Papiersäcke für Chemikalien
Recycling von Papiersäcken für Stoffkreislauf
Insbesondere für Chemikalien können Papiersäcke eine stabile und recyclingfähige Verpackungslösung darstellen.
Quelle: Gemeinschaft Papiersackindustrie e. V.
Etwa 20.000 Tonnen Kraftpapiersäcke werden jährlich im REPASACK- System in Deutschland recycelt. Ein Drittel davon sind Papiersäcke für chemische Stoffe. Das Unternehmen sortiert und reinigt die Säcke und verarbeitet sie anschließend zu Sekundärrohstoff, der in anderen Papierprodukten zum Einsatz kommt.
REPASACK wurde vor mehr als 25 Jahren von der GemPSI sowie von in- und ausländischen Sackpapierherstellern entwickelt. „Zum einen wollten wir es Herstellern, Händlern und Abfüllern erleichtern, ihre gesetzlichen Rücknahme- und Verwertungspflichten im Sinne der Verpackungsverordnung zu erfüllen“, erklärt GemPSI-Vorsitzender Alfred Rockenfeller. „Zum anderen wollten wir den Stoffstrom der Kraftpapiersäcke bündeln, um sicherzustellen, dass die wertvollen, langen Kraftpapierfasern sortenrein wiederaufbereitet und nicht mit anderen, minderwertigeren Papierfasern recycelt werden. Das hat den Vorteil, dass wir einen hochwertigen Sekundärrohstoff erhalten, der als Ersatz für den Primärrohstoff anteilig in anderen Kraftpapierprodukten wie zum Beispiel Tragetaschen eingesetzt werden kann.“
REPASACK recycelt jährlich 20.000 Tonnen Kraftpapiersäcke aus Industrie und Gewerbe – das entspricht circa 100 Millionen Stück. Rund 33 Millionen davon sind Papiersäcke für Chemikalien.
Getrennte Sammlung ermöglicht Recycling
Für die Entsorgung von Füllgutresten werden die gebrauchten Papiersäcke getrennt nach drei definierten Füllgutgruppen verarbeitet: Baustoffe, Nahrungs- und Futtermittel, sowie chemische Erzeugnisse. Papiersäcke für Gefahrstoffe sowie Säcke mit stark färbenden Restinhalten wie z.B. Pigmente werden bereits am Ort der Sammlung separiert, um eine Verunreinigung des späteren Sekundärrohstoffs zu verhindern. Ebenso werden mit Kunststoff oder Aluminium laminierte Papiersäcke vom werkstofflichen Recycling ausgeschlossen. Auch für Papiersäcke gilt: je höher die Sortenreinheit, desto besser die Recyclingfähigkeit.
„Das Recycling von Papiersäcken leistet einen Beitrag zum Klimaschutz, denn es werden CO2 und andere Klimagase eingespart“, erklärt Dr.-Ing. Markus Hiebel, Abteilungsleiter Nachhaltigkeits- und Ressourcenmanagement im Fraunhofer-Institut UMSICHT. „Zu diesem Ergebnis sind wir in einer Studie für REPASACK gekommen, bei der wir die Umwelteffekte des Recyclings mit der Primärproduktion von Kraftpapiersäcken aus Frischfasern verglichen haben.“
Laut dieser Untersuchung werden umgerechnet durchschnittlich 220 kg Klimagase beim Recycling von einer Tonne Kraftpapiersäcken eingespart. Bezogen auf die Menge der jährlich recycelten Chemikaliensäcke im REPASACK-System ergibt sich ein Absolutbetrag von 1.467 Tonnen (Stand 2019).
(kb)