Recycling heterogener Kunststofffraktionen
Südpack investiert in gemeinsames Projekt mit Recenso
Das von Recenso entwickelte Verfahren zur Direktverölung verspricht hohe CO2-Einsparungen beim Kunststoffrecycling.
Quelle: Recenso
Die Folienspezialisten von Südpack setzen sich für die Etablierung des chemischen Recyclings als ergänzende Technologie zum mechanischen Recycling ein, das sich bisher nicht für die Verarbeitung komplexer Verbundfolien der Verpackungsindustrie eignet. Die Kooperation mit Recenso, einem Spezialisten für die Realisierung von Systemen zur Rohstoffrückgewinnung, ist nun ein erster Schritt des Folien-Herstellers in Richtung einer effizienten Kreislaufwirtschaft im Markt.
Die Ingenieure der Recenso haben ein Verfahren entwickelt, mit dem sich auch gemischte Kunststofffraktionen in flüssige und universell verwendbare Kohlenwasserstoffgemische umwandeln lassen, die dann der Chemischen Industrie wieder als Rohstoff zur Herstellung hochwertiger Kunststoffe zur Verfügung gestellt werden können. Die innovativen Anlagen zur Direktverölung arbeiten nach dem CARBOLIQ-Verfahren und sind weltweit einzigartig. Eine Pilotanalage im industriellen Maßstab wurde am Standort des Entsorgungszentrums Ennigerloh realisiert.
„Die Ausführung entspricht den internationalen Standards für verfahrenstechnische Anlagen und dient der Erprobung und Weiterentwicklung des chemischen Recyclings in Deutschland“, erklärt Christian Haupts, Geschäftsführer der in Remscheid ansässigen Recenso GmbH.
Die jüngst besiegelte Kooperation der beiden Technologieführer Südpack und Recenso verfolgt nun das Ziel, in industriellem Maßstab produktionsbedingte Wertstoffe in hochwertiges Pyrolyse-Öl umzuwandeln. Das produzierte Pyrolyse-Öl wird der Kunststoffindustrie als Rohstoff für die Herstellung hochwertiger Granulate in Neuware-Qualität zur Verfügung gestellt. Ziel ist es, dieses für die Herstellung von Produktverpackungen in Branchen mit hohen Qualitäts- und Hygieneanforderungen wie der Lebensmittel- und Medizingüterindustrie einzusetzen werden.
Dirk Hardow, der seitens Südpack für die Kooperation verantwortlich zeichnet, bewertet die Investition in das innovative Projekt „als ersten wegweisenden Schritt, um als Hersteller hoch-performanter Verbundmaterialien maßgeblich zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft in der Kunststoffverpackungsindustrie beizutragen. Denn das chemische Recycling ermöglicht es, die anspruchsvollen Recyclingquoten der EU-Kunststoffstrategie und des Deutschen Verpackungsgesetzes zu erfüllen – und somit unsere Kunden bei der Erfüllung der aktuellen wie künftigen Marktanforderungen zu unterstützen.“
Kunststoffprodukte aus chemisch recyceltem Material lassen sich nach dem Gebrauch erneut recyceln. Je öfter also chemisches Recycling (mit bereits chemisch recyceltem Material) betrieben wird, umso mehr CO2 wird eingespart, das sonst bei der Raffination von Erdöl als Ressource und der Verbrennung der Kunststoffe nach dem Gebrauch entsteht. Nicht zuletzt dadurch leistet das Chemische Recycling Beiträge insbesondere in der Verpackungsindustrie zum Schließen von Kreisläufen und zur Reduzierung von Treibhausgasen.
(st)