Circular Thinking by Illig
Diät-Empfehlungen für Thermoformanwendungen
Nachhaltige technische Lösungen für Thermoformanwendungen fanden das Interesse von etwa 250 internationalen Gästen, die sich in Heilbronn von den innovativen Ansätzen von Illig überzeugen konnten.
Quelle: Illig
Über 300 Gäste durfte Illig Maschinenbau Anfang Mai dieses Jahres zur 18. Hausmesse begrüßen. Die internationale Kundenveranstaltung legte knapp ein halbes Jahr vor der Kunststoffmesse K in Düsseldorf noch eindeutiger als zuvor den Schwerpunkt auf Nachhaltigkeitsansätze für Verpackungslösungen. Die Geschäftsführer Karl Schäuble und Dr. Heinrich Sielemann konnten zugleich über eine positive Geschäftsentwicklung des Unternehmens berichten. Das Wachstum (+ 30 % Umsatz seit 2016) wird derzeit besonders von Aufträgen aus Asien und Südamerika getragen. Die technischen Anwendungen, für die die Thermoformanlagen eingesetzt werden, entwickeln sich derzeit allerdings besser als die Nachfrage nach Verpackungsanlagen.
Die Investitionszurückhaltung bei Anlagen zur Verpackungsherstellung führen die Geschäftsführer unter anderem auf die derzeitigen Verpackungsdiskussionen rund um den Globus zurück und wünschen sich alsbald eine deutliche Versachlichung. Dass das weltweite Wachstum des Verpackungsmarktes nicht ohne Kunststoffe zu erwarten sei, verdeutlichten Schäuble und Sielemann auch mit dem Argument, dass die allgemeine Verstädterung dazu ihren Beitrag leistet. Zur Erfüllung von Hygiene-, Produktschutz- und Transportleistungen tragen Kunststoffe entscheidend bei. Zukünftig aber müssten mehr Sammel- und Recyclingsysteme geschaffen werden, um Kreisläufe zu schließen. Als Vorbild zitiert wurde dazu das PET-Flaschenrecycling, welches zeigt, dass die Wiederverwendung sortenreiner Kunststoffe sehr gut funktioniert.
Dem überdimensionierten Einsatz von Kunststoffen setzt Illig verschiedene Ansätze entgegen, darunter die IML-T-Technologie, die eine deutliche Einsparung von Kunststoffen erlaubt.
Quelle: Illig
„Aus unserer Sicht ist daher dem weltweiten Aufbau einer Kreislaufwirtschaft erste Priorität einzuräumen. Das setzt recyclingfähige Verpackungen und die Verwendung von Rezyklaten in der Verpackungsindustrie voraus,“ so Karl Schäuble. Das Engagement der Nahrungsmittelhersteller und des Handels sollte den weltweiten Aufbau von Recyclingsystemen für Verpackungen beschleunigen.
Welche Beiträge Illig leisten will, wurde unter den Stichworten „Pactivity®“, „IML-T®-Technologie“ und „Digitalisierung im Thermoformen“ zusammengefasst. Die Verpackungsentwicklung Pactivity® beschäftigt sich seit längerem mit dem Kreislaufgedanken in der Verpackungsindustrie und erweitert die Aspekte des Recyclings stetig. Optimierungen an Verpackungen dienen vorrangig dem reduzierten Rohstoffeinsatz sowie recyclinggerechten Ausführungen. Thermogeformte Verpackungen sind dünnwandig, ressourcenschonend und wirtschaftlich herstellbar. Zudem können neben klassischen Kunststoffen auch alternative und neue Materialien im Thermoformen technisch problemlos eingesetzt werden. Als Beispiel wurden biobasierte und biologisch abbaubare Kunststoffe, Rezyklate sowie Materialkombinationen genannt, die zu qualitativ hochwertigen, wiederverwendbaren Formteilen verarbeitet werden können.
Die Geschäftsführer Karl Schäuble (rechts) und Dr. Heinrich Sielemann (links)erläuterten Pressevertretern die Strategien für die kommenden Monate.
Quelle: Illig
„In Verbindung mit der Dekorationslösung IML-T® -Technologie sind zahlreiche neue Verpackungsvarianten entstanden. Hierzu gehören auch die Möglichkeiten zur Herstellung von Vollkartonblistern auf unseren Verpackungsanlagen,“ sagte Karl Schäuble. Pactivity® schließt auch ein, das Illig für die jeweilige Verpackung das optimale Produktionssystem konfiguriert oder neu entwickelt. In diesem Entwicklungsprozess erhalten die Werkzeugsysteme in den Anlagen eine zunehmende Bedeutung. Illig-Produktionssysteme zeichnen sich durch eine hohe Verfügbarkeit aus und verfügen über viele Möglichkeiten der Prozessüberwachung und -regelung. Zahlreiche Parameter der Werkzeugsysteme können die Ausbringung des Gesamtsystems zusätzlich steigern. Illig hat daraus ein durchgängiges Werkzeugkonzept abgeleitet. „Damit werden wir die Werkzeugsysteme, die in der Regel aus mehreren Werkzeugen bestehen, konsequent entwickeln. Ein weiterer Schritt zur Umsetzung der Digitalisierung im Thermoformen hin zu Industrie 4.0,“ ergänzte Karl Schäuble.
Vorgestellt wurde auf der Hausmesse unter anderem die jüngste Weiterentwicklung innerhalb der IML-T®-Technologie: Mit der Kunststoff-Karton-Verbundpackung IML-T®-Cardboard setzt Illig auf ein leichtes Trennen zwischen Kunststoff und Karton durch den Verbraucher, der damit zu einem besseren Recycling beitragen kann.
Mit Blick auf die kommende K-Messe im Oktober kündigte Illig die Vorstellung der ersten Thermoformmaschine der 4. Generation an, die hinsichtlich Produktivität und Reproduzierbarkeit des Thermoformprozesses neue Maßstäbe setzen soll. Eine weitere Maschinenneuentwicklung wird die IML-T®-Dekoration thermogeformter Deckel sein.
(st)