VERPACKEN-AKTUELL

Informationen aus der Verpackungsbranche

Plastikmüll im Meer: Jeder Zweite in Deutschland gibt sich selbst die Schuld

DVI-Bürger-Umfrage zu Verpackung, Kunststoff und Nachhaltigkeit

27. März 2019, von Dr. Klaus Bremer

DVI veröffentlicht Bürger-Umfrage zu Verpackung, Kunststoff und Nachhaltigkeit.

Quelle: dvi

Zum Start des 14. Deut­schen Ver­pa­ckungs­kon­gres­ses in Ber­lin hat das Deut­sche Ver­pa­ckungs­in­sti­tut e. V. (dvi) die Bür­ger nach ih­rer Mei­nung zu den The­men Ver­pa­ckung, Kunst­stoff und Nach­hal­tig­keit ge­fragt. Das in­ter­essan­te Er­geb­nis der re­prä­sen­ta­ti­ven tns-infratest Um­fra­ge: Fast je­der zwei­te Kon­su­ment (45,4 Pro­zent) sieht sich bei der Fra­ge nach der Ver­ant­wor­tung für den Plas­tik­müll im Meer sel­ber als Teil der Kon­sum­ge­sell­schaft in der Pflicht. Nur un­we­sent­lich we­ni­ger Ver­ant­wor­tung tra­gen nach Mei­nung der Be­völ­ke­rung die Her­stel­ler von Pro­duk­ten und Ver­pa­ckun­gen so­wie der Han­del (35,8 Pro­zent).

Auch bei der Fra­ge nach ge­eig­ne­ten Maß­nah­men zur Ver­mei­dung des Mülls ha­ben die Men­schen in Deutsch­land eine kla­re Vor­stel­lung: Für die Ver­pa­ckung wün­schen sich über 40 Pro­zent der Kon­su­men­ten eine stär­ke­re Fo­kus­sie­rung auf die wich­ti­gen Kern­auf­ga­ben Schutz und Si­cher­heit (43,7 Pro­zent). Mehr als je­der Drit­te möch­te die Ent­wick­lung al­ter­na­ti­ver Ver­pa­ckungs­ma­te­ria­li­en vor­an­trei­ben (37,5 Pro­zent). Rund ei­ner von drei Bür­gern spricht sich für ver­schärf­te ge­setz­li­che Vor­ga­ben zum Ein­satz von Re­cy­cling­ma­te­ri­al oder das Ver­bot um­welt­schäd­li­cher Ma­te­ria­li­en aus (31,3 Pro­zent). Je­der Vier­te möch­te Un­ter­neh­men för­dern, die ihre Pro­duk­te mit Mehr­weg- oder Pfand­ver­pa­ckun­gen schüt­zen (24,9 Pro­zent).

Stellungnahme des dvi

Für das dvi sind die Er­geb­nis­se der Um­fra­ge ein Ap­pell an alle Be­tei­lig­ten aus Po­li­tik, Wirt­schaft und In­dus­trie: „Wir sit­zen ge­mein­sam im sel­ben Boot“, sagt Kim Cheng, Ge­schäfts­füh­re­rin des dvi. „Den Kampf ge­gen die Um­welt­zer­stö­rung und für eine nach­hal­ti­ge Le­bens­wei­se kön­nen wir nur ge­mein­sam ge­win­nen. Wir be­grü­ßen des­halb nicht nur die re­flek­tier­te und ei­gen­ver­ant­wort­li­che Sicht der Bür­ger, wir se­hen uns vor al­lem selbst in der Ver­ant­wor­tung. Denn es sind Pro­dukt­her­stel­ler, Ver­pa­ckungs­in­dus­trie und Han­del, die ent­spre­chen­de Lö­sun­gen mög­lich ma­chen müs­sen. Vor al­lem müs­sen wir es den Men­schen leicht ma­chen. Kon­su­men­ten wol­len Lö­sun­gen, kei­ne Auf­ga­ben. Denn was die Um­fra­ge auch zeigt: Am Kon­sum selbst soll nicht ge­rüt­telt wer­den.“

Bei der Fra­ge, in wel­chen Be­rei­chen die Bür­ger einen per­sön­li­chen Bei­trag leis­ten wol­len, um ih­ren Le­bens­stil um­welt­be­wusst und nach­hal­tig zu ge­stal­ten, do­mi­nie­ren die Be­rei­che Er­näh­rung (36,9 Pro­zent) und Woh­nen (36 Pro­zent). Le­dig­lich 18 Pro­zent wür­de es leicht fal­len, beim Kon­sum nach­hal­ti­ger zu agie­ren. Nur beim Ur­laub ist die Nei­gung noch ge­rin­ger (10,6 Pro­zent).

DVI unterstreicht seine Empfehlungen an die Branche

Be­reits im ver­gan­ge­nen Jahr hat­te das dvi eine Rei­he von Emp­feh­lun­gen an Han­del, Pro­dukt- und Ver­pa­ckungs­her­stel­ler ver­öf­fent­licht. „Ak­tu­ell ver­geht kaum ein Tag, ohne dass eine neue In­itia­ti­ve aus der Bran­che be­kannt wird. Das reicht vom Ein­satz nach­hal­ti­ger Ma­te­ria­li­en und Re­cy­cling­pack­stof­fe über den Aus­bau der Wert­stoff­kreis­läu­fe bis hin zur Auf­klä­rung von Kon­su­men­ten“, so dvi-Geschäftsführerin Kim Cheng.

Zu den Emp­feh­lun­gen des dvi ge­hö­ren:

  • Verpackungshersteller müssen ihrer gestiegenen Bedeutung und Verantwortung gerecht werden. Fakten sollten objektiv aufgearbeitet und zugänglich gemacht werden. Es gibt keine Alternative dazu, sich der Verantwortung, auch im globalen Rahmen, zu stellen. Wer auf dem Weltmarkt agiert, muss auch marktgerecht und verantwortlich über Verpackungen informieren. Darüber hinaus sollte gerade im Bereich Kunststoff die Vielfalt der verwendeten Packstoffe eingeschränkt und der Fokus auf leicht recycelbare Monomateriallösungen gelegt werden. Die Innovationskraft der Branche ist hoch. Diese Fähigkeit muss sie noch stärker ausspielen.
  • Produkthersteller und Markenartikler sollten Verpackung als Teil des Produkts verstehen. In dem Maße, wie sie über das Produkt informieren, sollten sie auch über seine Verpackung transparent informieren und Verantwortung übernehmen. Eine Verpackung muss ehrlich und kritisch Auskunft geben über ihren Zweck, ihre Ökobilanz, verwendete Materialien und ihre Fähigkeit zum Recycling inklusive einer klaren Handlungsanweisung. Zentraler Punkt muss die Gestaltung der Verpackung im Sinne der Kreislaufwirtschaft sein. Lösungen, die nicht vordringlich dem Schutz und der Sicherheit des verpackten Guts gelten, sollten kritisch hinterfragt werden.
  • Der Handel muss seinen sehr direkten Zugang zu den Konsumenten viel stärker nutzen und eine aufklärende Rolle übernehmen - verbunden mit konkreten Lösungen. Die haushaltsnahe Sammlung gebrauchter Verpackungen über den gelben Sack hat den Nachteil, dass erst wieder mühsam sortiert werden muss, was vorher zusammengeworfen wurde. In diesem Zuge sollte der Handel innovative Recycling-Lösungen und Mehrwegverpackungen dort, wo sie ökologisch sinnvoll sind, auch selber vorantreiben.
  • Die Entsorger sollten sich auf einheitliche Kriterien und auf gemeinsame Labels zur Recyclingfähigkeit verständigen. Für Produkthersteller, Markeninhaber und Konsumenten müssen Kriterien und Kennzeichnungen praktikabel, berechenbar und eindeutig sein.

Die de­tail­lier­ten Er­geb­nis­se zu den Er­geb­nis­sen der Deutsch­lan­dum­fra­ge bie­tet das dvi un­ter der Adres­se www.verpackungskongress.de/dvi-umfrage2019.html

(kb)

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