Pilotanlage für Kunststoff-Rezyklat in Lahnstein
Projektpartnerschaft von Borealis und Tomra
Die neue Pilotanlage gehört zu den fortschrittlichsten mechanischen Recyclinganlagen für Post-Consumer-Polymerabfälle und soll Erkenntisse für den späteren Betrieb kommerzieller Anlagen bieten.
Quelle: Borealis
Die Unternehmen Borealis und Tomra haben die Inbetriebnahme einer Pilotanlage für mechanisches Recycling in Lahnstein, Deutschland, bekanntgegeben. „Die Anlage verkörpert die Prinzipien der von Borealis gegründeten EverMinds™-Plattform, die nach Innovationen auf dem Gebiet kreislauforientierter Kunststoffe forscht“, erklärt Lucrèce Foufopoulos, Borealis Executive Vice President Polyolefins, Innovation & Technology und Circular Economy Solutions. „Wir bieten Markenartikelherstellern und Weiterverarbeitern hochwertiges rezykliertes Material, das für anspruchsvollste Anwendungen genutzt werden kann.“
Die Anlage kann sowohl Folien als auch starre Behälter aus Kunststoff-Haushaltsabfällen recyceln. Mit ihrem hohen Reinheitsgrad, dem geringen Geruch, einer hohen Produktbeständigkeit und den leichten Farbabweichungen werden die Borcycle™ M Recycling-Polyolefine den Qualitätskriterien der Kunden entlang der gesamten Wertschöpfungskette mehr als gerecht, zeigen sich die Projektpartner gewiss. Der Zweck dieser Demo-Anlage besteht darin, Produkte herzustellen und deren Eignung für die anspruchsvollen Anwendungen zu prüfen und nachzuweisen. Die erfolgreiche technische Umsetzung wird die Basis für eine fortschrittliche Recyclinganlage im kommerziellen Maßstab bilden.
„Diese Anlage ist nur der Anfang dessen, was möglich ist, wenn die Hauptakteure der Wertschöpfungskette zusammenkommen, um einen wirklich nachhaltigen, signifikanten Einfluss auf dem Markt zu erzielen“, erklärt Volker Rehrmann, Executive Vice President und Head of Circular Economy bei Tomra. „Die Anlage gehört zu den fortschrittlichsten mechanischen Recyclinganlagen für Post-Consumer-Polymerabfälle. Sie ist und wird eine wichtige Voraussetzung dafür sein, dass wir den Umstieg auf eine Kreislaufwirtschaft in den kommenden Jahren weiter beschleunigen können, und wir freuen uns, ein Teil dieses Pionierprojekts zu sein.“ Die Anlage wird von Borealis, Tomra und dem Abfallentsorgungsunternehmen Zimmerman gemeinsam betrieben.
„Bei P&G stellen wir Verpackungen für das ‚nächste Leben‘ her, um eine robustere Kreislaufwirtschaft voranzutreiben. Wir müssen das Angebot an hochwertigem, recyceltem Kunststoff erhöhen, damit die Industrie diese Vision verwirklichen kann“, erklärt Gian De Belder, Procter & Gamble (P&G) Technical Director, R&D Packaging Sustainability. „Der innovative Ansatz, den Borealis verfolgt, hat Potential, sowohl die Qualität als auch die für unsere Marken verfügbare Menge an PCR maßgeblich zu steigern und uns dabei zu helfen, unser Ziel für 2030 zu erreichen, nämlich die Menge an eingesetzter Neuware für Verpackungen um 50 % oder 300 Kilotonnen pro Jahr zu senken. Die ersten Produkttests waren wirklich vielversprechend!“
Eine der größten Herausforderungen auf dem Weg zu einer stärkeren Kreislauforientierung ist die Verfügbarkeit von hochwertigen recycelten Kunststoffen, die für die Verpackungen unserer Marken genutzt werden können“, erklärt Thorsten Leopold, Director International Packaging Technology Home Care bei Henkel. „Wir sind daher sehr erfreut darüber, dass dieses Projekt drei etablierte Experten aus der Wertschöpfungskette zusammenbringt, um das mechanische Recycling auf die nächste Stufe zu heben.“
(st)