VERPACKEN-AKTUELL

Informationen aus der Verpackungsbranche

Räumliche Trennung der Produktionsteams

Neues Werk: beschleunigte Teil-Inbetriebnahme von HERMA

06. Mai 2020, von Dr. Klaus Bremer

Mit dem neuen Werk steigert HERMA die jährliche Haftmaterial-Kapazität um 50 Prozent auf 1,2 Milliarden Quadratmeter. Als Fläche entspricht das ungefähr der Ausdehnung von Berlin und Potsdam zusammen.

Quelle: Herma GmbH

Ob­wohl noch nicht kom­plett in Be­trieb ge­nom­men, setzt HER­MA be­reits teil­wei­se das neue Be­schich­tungs­werk für Eti­ket­ten-Haftmaterial ein. Die 90-Millionen-Euro-Investition in Fil­der­stadt er­laubt es dem Un­ter­neh­men schon zum jet­zi­gen Zeit­punkt, un­ter­schied­li­che Pro­duk­ti­ons­teams räum­lich bes­ser von­ein­an­der zu tren­nen, zu­mal der ge­stei­ger­te Au­to­ma­ti­sie­rungs­grad des neu­en Werks mensch­li­che In­ter­ak­tio­nen zu­sätz­lich re­du­ziert.

„Wir ha­ben Schlüs­sel­kom­po­nen­ten im neu­en Werk Schritt für Schritt an­lau­fen las­sen“, er­läu­tern die bei­den HER­MA Ge­schäfts­füh­rer Sven Schnel­ler und Dr. Tho­mas Baum­gärt­ner, letz­te­rer ver­ant­wort­lich für den Be­reich Haft­ma­te­ri­al. „So konn­ten wir schon sehr früh­zei­tig zu Be­ginn der Co­ro­na-Pandemie Pro­duk­ti­ons­auf­trä­ge auf die Wer­ke ver­tei­len und da­mit un­se­re Mit­ar­bei­ter schüt­zen. Au­ßer­dem be­trei­ben wir auf die­se Wei­se im Grun­de jetzt schon zwei kom­plet­te, ei­gen­stän­di­ge Wer­ke. Das heißt: Wir ha­ben red­un­dan­te Sys­te­me und blei­ben da­mit lie­fer­fä­hig, selbst wenn die Pro­duk­ti­on in ei­nem der bei­den Wer­ke ru­hen müss­te.“

Ein wei­te­rer Vor­teil: Das neue Werk ist in der Lage, Pro­duk­ti­onss­pit­zen ab­zu­fe­dern. Sie re­sul­tie­ren der­zeit oft­mals aus ei­ner er­höh­ten Nach­fra­ge nach Haft­ma­te­ri­al für Ver­san­de­ti­ket­ten bzw. für Kenn­zeich­nungs­eti­ket­ten von Arz­nei- und Des­in­fek­ti­ons­mit­teln so­wie an­de­ren me­di­zi­ni­schen Pro­duk­ten.

„Wir haben Schlüsselkomponenten im neuen Werk Schritt für Schritt anlaufen lassen. So konnten wir schon sehr frühzeitig Produktionsaufträge auf die Werke verteilen“: die HERMA Geschäftsführer Sven Schneller (links) und Dr. Thomas Baumgärtner.

Quelle: Herma GmbH

Die bei­den HER­MA Ge­schäfts­füh­rer ge­hen da­von aus, das neue Werk im Som­mer in Gän­ze in Be­trieb zu neh­men. Mit dem so­ge­nann­ten Werk 2 stei­gert HER­MA sei­ne jähr­li­che Haft­ma­te­ri­al-Kapazität um 50 Pro­zent auf 1,2 Mil­li­ar­den Qua­drat­me­ter. Als Flä­che ent­spricht das un­ge­fähr der Aus­deh­nung von Ber­lin und Pots­dam zu­sam­men. Vor al­lem aber ma­chen sei­ne tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten die Bahn frei für in­no­va­ti­ve Haft­ma­te­ria­li­en. So zum Bei­spiel für Ver­san­de­ti­ket­ten, die ohne Trä­ger­ma­te­ri­al aus­kom­men, oder für Fo­li­e­ne­ti­ket­ten, die bis zu 100 Pro­zent aus wie­der­auf­be­rei­te­ten Roh­stof­fen be­ste­hen.

Mit sei­nen fah­rer­lo­sen Trans­port­fahr­zeu­gen, mo­d­erns­ten Pack­ro­bo­tern und ei­nem weg­wei­sen­den Ener­gie­kon­zept ist das neue Be­schich­tungs­werk ener­ge­tisch sehr ef­fi­zi­ent. Ge­ra­de das res­sour­cen­scho­nen­de Ener­gie­kon­zept sei mit­tel­fris­tig ein großer Wett­be­werbs­vor­teil. „HER­MA kann im neu­en Werk mit ei­ner spe­zi­el­len Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung den Pri­mär­ener­gie­ver­brauch dras­tisch re­du­zie­ren. Das ist zwar tech­nisch sehr an­spruchs­voll und hat uns et­was mehr Bau­zeit ge­kos­tet“, sagt Dr. Baum­gärt­ner. „Aber da­durch sind wir in der Lage, bis zu ei­nem Vier­tel un­se­res Strom­bedarfs selbst zu er­zeu­gen. Au­ßer­dem nut­zen wir die bei der Stromer­zeu­gung an­fal­len­de Wär­me im Win­ter zum Hei­zen, im Som­mer er­zeu­gen wir mit die­ser Wär­me so­gar sehr ef­fi­zi­ent Käl­te.“

Da HER­MA aus­schließ­lich in Deutsch­land fer­tigt, sei­en au­ßer­dem hoch­au­to­ma­ti­sier­te Fer­ti­gungs- und Lo­gis­tik­pro­zes­se es­sen­zi­ell. Die bis zu zwei Me­ter brei­ten und mit­un­ter fast fünf Ton­nen schwe­ren Rol­len aus Pa­pier, Fo­lie oder fer­tig be­schich­te­tem Haft­ma­te­ri­al bei­spiels­wei­se fah­ren völ­lig au­to­nom durch das neue Werk.

Sind im be­ste­hen­den Be­schich­tungs­werk noch aus­schließ­lich li­nea­re Ver­pa­ckungs­an­la­gen tä­tig, die sich einen Auf­trag nach dem an­de­ren vor­neh­men, so wi­ckeln im neu­en Werk 2 Ro­bo­ter nun je­weils fünf Auf­trä­ge gleich­zei­tig ab. „Das macht uns noch deut­lich fle­xibler und schnel­ler“, be­tont Dr. Baum­gärt­ner. Bei Be­darf kann HER­MA so­gar noch einen drit­ten Ro­bo­ter in­stal­lie­ren mit wei­te­ren fünf Pack­plät­zen. Auch Ge­schäfts­füh­rer Sven Schnel­ler blickt des­halb be­reits nach vor­ne: „Wir kön­nen mit dem Werk 2 das wei­te­re HER­MA Wachs­tum in den nächs­ten acht, neun Jah­ren zu­ver­läs­sig ab­si­chern. Und für wei­te­re Aus­bau­stu­fen bie­tet das neue Are­al noch viel­fäl­ti­ge Mög­lich­kei­ten.“

Die HER­MA GmbH mit Haupt­sitz in Fil­der­stadt ist ein füh­ren­der eu­ro­päi­scher Spe­zia­list für Selbst­kle­be­tech­nik. Die Un­ter­neh­mens­grup­pe er­ziel­te im Ge­schäfts­jahr 2019 in drei Ge­schäfts­be­rei­chen mit 1.097 Mit­ar­bei­tern einen Um­satz von rund 364,4 Mio. €.

(kb)

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