li­sie­rung treibt der Ver­bund MA­TE­RI­ALS etwa über die In­itia­ti­ve Ma­te­ri­als Data Space® (MDS) vor­an. De­ren Ziel ist es, Werk­stof­fe bzw. werk­stoffin­ten­si­ve Wert­schöp­fungs­ket­ten in­dus­trie-4.0-fähig zu ma­chen. Im gleich­na­mi­gen Eck­punk­te­pa­pier legt der Ver­bund dar, wie mit dem Kon­zept der Di­gi­ta­len Werk­stoff­zwil­lin­ge auf ei­ner im Ide­al­fall un­ter­neh­mens­über­grei­fen­den, di­gi­ta­len Platt­form die Grund­la­ge für Werk­stof­f­ent­wick­lung, -her­stel­lung und –ver­ar­bei­tung in­ner­halb von In­dus­trie 4.0 ge­schaf­fen wer­den kann. Da­mit wer­den kür­ze­re Ent­wick­lungs­zei­ten, ler­nen­de Fer­ti­gungs­ver­fah­ren und ganz neue Ge­schäfts­mo­del­le mög­lich. Zu­dem er­ge­ben sich enor­me Po­ten­zia­le für Ma­te­rialef­fi­zi­enz, Pro­duk­ti­ons­ef­fi­zi­enz und Re­cy­cling. »Die­ser An­satz trifft be­reits auf großes In­ter­es­se bei den Un­ter­neh­men. Un­ser Ziel ist es, die glo­ba­len Maß­stä­be bei der Di­gi­ta­li­sie­rung von Werk­stof­fen zu set­zen und so eine ex­zel­len­te Wett­be­werbs­po­si­ti­on für die deut­schen Un­ter­neh­men zu si­chern«, sagt Wehr­spohn.

Prof. Bernd Mayer, der seit 2010 den In­sti­tuts­be­reich Kleb­tech­nik und Ober­flä­chen des Fraun­ho­fer IFAM lei­tet, un­ter­streicht die Be­deu­tung der in­ten­si­ven Zu­sam­men­ar­beit in­ner­halb des Ver­bunds. Sie er­mög­li­che eine große Brei­te an Fach­kom­pe­ten­zen und zu­gleich eine be­acht­li­che Tie­fe der Ex­per­ti­sen. Dies kom­me Kun­den und Part­nern des Ver­bunds zu Gute. "Die Di­gi­ta­li­sie­rung etwa birgt große Chan­cen, bringt aber auch noch einen ho­hen For­schungs­be­darf mit sich; etwa wenn es um die Ent­wick­lung so­ge­nann­ter pro­gram­mier­ba­rer Ma­te­ria­li­en geht oder um das Be­stre­ben nach mehr Res­sour­cenef­fi­zi­enz, um Wohl­stand und Le­bens­qua­li­tät auch für künf­ti­ge Ge­ne­ra­tio­nen zu si­chern. Wir wol­len da­bei als Ver­bund nicht nur Be­ra­ter und Dienst­leis­ter sein, son­dern auch Mo­tor die­ser Ent­wick­lun­gen."

(kb)

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