VERPACKEN-AKTUELL

Informationen aus der Verpackungsbranche

Serviceoffensive für Zukunftsfähigkeit

Effizienz und hoher qualitativer Output in der Faltschachtel- und Wellpappenverarbeitung

04. Juni 2019, von Susanna Stock

Die Resonanz auf die Einladung zu den EXPERTENTAGEN 2019 von Bobst Meerbusch stellte alle bisherigen Kundenveranstaltungen des Unternehmens in den Schatten: In den drei Tagen vom 3. bis 5. April 2019 reisten insgesamt annähernd 250 Personen aus Deutschland und anderen europäischen Ländern in das Competence Center in Meerbusch an.

Quelle: Bobst Meerbusch

Bei den diesjährigen „Expertentagen“ im April von Bobst Meerbusch standen die Maschinen der Master-Klasse von Bobst im Mittelpunkt. Erstmals präsentierte Bobst Meerbusch in seinem Competence Center auf einen Schlag vier der leistungsstärksten Produktionsanlagen im Live-Betrieb. Inhaltlich deckte die Veranstaltung gleichzeitig die Herstellung von Verpackungen aus Faltschachtelkartons und aus Wellpappe ab. So zeigte die weltweit zweitgrößte Vertriebs- und Service-Gesellschaft von Bobst für beide Märkte je zwei High-End-Maschinen: für die Faltschachtelproduktion eine Flachbettstanze Mastercut 106 PER und eine Faltschachtel-Klebemaschine Masterfold 75, für Wellpappenverarbeiter eine Flachbettstanze Mastercut 1.7 und eine Faltschachtel-Klebemaschine Masterfold 230. Die begleitenden kurzen Vorträge fokussierten sich auf jüngste Innovationen des Unternehmens, dabei lag der Schwerpunkt auf innovativen Service-Dienstleistungen.

Einschließlich Kunden aus mehreren europäischen Ländern und der Mitarbeiter der beteiligten Partnerunternehmen Baumer hhs, BOXPLAN, Deutsche Leasing, Hesse Stanzwerkzeuge und Lantech zählte die Veranstaltung knapp 250 Besucher.

Der Fokus lag auf Produktivität und Effizienz

Die Live-Demonstrationen an den vier Maschinen der Master-Klasse von Bobst wurden mit einer Kamera aufgenommen und auf große Monitore übertragen, die mit einem Kran von Maschine zu Maschine gefahren wurden. So entgingen den Besuchern keine Details.

Quelle: Bobst Meerbusch

Neben konstanter Qualität in der Verpackungsproduktion zogen sich die Themen Produktivität und Effizienz wie ein roter Faden durch die Veranstaltung. Während der Live-Vorführungen wurden die vier Produktionsmaschinen bis an ihre Leistungsgrenzen hochgefahren. Darüber hinaus wurde an der Mastercut 106 PER und an der Masterfold 75 anhand von Auftragswechseln demonstriert, wie schnell sich heute sowohl die Flachbettstanzen als auch die Faltschachtel-Klebemaschinen von Bobst umrüsten lassen.

So stellte ein Maschinenführer die Mastercut 106 PER von der Produktion einer größeren Cerealien-Verpackung mit zwei Nutzen auf das Stanzen von Zuschnitten einer kleineren Automatenverpackung mit 16 Nutzen um. Bei der nach lediglich neun Minuten abgeschlossenen Umrüstung wurden unter anderem die Stanz-/Rill-Werkzeuge ausgetauscht, wobei für die Automatenverpackung wiederverwertbare Pertinax-Matrizen zum Einsatz kamen. Bei der Masterfold 75 wurde der Auftragswechsel anhand der gleichen Verpackungen gezeigt. Dabei rüsteten ein Maschinenführer und ein Helfer die gesamte Faltschachtel-Klebemaschine in nur zehn Minuten um.

Auf dem Weg zu Industrie 4.0

Die Besucher konnten sich hautnah mit etlichen Innovationen wie beispielsweise dem digitalen Kontrolltisch beschäftigen.

Quelle: Bobst Meerbusch

Die Vorträge unterstrichen die zunehmende Bedeutung der innovativen Service-Dienstleistungen. Bernd Andree, Service-Experte bei Bobst Meerbusch, stellte zum Beispiel das interaktive Portal MyBobst vor, das Kunden modernstes E-Procurement in der Ersatzteilbeschaffung erlaubt. „MyBobst bietet Ihnen in einem passwortgeschützten Bereich eine vollständige Sicht auf alle Ihre bisherigen Bestellvorgänge und auf alle Maschinen, die Sie von BOBST einsetzen. Sie können auf den gesamten Ersatzteilkatalog für diese Maschinen zugreifen und sehen sowohl die Verfügbarkeit als auch die Preise der gewünschten Ersatzteile. Ihre Aufträge haben sie mit wenigen Mausklicks generiert“, nannte Andree zentrale Vorteile von MyBobst für Kunden. Inzwischen gehen bei Bobst Meerbusch mehr als 30 % aller Ersatzteilbestellungen über das Portal ein. Ab 500 Euro Auftragswert liefert das Unternehmen Ersatzteile frei Haus, sofern die Kunden diese im Standardversand bestellen.

„Letztlich sind wir alle auf dem Weg zu Industrie 4.0, also zur Digitalisierung und Vernetzung der Produktionsprozesse in der Verpackungsherstellung“, bereitete Manfred Bauer, bei Bobst für die Connected Services verantwortlich, den Boden für seine nachfolgende Präsentation. „Sie haben gerade gesehen, wie wir mit MyBobst die Ersatzteilbestellung automatisieren. In den nächsten Minuten werfen wir einen kurzen Blick auf die Datenschnittstellen und Applikationen unserer Connected Services, mit denen wir Ihre Maschinen- und Prozessdaten intelligent interpretieren können, um Ihre Prozesse zu optimieren.“ Anhand einiger konkreter, aber anonymisierter Beispiele aus der Praxis zeigte der Internet-of-Things-Experte (IoT) auf, wie Verpackungshersteller mit den Connected Services auf zentrale Maschinenparameter wie unter anderem Verfügbarkeit, Produktionsgeschwindigkeit und produzierte Qualität einwirken können. Bauer: „Unsere Connected Services helfen Ihren Mitarbeitern, die Daten, die Ihre Maschinen zur Verfügung stellen, gezielt zu analysieren und zu bewerten. So können Sie die Ergebnisse in Ihrer Produktion Schritt für Schritt verbessern und Schwankungen zum Beispiel zwischen verschiedenen Schichten vermeiden.“

Globaler Optimierungsansatz

Manfred Wöhning stellte neue Schulungen vor, die Bobst Meerbusch gemeinsam mit Kunden entwickelt hat, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Der bisherige Leiter sowohl des Competence Centers als auch des technischen Außendienstes von Bobst Meerbusch mit inzwischen mehr als 40 Mitarbeitern gibt letztere Funktion an Andreas Klein ab und fokussiert sich künftig voll und ganz auf die Schulungen des Unternehmens sowie die Prozessoptimierungen bei Kunden. „Nach den „Expertentagen“ werden die vier Maschinen der Master-Klasse wieder abgebaut und an Kunden geliefert. Sie weichen Maschinen der mittleren Technikklasse von Bobst, bei denen noch etwas mehr Handarbeit gefragt ist – und die deshalb die idealen Schulungsmaschinen sind“, kündigte Wöhning an. Das neue, modular aufgebaute Schulungsprogramm reicht von dreitägigen Management-Schulungen über fünftägige Aufbautrainings für erfahrene Maschinenführer bis hin zu 20-tägigen Schulungen für Quereinsteiger. Die Schulungen ermöglichen es Verpackungsherstellern, die Produktivität und Flexibilität ihrer Produktionsanlagen des Bobst-Geschäftsbereichs Sheet-fed konsequenter auszuschöpfen

Schließlich unterstrich Alexander Renner die Bedeutung des Stanzformenbaus für die Produktivität und Qualität im Stanzprozess. „Wir bringen unser seit mehr als 100 Jahren zusammengetragenes Praxis-Know-how in den Stanzformenbau ein“, stellte Renner fest und forderte die Besucher auf, die Erfahrungen rund um den Bau von Werkzeugen für das Stanzen, Ausbrechen und Nutzentrennen abzurufen. Mit dem Hybrid Setter zeigte Bobst Meerbusch ein effizientes Werkzeug für den automatisierten Werkzeugbau für den Stanzprozess.

(st)

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