VERPACKEN-AKTUELL

Informationen aus der Verpackungsbranche

Nestlé schließt sich Projekt STOP als neuer strategischer Partner an

Initiative zum Kampf gegen Vermüllung der Meere

18. Januar 2019, von Susanna Stock

Fischerhafen in Muncar, Ost-Java, Indonesien.

Quelle: SYSTEMIQ

Die Un­ter­neh­men Bo­rea­lis und SYS­TE­MIQ ge­ben ge­mein­sam mit ih­ren Part­nern, der nor­we­gi­schen Re­gie­rung, NOVA Che­mi­cals, Bo­rou­ge und Veo­lia, den Bei­tritt von Nestlé als neu­en stra­te­gi­schen Part­ner von Pro­jekt STOP („Stop Ocean Pla­stics“) be­kannt. Pro­jekt STOP ist eine In­itia­ti­ve zur Ver­mei­dung von Mee­res­müll in Süd­ostasi­en. Nestlé ist der ers­te und welt­weit größ­te Her­stel­ler von Le­bens­mit­teln und Ge­trän­ken, der sich der In­itia­ti­ve an­schließt.

„Es ist äu­ßerst be­un­ru­hi­gend, dass das Feh­len nach­hal­ti­ger Ab­falls­ma­na­ge­ment­sys­te­me und -prak­ti­ken zur Es­ka­la­ti­on des Pro­blems der Ver­mül­lung der Mee­re bei­ge­tra­gen hat“, er­klärt Bo­rea­lis Vor­stands­vor­sit­zen­der Al­fred Stern. „Wir sind hoch­er­freut, Nestlé als neu­en stra­te­gi­schen Part­ner des STOP-Projekts be­grü­ßen zu dür­fen, und freu­en uns auf neue Part­ner und Al­li­an­zen auf un­se­rer Rei­se zum wei­te­ren Aus­bau die­ser In­itia­ti­ve.“

„Kunst­stof­f­ab­fäl­le stel­len eine wach­sen­de Be­dro­hung für Mee­res­öko­sys­te­me und die Ge­sell­schaft dar, sie sind ein Sym­ptom ei­nes li­na­ren – an­statt ei­nes kreis­lauf­ba­sier­ten – Ver­brauchs­mo­dells. STOP wur­de ent­wi­ckelt, um dies zu än­dern und zu be­wei­sen, dass Alt­plas­tik (Ver­pa­ckun­gen) ge­sam­melt und in wert­vol­le Res­sour­cen ver­wan­delt wer­den kön­nen, wäh­rend zu­gleich die Le­bens­grund­la­ge zahl­rei­cher Men­schen si­cher­ge­stellt wird“, er­klärt Mar­tin R. Stuch­tey, Grün­der und ge­schäfts­füh­ren­der Ge­sell­schaf­ter von SYS­TE­MIQ.

„Wir freu­en uns sehr, als ers­tes Le­bens­mit­tel-und Ge­trän­ke­un­ter­neh­men am Pro­jekt STOP teil­zu­neh­men. Dies ist ein wich­ti­ger Pi­lot für uns, der Teil un­se­rer Vi­si­on ei­ner ab­fall­frei­en Zu­kunft ist. Pro­jekt STOP steht mit un­se­rem En­ga­ge­ment in Ein­klang, bis 2025 100% un­se­rer Ver­pa­ckun­gen re­cy­cel­bar oder wie­der­ver­wend­bar zu ma­chen“, sagt Mag­di Ba­ta­to, Glo­bal Head of Ope­ra­ti­ons, Nestlé. In den kom­men­den Mo­na­ten wer­den wir die Er­kennt­nis­se aus die­sem Pro­jekt mit­neh­men und auch auf an­de­re Län­der und Märk­te an­wen­den, in de­nen wir uns für „pla­stic neu­tra­li­ty“ ein­set­zen.“

Das Projekt STOP

Project STOP Müllsammler in Muncar, Indonesien.

Quelle: SYSTEMIQ

Das Pro­jekt STOP wur­de im Jahr 2017 von Bo­rea­lis und SYS­TE­MIQ, ei­nem Be­ra­tungs- und In­vest­ment­un­ter­neh­men, das nach Lö­sun­gen ge­gen Sys­tem­ver­sa­gen sucht, ins Le­ben ge­ru­fen. Das Ziel des Pro­jekts be­steht dar­in, zu ver­hin­dern, dass Kunst­stof­fe in die Um­welt ge­lan­gen, in­dem Part­ner­schaf­ten mit Stadt­re­gie­run­gen ein­ge­gan­gen wer­den, um ef­fek­ti­ve Kreis­lauf­sys­te­me zu ent­wi­ckeln.

Nach ak­tu­el­len Schät­zun­gen trei­ben rund 150 Mil­lio­nen Ton­nen Kunst­stoff in un­se­ren Ozea­nen, und wei­te­re 8 Mil­lio­nen Ton­nen Kunst­stoff ge­lan­gen jähr­lich in die Mee­re. Ge­schätz­te 80 % des Mee­res­mülls kom­men vom Fest­land, wo­bei rund 50 % da­von aus nur fünf asia­ti­schen Volks­wirt­schaf­ten stam­men: aus Chi­na, In­do­ne­si­en, den Phil­ip­pi­nen, Vi­et­nam und Thai­land. Mit dem Wirt­schafts­wachs­tum in die­sen Län­dern ist auch der Kunst­stoff­ver­brauch ge­stie­gen, wäh­rend die Ent­wick­lung ef­fek­ti­ver Ma­na­ge­ment­sys­te­me für Fes­t­ab­fäl­le hin­ter­her­hinkt.

Ak­tu­el­le Schät­zun­gen zei­gen, dass nur 45-50 % al­ler Ab­fäl­le durch städ­ti­sche Ab­fall­ma­na­ge­ment­sys­te­me ge­sam­melt wer­den, wäh­rend der Rest ver­brannt oder in der Um­welt de­po­niert wird. Die­ser Ab­fall­schwund so­wie das man­gel­haf­te Ab­fall­ma­na­ge­ment tru­gen zu ei­nem Rück­gang der Pro­duk­ti­vi­tät in der Fi­sche­rei so­wie des Tou­ris­mus bei und wirk­ten sich ne­ga­tiv auf die all­ge­mei­ne Ge­sund­heit der Be­völ­ke­rung aus.

Als Re­ak­ti­on dar­auf ver­kün­de­te die Re­gie­rung In­do­ne­si­ens das ehr­gei­zi­ge Ziel, Kunst­stof­fe im in­do­ne­si­schen Ozean bis 2025 um 70 % zu sen­ken, und ver­ab­schie­de­te einen Maß­nah­men­plan ge­gen die Ver­mül­lung der Mee­re. Um die­ses Ziel zu er­rei­chen, muss die Ef­fi­zi­enz der Ab­fall­man­ge­ment­sys­te­me in Städ­ten schnells­tens vor­an­ge­trie­ben wer­den, ver­bun­den mit ent­spre­chen­den po­li­ti­schen Maß­nah­men auf Sys­te­me­be­ne, In­no­va­ti­on und der Ent­wick­lung kreis­lau­f­ori­en­tier­ter Ma­te­ria­li­en. Das Pro­jekt STOP un­ter­stützt die Um­set­zung die­ses Vor­ha­bens.

Mun­car, ein wich­ti­ger Fi­sche­rei­ha­fen in Ost-Java, der über kein ef­fek­ti­ves Ab­fall­ma­na­ge­ment­sys­tem ver­fügt und mit den Kunst­stof­f­ab­fäl­len im Ha­fen, an den Strän­den und in den Flüs­sen über­for­dert ist, wur­de als ers­ter Stand­ort für eine Städ­te­part­ner­schaft im Rah­men des STOP-Projekts aus­ge­wählt. Laut ei­ner so­zio­öko­no­mi­schen Haus­halts­er­he­bung zu den Ab­fall­ge­wohn­hei­ten der Be­völ­ke­rung, die von Su­staina­ble Was­te In­do­ne­sia (SWI) durch­ge­führt wur­de, wer­den 90 % der Haus­hal­te in Mun­car nicht durch of­fi­zi­el­le Müll­sam­mel­diens­te be­dient. Da­her ent­sor­gen rund 45 % der Ein­woh­ner Mun­cars ihre Ab­fäl­le in die Flüs­se, 20 % ver­bren­nen sie und der Rest wird am Fest­land de­po­niert oder ver­gra­ben. Auf­grund des großen In­ter­es­ses der Bran­che, das Pro­jekt STOP zu un­ter­stüt­zen, kann des­sen Ex­pan­si­on nun frü­her als ur­sprüng­lich ge­plant be­gin­nen.

Auf der „Our Ocean Con­fe­rence 2018“ in Bali, In­do­ne­si­en, ver­pflich­te­ten sich Bo­rea­lis und SYS­TE­MIQ ge­mein­sam mit ih­ren Part­nern dazu, zu­min­dest zwei wei­te­re Städ­te­part­ner­schaf­ten in In­do­ne­si­en zu in­iti­ie­ren so­wie wei­te­re 10 bis 15 Mil­lio­nen US-Dollar für tech­ni­sche Un­ter­stüt­zung, ge­mein­nüt­zi­ges En­ga­ge­ment, In­fra­struk­tur­pro­jek­te und zu­sätz­li­che Lö­sun­gen zur Ver­pa­ckungs­ver­wer­tung auf­zu­brin­gen.

Das Vor­ha­ben baut auf der er­folg­rei­chen Ent­wick­lung der ers­ten Städ­te­part­ner­schaft des STOP-Projekts in Mun­car, Ost-Java, In­do­ne­si­en, auf. Da­mit wird ver­hin­dert, dass mehr als 10.000 Ton­nen Kunst­stof­fe in den nächs­ten fünf Jah­ren in die Ozea­ne ge­lan­gen. Dar­über hin­aus wer­den neue Ar­beitsplät­ze in der Re­gi­on ge­schaf­fen und re­pro­du­zier­ba­re Lö­sun­gen und In­no­va­tio­nen für an­de­re Städ­te ge­lie­fert.

(st)

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