Wellpappenindustrie
Stabiler Absatz bei steigendem Kostendruck
Für 2021 rechnet der Verband der Wellpappen-Industrie (VDW) mit einem Wachstum von etwa 1,0 %. Laut Prognose von VDW-Geschäftsführer Dr. Oliver Wolfrum wird der Wellpappenabsatz in den ersten drei Monaten des kommenden Jahres um etwa 0,5 % wachsen und im zweiten Quartal sogar um 1,9 %. In der zweiten Jahreshälfte kalkuliert der Verband mit einem leichten Absatzrückgang von 0,5 im dritten und 0,9 % im vierten Quartal.
Im Jahr 2020 erzielten die VDW-Mitglieder bislang einen im Vergleich zum Vorjahr stabilen Absatz. „Bis einschließlich Oktober dieses Jahres haben die Unternehmen 6,7 Milliarden Quadratmeter Wellpappe abgesetzt, das sind rund 40 Millionen Quadratmeter mehr als im gleichen Zeitraum 2019.“
„Die Zahlen der E-Commerce-Branche zeigen, dass sich während der ersten Pandemie-Welle im Frühjahr der Umsatz mit Gütern des täglichen Bedarfs zeitweise verdreifacht hat“, sagt Wolfrum. „Wir rechnen damit, dass sich das im derzeitigen Lockdown wiederholt und dadurch die Nachfrage nach Versandverpackungen aus Wellpappe steigt.“ Für das gesamte Jahr 2020 rechnet Wolfrum mit einem Wachstum des Wellpappenabsatzes um 0,6 %.
Die Absatzentwicklung dieses Jahres zeigt ein klares Plus in der Menge – bei rückläufigen Erlössen.
Quelle: VDW
Dagegen verschärft sich die Ertragslage der Wellpappenhersteller in diesem Jahr zusehends. „Die durchschnittlichen Erlöse pro Quadratmeter liegen bis einschließlich Oktober um 6,2 % unter denen von 2019“, sagt Wolfrum. „Die Tendenz zeigt weiter nach unten. Da gleichzeitig die Preise für den wichtigsten Rohstoff Papier nach Rückgängen im Sommer seit September wieder ansteigen und wir mit zusätzlichen Kostensteigerungen in anderen relevanten Bereichen von durchschnittlich 2,5 % rechnen, stehen unsere Mitglieder unter erheblichem wirtschaftlichem Druck.“
„Nach ersten Erhöhungen um 50 Euro pro Tonne sind, aktuellen Medienberichten zufolge, weitere Preiserhöhungen von bis zu 50 Euro pro Tonne für Frischfaserpapiere sowie von 20 Euro pro Tonne für Rohpapiere auf Altpapierbasis angekündigt. In anderen relevanten Bereichen wie Personal, Fracht und Logistik rechnet unsere Industrie für das Gesamtjahr 2020 mit Kostensteigerungen von durchschnittlich 2,5 %", so Wolfrum. „Damit steht unsere Branche, unabhängig von den zusätzlichen Belastungen im Zusammenhang mit der Coronapandemie, weiterhin vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen.“
(st)