Jahrespressekonferenz der Wellpappenindustrie
Wellpappenindustrie wächst, Kostendruck bleibt
Die Absatzentwicklung der VDW-Mitgliedsunternehmen steigt seit 2010 kontinuierlich an.
Quelle: VDW
Die Mitglieder des Verbandes der Wellpappen-Industrie (VDW) verzeichnen für 2018 ein Ergebnis, mit dem die Wellpappenhersteller unter dem für 2018 prognostizierten Wachstum von 3,9 Prozent liegen. „Maßgeblich für unsere Geschäftsentwicklung sind zwei Faktoren: ein solides Wachstum bei unseren Kunden aus der verpackenden Industrie sowie eine anhaltende Konsumlaune der Verbraucher“, sagt Dr. Steffen P. Würth, Vorsitzender des VDW. „Beides hat sich im Vorjahr einigermaßen zufriedenstellend entwickelt. Beispielsweise verzeichneten wichtige Abnehmergruppen unserer Branche Steigerungsraten von bis zu 4,5 Prozent, die überwiegend auf positive Wachstumsimpulse aus dem Inland zurück zu führen sind.“
In absoluten Zahlen haben die VDW-Mitglieder 2018 knapp 8 Milliarden Quadratmeter Wellpappe abgesetzt. Das waren 43 Millionen Quadratmeter und damit ebenfalls 0,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Aufgrund der gleichen Anzahl von Arbeitstagen in 2018 zu 2017, entsprechen die Veränderungsraten der absoluten Zahlen denen des arbeitstäglich bereinigten Absatzes.
Für das Jahr 2019 rechnet Würth angesichts einiger Unsicherheitsfaktoren lediglich mit einem Wachstum des Wellpappenabsatzes in Höhe von 1,0 Prozent. Zu den potentiellen Entwicklungsbremsen gehören laut Würth ein immer noch möglicher ungeordneter Brexit sowie die Ausweitung der Handelsbeschränkungen durch die USA. „Amerikanische Strafzölle von bis zu 25 Prozent träfen hierzulande vor allem die Automobilindustrie, eine der tragenden Säulen der deutschen Wirtschaft“, so Würth. „Die damit verbundenen Auswirkungen auf die Zulieferindustrien träfen auch die Wellpappenbranche.“
„Nach wie vor schwierig ist die Kostensituation in unserer Industrie. Zwar gaben die Papierrohstoffpreise im 4. Quartal des Vorjahres leicht nach. Das Preisniveau über alle Sorten hinweg lag aber immer noch um 19,3 Prozent über dem Januar 2017. Und auch die Lohn-, Energie- und Logistikkosten sind im vergangenen Jahr weiter angestiegen. Vor diesem Hintergrund scheint mir der diesjährige Tarifabschluss in Höhe von 2,8 Prozent ab erstem März mit ver.di sehr ambitioniert. Insgesamt ist die Ertragslage der Mitgliedsunternehmen daher weiterhin als angespannt zu betrachten,“ sagt Würth. Dies zeigt auch ein Blick auf die Erlöse. Im Jahresdurchschnitt stiegen diese um 7,4 Prozent auf 56,8 Cent pro Quadratmeter. Dies reicht jedoch bei weitem nicht aus, die aufgelaufenen Kostensteigerungen auch nur annähernd aufzufangen.
„Nachdem der Durchschnittserlös im Dezember, mit 56,2 Cent pro Quadratmeter vergleichsweise niedrig ausfiel, stabilisierte sich der Ertrag in den ersten Wochen dieses Jahres wieder auf 57,7 Cent. Dies entspricht einer Steigerung von 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit konnte zumindest eine weitere Verschärfung der wirtschaftlichen Situation unserer Branche aufgeschoben werden. Der alljährlich zum Jahresende auftretende Abfall des Ertrages kann auf Jahresboni für Kunden und damit auf einen saisonalen Effekt zurückgeführt werden,“ führte Würth weiter aus.
Die Ertragslage der Mitgliedsunternehmen ist Würth zufolge weiterhin angespannt, wie auch der Blick auf die Erlöse zeigt. Gegenüber 2017 stieg der durchschnittliche Erlös um 7,4 Prozent auf 56,8 Cent pro Quadratmeter. „Dies reicht jedoch bei weitem nicht aus, die aufgelaufenen Kostensteigerungen auch nur annähernd aufzufangen“, sagt Würth. „Ein Rückgang der Erlöse um 1,9 Prozent zum Jahresende kann unter anderem auf Jahresboni für Kunden und damit auf saisonale Effekte zurückgeführt werden. Entsprechend zeigt die Erlösentwicklung im Januar dieses Jahres mit einem Plus von 2,7 Prozent gegenüber Dezember 2018 eine überdurchschnittliche Steigerung. Damit konnte zumindest eine weitere Verschärfung der wirtschaftlichen Situation unserer Branche aufgeschoben werden.“
Die gestiegenen Quadratmeterpreise in Höhe von durchschnittlich 7,4 Prozent spiegeln sich auch in der Umsatzentwicklung wider. Zusammen mit der Wachstumsrate bei den abgesetzten Quadratmetern von 0,6 Prozent kommen die VDW-Mitglieder beim Umsatz auf ein Plus von 7,9 Prozent.
(st)