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Verhaltene Absatzprognose

Aluminiumindustrie rechnet mit spürbarer Konjunkturdelle in 2020

11. September 2020, von Susanna Stock

Produktionsdaten der deutschen Aluminiumindustrie für 2019 und 2020. Die Daten sind teilweise vorläufig.

Quelle: GDA und Statistisches Bundesamt

Die deut­sche Alu­mi­ni­u­m­in­dus­trie hat im ers­ten Halb­jahr einen er­heb­li­chen Kon­junk­tur­ein­bruch zu ver­kraf­ten, wie der Ge­samt­ver­band der Alu­mi­ni­u­m­in­dus­trie e. V. (GDA) er­läu­tert. Die Er­zeu­gung von Roh­me­tall sank um mehr als 14%, die Wei­ter­ver­ar­bei­tung und die Halb­zeug­pro­duk­ti­on je­weils mehr als 5 %. „Die Co­ro­na­kri­se hat tie­fe Lö­cher in die Bi­lanz des ers­ten Halb­jah­res ge­ris­sen. Die im­men­sen Aus­wir­kun­gen und die Wucht der Co­ro­na Pan­de­mie zeigt un­se­re Ad-hoc-Mitgliederumfrage, die wir zum Ende des zwei­ten Quar­tals 2020 durch­führ­ten. Mit ei­nem An­teil von 92% ist der Auf­trags­man­gel die be­deu­tends­te Pro­duk­ti­ons­be­hin­de­rung. Die­ser Ein­bruch macht sich na­tür­lich auch in un­se­ren Ab­ruf- und Pro­duk­ti­ons­zah­len be­merk­bar“, er­klär­te GDA-Geschäftsführer Ma­ri­us Baa­der. Vie­le Kun­den­bran­chen, vor al­lem die Luft­fahrt und die Au­to­mo­bil­in­dus­trie, ver­buch­ten star­ke Um­satzein­brü­che. Vie­le Mit­glieds­un­ter­neh­men muss­ten ihre Fer­ti­gung rasch re­du­zie­ren oder tem­po­rär ganz ein­stel­len. Ma­ri­us Baa­der wei­ter: „Die Bun­des­re­gie­rung hat sehr schnell Hilfs­pa­ke­te für die Un­ter­neh­men ge­schnürt. Die Re­ak­ti­ons­ge­schwin­dig­keit hat den Un­ter­neh­men zu Be­ginn der Kri­se sehr ge­hol­fen.“ In der Alu­mi­ni­u­m­in­dus­trie ist der Be­reich Ro­ha­lu­mi­ni­um vom Kon­junk­tur­ein­bruch am deut­lichs­ten be­trof­fen. Über 14 % Rück­gang im ers­ten Halb­jahr muss­ten die Pro­du­zen­ten ver­kraf­ten. Die Re­cy­cling­un­ter­neh­men hat­ten am meis­ten zu lei­den, de­ren Pro­duk­te vor­nehm­lich beim Alu­mi­ni­um­form­guss ein­ge­setzt wer­den und da­mit zu 90 % an der Ent­wick­lung der Au­to­mo­bil­in­dus­trie hän­gen. Mit den Werks­schlie­ßun­gen der OEM im zwei­ten Quar­tal ist auch hier die Pro­duk­ti­on größ­ten­teils zum Er­lie­gen ge­kom­men. Ins­ge­samt be­trägt der Rück­gang im ers­ten Halb­jahr knapp 30 %.

Die Her­stel­ler von Alu­mi­ni­um­halb­zeug muss­ten ihre Pro­duk­ti­on um fünf Pro­zent ein­schrän­ken. Die vo­lu­men­mä­ßig do­mi­nie­ren­den Pro­dukt­be­rei­che – Walz­pro­duk­te und Strang­press­pro­duk­te – sind vom Kon­junk­tur­ein­bruch un­ter­schied­lich be­trof­fen. Die Pro­duk­ti­on der Walz­wer­ke ging auf­grund der sta­bi­li­sie­ren­den Ef­fek­te des Ver­pa­ckungs­mark­tes le­dig­lich um 2,6 % zu­rück, wäh­rend die Her­stel­ler von Pro­fi­len, Stan­gen und Roh­ren ihre Pro­duk­ti­on um über 12 % re­du­zie­ren muss­ten. Der Grund ist auch hier die star­ke Ab­hän­gig­keit von den Au­to­mo­bil­wer­ken.

Die Ent­wick­lung der Alu­mi­ni­um­wei­ter­ver­ar­bei­ter konn­te sich dem ne­ga­ti­ven Trend eben­falls nicht ent­zie­hen. Die Ver­pa­ckungs­märk­te sind zwar bis­her deut­lich bes­ser durch die Kri­se ge­kom­men, je­doch sind die Ka­pa­zi­tä­ten in den letz­ten Jah­ren am Stand­ort Deutsch­land re­du­ziert wor­den. Hier­durch fällt die deut­sche Pro­duk­ti­ons­ent­wick­lung hin­ter die ei­gent­li­che Markt­ent­wick­lung zu­rück.

Für die zwei­te Jah­res­hälf­te ist der Aus­blick et­was po­si­ti­ver: Die Au­to­mo­bil­in­dus­trie zeigt ers­te leich­te Er­ho­lungs­ten­den­zen. Die Bau­wirt­schaft, eine der wich­tigs­ten Kun­den­bran­chen, hat deut­lich ge­rin­ge­re Rück­gän­ge als er­war­tet zu ver­bu­chen. Die Mit­glie­der des GDA rech­nen mit ei­ner leich­ten Er­ho­lung in der zwei­ten Jah­res­hälf­te, al­ler­dings bleibt das Pro­duk­ti­ons­vo­lu­men des Jah­res 2019 auf ab­seh­ba­re Zeit noch au­ßer Reich­wei­te.

„Mit großer Sor­ge bli­cken wir auf den zu­neh­men­den Han­dels­kon­flikt zwi­schen Eu­ro­pa und Chi­na. Chi­na hat in den letz­ten Jah­ren eine enor­me Men­ge an Über­ka­pa­zi­tä­ten auf­ge­baut. Er­heb­li­che Tei­le hier­von drän­gen in die Eu­ro­päi­sche Uni­on. Des­halb hat­te die EU be­reits im Fe­bru­ar 2020 eine An­ti­dum­ping­un­ter­su­chung zu Alu­mi­ni­um-Strangpressprodukten mit Ur­sprung in Chi­na ein­ge­lei­tet. Hin­zu ge­kom­men ist ak­tu­ell (Au­gust 2020) eine neue Un­ter­su­chung von be­stimm­ten Alu­mi­ni­um-Walzprodukten, wel­che den größ­ten Teil der Alu­mi­ni­u­mim­por­te aus­ma­chen. Auch Chi­na muss sich an die glo­ba­len Re­geln des frei­en und fai­ren Han­dels hal­ten. Des­halb be­grü­ßen wir die Über­prü­fung des Ver­hal­tens der chi­ne­si­schen Alu­mi­ni­u­m­in­dus­trie“, er­läu­tert An­dre­as Post­ler, Lei­ter Volks­wirt­schaft und Han­dels­po­li­tik.

Die mit­tel­fris­ti­ge Per­spek­ti­ve für die Alu­mi­ni­u­m­in­dus­trie bleibt wei­ter­hin sehr gut: „Die Nach­fra­ge nach Alu­mi­ni­um wird glo­bal wei­ter zu­neh­men und auch in Deutsch­land ist der Be­darf an­hal­tend hoch. Der Werk­stoff bie­tet in­no­va­ti­ve Lö­sun­gen für die Fra­gen der Zeit. Und der Stand­ort Deutsch­land ist hoch­wett­be­werbs­fä­hig und leis­tungs­stark. Da­für sind maß­geb­lich ihr ho­hes In­no­va­ti­ons­po­ten­zi­al und tech­ni­sche Kom­pe­tenz der Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter ver­ant­wort­lich", er­gänzt GDA-Geschäftsführer Ma­ri­us Baa­der.

(st)

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