Vermüllung vermeiden, statt fürs Aufräumen zahlen
IK begleitet Diskussion um Kunststoffverpackungen
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Verstärkte Kreislaufführung, der Einsatz von Rezyklaten, das Schonen von Ressourcen und die Aufklärung der Verbraucher sind einige Themen der Kunststoffverpackungsindustrie, die durch die Diskussion über das Verbot von Plastiktüten und darüber hinaus die Beteiligung von Herstellern an den Kosten für die Müllbeseitigung im öffentlichen Raum der Städte und Gemeinden wieder öffentlicher Aufmerksamkeit bedürfen.
So erklärt Mara Hancker, Sprecherin der Industrievereinigung Kunststoffverpackungen (IK): „Die Hersteller sind nicht Verursacher des Litterings. Und für die Entsorgung und das Recycling der Verpackungsabfälle werden bereits Lizenzentgelte durch die Inverkehrbringer an die Dualen Systeme gezahlt.“
Dass die Kommunen um finanzielle Hilfe bei der Abfallbeseitigung bitten, sei nachvollziehbar, aber die Hersteller von Kunststoffverpackungen sind der falsche Adressat. Es müsse darum gehen, das Littering zu vermeiden, also das achtlose Wegwerfen stärker zu ächten und zu sanktionieren, für ausreichende Infrastruktur für die Müllbeseitigung zu sorgen und auch die Verbraucher besser aufzuklären über die Folgen ihres Konsums.
„Abfälle sind schließlich Wertstoffe und nicht etwas, das ich achtlos fallenlasse, weil jemand anderes es für mich entsorgt. Anders gesagt: Meine Kinder werden nie lernen, ihr Zimmer aufzuräumen, wenn die Spielwarenhersteller Geld dafür zahlen, das jemand anderes das für sie übernimmt“, so Mara Hancker.
„Wenn es jedoch um gemeinsame Maßnahmen zur Bekämpfung des Litterings geht, bei denen alle Akteure der Wertschöpfung ihren Beitrag leisten, und zwar dort, wo sie an den eigenen Stellschrauben drehen können, dann sind auch wir mit an Bord. Ähnliche Allianzen gibt es ja bereits auf nationaler und internationaler Ebene.“
Die Kunststoffverpackungsindustrie an Entsorgungskosten zu beteiligen, trage nicht zur Müllvermeidung schreibt der Deutschlandfunk zu einem Interview mit der IK. Laut IK solle die Branche an der Diskussion beteiligt werden, denn sie habe schon viele Ideen zur Müllvermeidung. Eine lautet, das Lebensende der Verpackung stärker in den Fokus zu rücken.
Kunststoffverpackungen leisten während ihres Gebrauchs einen wichtigen Beitrag zum nachhaltigen Konsum und Klimaschutz. Dass die Mengen zunehmen, hat verschiedene Gründe: zunehmende Single- und Senioren-Haushalte, Convenience Food/To Go Konsum, Online-Bestellungen, Wirtschaftslage/Konsumfreude.
Insgesamt begrüßt die IK, dass das die Diskussion über das geplante Verbot von Plastiktüten von Bundesumweltministerin Schulze sowie der Vorschlag der Kostenbeteiligung an der Müllbeseitigung, wie auch die berechtigten, kritischen Anmerkungen von Verbänden und anderen Organisation erfreulicherweise eine ausbalancierte, differenzierte und sehr breite Medienberichterstattung gefunden haben.
(kb)